Mitteldeutsche Zeitung: Ärztlichen Bereitschaftsdienst Zweifel an Hausbesuchen
Geschrieben am 05-07-2008 |
Halle (ots) - Nach dem Doppelmord an einem Mansfelder Bereitschaftsarzt und einer Rentnerin stellen die Ärztekammer Sachsen-Anhalts und die Kassenärztliche Vereinigung den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst in seiner jetzigen Form in Frage. Viele Hausbesuche seien aus medizinischer Sicht nicht notwendig, zudem sähen sich die Mediziner nicht selten Aggressionen vor allem betrunkener Patienten ausgesetzt, sagte Dr. Simone Heinemann, Vizepräsidentin der Ärztekammer, der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Eine Lösung sei, so genannte Fahr- und Sitzdienste auszuweiten. Beide existieren in einigen wenigen Städten schon. Bei Sitzdiensten stellen zum Beispiel Kliniken einen Raum bereit, in dem der kassenärztliche Bereitschaftsarzt Patienten empfängt. Die Begleitung durch einen Fahrer müssen die Mediziner laut Heinemann selbst bezahlen - in ländlichen Regionen mit wenigen Ärzten sei dies nicht finanzierbar. Mit den Krankenkassen soll deshalb über eine finanzielle Beteiligung verhandelt werden, kündigte der KV-Präsident Dr. Burkhard John an. In diesem Jahr sei die Umstrukturierung jedoch nicht mehr realisierbar.
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