Westdeutsche Zeitung: George W. Bush will als Humanist in die Geschichte eingehen = von Peter de Thier
Geschrieben am 04-07-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von George W. Bushs Schwanengesang zu sprechen, wäre verfrüht. Schließlich dauert es noch ein gutes halbes Jahr, bis der 43. Präsident der Vereinigten Staaten den Chefsessel im Weißen Haus räumt. Sicher erscheint aber, dass Bush beim G8-Gipfel in Japan beginnen will, sein Vermächtnis zu definieren. Er will nicht als knallharter Kriegsfalke in die Annalen eingehen, den man wegen seines rigorosen Kampfes gegen den internationalen Terrorismus in Erinnerung behält, angefangen von der Entmachtung Saddam Husseins über Skandale wie in Abu Ghreib und Guantánamo bis hin zum Dauerdebakel im Irak. Bush möchte der Welt auch als Humanist bekannt sein, der für die Umwelt kämpft und sich für die Ärmsten einsetzt. Das erste Signal will er beim Gipfel setzen: Der Präsident will über Klimaschutz und Entwicklungshilfe sprechen und seine Amtskollegen in den reichsten Industrieländern ebenfalls in die Pflicht nehmen. Besser spät als nie, könnte man sagen. Doch nach siebeneinhalb Jahren im Amt hat Bush ein Glaubwürdigkeitsproblem. Denn obwohl er seit langer Zeit verspricht, Amerikas Abhängigkeit von ausländischem Öl verringern zu wollen und stattdessen alternative Energieformen zu unterstützen, hat er bisher wenig getan. Vielmehr beweist die jüngste Debatte über verstärkte Rohölförderung in den USA, dass Washington auch weiterhin auf herkömmliche Energieformen setzt. Auch dürfte klar sein, dass sich Bush sträuben wird, ein Nachfolgeabkommen zu dem Kyoto-Protokoll zu unterschreiben. Niemals würden die Amerikaner einem Pakt zustimmen, der Obergrenzen für den CO2-Ausstoß vorschreibt und damit der US-Industrie als unzumutbar empfundene Kosten auferlegt. Überzeugender wirkt hingegen das Bekenntnis des Präsidenten zur Entwicklungshilfe. Wie seine Ökonomen vorrechnen, könnte der Anstieg der Nahrungsmittelpreise in den ärmsten Ländern mehr als 100 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. Es sei nicht Zeit zu reden, sondern um Schecks auszustellen, sagte Bush kürzlich. Die humane Motivation sollte man ihm nicht absprechen. Wenngleich er auch deswegen die Taschen öffnet, weil die Entwickungsländer mit ihrem starken Wirtschaftswachstum ein wichtiger Handelspartner der USA sind.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
146657
weitere Artikel:
- WAZ: Türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates warnt vor Viel-Ehe und Zwangsheirat bei Hochzeit ohne Standesamt / SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz kündigt Korrekturen des Gesetzes an Essen (ots) - Die "Hochzeit ohne Standesamt" weckt große Befürchtungen. "In Deutschland werden der muslimischen Viel-Ehe und der Zwangsheirat Tür und Tor geöffnet", sagte die türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). Die Rechtsanwältin bestätigte, dass mit der Reform des Personenstandsrechts, die ab Januar 2009 kirchliche und staatliche Eheschließung rechtlich nebeneinander stellt, die sogenannte Imam-Ehe in Deutschland legalisiert wird. "Hier kann künftig mehr...
- Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 5. Juli 2008 das Vorhaben, professionelle Sterbehilfe strafbar zu machen: Bremen (ots) - Kirche statt Kadi von Joerg Helge Wagner Ist Suizid strafbar? Natürlich nicht - mit welcher Strafe sollte man ihn denn belegen? Auch der versuchte "Selbstmord" interessiert die Staatsanwälte nicht. Klar: Mordmerkmale wie Heimtücke oder niedrige Beweggründe kann man ausschließen, wenn Täter und Opfer identisch sind - der ganze Begriff "Selbstmord" ist ein diskriminierender, moralisierender Quatsch. Gleichwohl zerbrechen sich nun Politiker von Schwarz bis Rot den Kopf, wie man die Beihilfe zum Suizid doch noch unter Strafe mehr...
- Westfalenpost: Düsteres Gewerbe Bundesrat debattiert über Suizidhilfe Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Möchte man in einer Gesellschaft leben, in der Leute vom Schlage eines Roger Kusch ungehindert ihrem Gewerbe nachgehen? Smarte Todesadvokaten mit Samariter-Maske, bei denen man das sanfte Sterben als Dienstleistung bekommen kann wie den Haarschnitt beim Friseur? Was wären die Folgen, wenn dieses düstere Geschäftsmodell Zukunft hätte? Wie überall im Wirtschaftsleben würde wohl auch hier das Angebot sich seine Nachfrage schaffen. Mehr Menschen als bisher, die mit dem Gedanken spielen, ihrem Leben mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung berichtet in ihrer morgigen Ausgabe u. a. über folgendes Thema: Internationaler Denkmalpflegepreis für Bernauer Bauhaus-Schule Frankfurt/Oder (ots) - Die Architekten Winfried Brenne und Franz Jaschke erhalten für die Restaurierung der früheren Schule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau den erstmals verliehenen Knoll Modernism Prize. Wie die in Frankfurt (Oder) erscheinende Märkische Oderzeitung berichtet, wird der Preis vom World Monuments Fund mit Hauptsitz in New York vergeben. Wie die Märkische Oderzeitung unter Berufung auf Angaben der Stiftung weiter mitteilt, werden mit dem Preis Arbeiten ausgezeichnet, die einen herausragenden Beitrag mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Nicht ohne Risiken Mainz (ots) - Florian Giezewski zu Verkehrsleitsystemen Mit dem konsequenten Ausbau von Autobahnen und der Nutzung moderner, EDV-gesteuerter Leitsysteme ist man in der Lage, Staus auf Fernstraßen zu verhindern. Dabei reicht es oftmals schon aus, dass die Systeme die Autofahrer frühzeitig zu einer niedrigen Geschwindigkeit zwingen, um vor Ballungsräumen einen Rückstau zu vermeiden. Dass damit das Unfallrisiko sinkt, ist unumstritten. Ein weiteres Mittel ist die zeitweise Freigabe von Seitenstreifen. Dies hat aber nicht nur positive mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|