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150 Jahre Braunkohlenbrikett: Antrieb der Industrialisierung, Wärmequelle für die Menschen

Geschrieben am 07-07-2008

Köln (ots) - In diesen Tagen jährt sich zum 150. Mal der Tag, an
dem der Münchner Oberpostrat Carl Exter die nach ihm benannte
"Exter-Presse" erfand. Mit dieser Presse konnten Braunkohlenbriketts
erstmals maschinell hergestellt werden. Die Erfindung war
gleichermaßen der entscheidende Grundstein für die rasante
Aufwärtsentwicklung der Braunkohle in Deutschland und zündende Idee
für das Rheinische Revier auf dem Weg in die Industrialisierung.

Bis zur Einführung der Brikettpresse dominierte in Deutschland die
Steinkohle. Rohbraunkohle war und ist bis heute aufgrund ihres hohen
Wassergehalts von 60 Prozent nur bedingt transportfähig; der Heizwert
ist entsprechend niedrig. Die von Hand in kleinen Eimern geformten
und in der Sonne getrockneten Vorläufer des heutigen Briketts waren
daher von deutlich geringerer Qualität. Zudem konnten die "Klütten" -
so nannte und nennt man Braunkohlenbriketts umgangssprachlich im
Rheinland - nur während der Sommermonate hergestellt werden.
Handgefertigte Klütten waren daher nur begrenzt verfügbar, da die
Produktion in den sonnenarmen Monaten von Oktober bis März ruhte.

Siegeszug der Braunkohle als kostengünstiger Energieträger

Im Jahre 1858 wurde die erste mit Dampf betriebene Exter-Presse
zur Brikettierung von Braunkohle auf der "Grube Theodor" - 1861
umbenannt in "Brikettfarbik von der Heydt" - in Ammendorf südlich von
Halle an der Saale in Betrieb genommen.

Die noch nasse Rohfeinkohle musste vor der eigentlichen Pressung
in einem eigens dafür konstruierten Ofen getrocknet werden. Dies war
zunächst eine Schwachstelle, da sich trockener Kohlenstaub äußerst
leicht entzünden kann. Das Problem wurde jedoch nach langen Jahren
des Experimentierens weitgehend gelöst.

Bei der Trocknung sinkt der Feuchtigkeitsgehalt auf 15 bis 20
Prozent. Anschließend fällt die getrocknete Kohle in die Presse und
wird mit einem Stempel unter starkem Druck fest zusammengepresst. Die
fertigen Briketts halten dann auch ohne Bindemittel - alleine durch
den hohen Pressdruck. Auf diese Weise konnte bereits damals ein
hochwertiges, stabiles und transportfähiges Brennmaterial hergestellt
werden.

März 1877: Die Exter-Presse hält Einzug ins Rheinland

Im Frühjahr 1877 wurde dann die erste Exter-Presse im Rheinland,
in der Fabrik Roddergrube bei Brühl, eingesetzt. Dies begründete die
industrielle Herstellung des rheinischen Braunkohlenbriketts.
Zwischen 1890 und 1910 stieg die Jahresproduktion auf 13 Millionen
Tonnen und zog mit der Steinkohle gleich. 1904 wurde für die
rheinischen Briketts der Markenname UNION eingeführt und 2004 der
100. Geburtstag des UNION Briketts gefeiert.

Heute werden im Rheinischen Revier jährlich rund eine Million
Tonnen Braunkohlenbriketts produziert und unter dem Namen "Heizprofi"
vermarktet. Aufgrund ihres hohen Heizwertes und der konstant hohen
Qualität kommen sie vor allem in modernen Festbrennstoffgeräten wie
Kamin- oder Kachelöfen zum Einsatz.

"150 Jahre Braunkohlenbrikett" - so lautet auch der Titel einer
Ausstellung, die vom 13. August bis 30. Oktober 2008 in der
Brikettfabrik Herrmannschacht zu besichtigen ist. Die RWE Power AG
gibt dazu eine limitierte Auflage von Braunkohlenbriketts mit einer
Sonderprägung heraus, die dort während der Ausstellungszeit
erhältlich sind.

Weitere Informationen unter www.heizprofi.com und
www.herrmannschacht.de

Originaltext: Rheinbraun Brennstoff GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43000
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43000.rss2

Pressekontakt:
Verein Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.V.
Brikettfabrik Herrmannschacht
Naumburger Str. 99
06712 Zeitz
Tel.: 03441-22 86 55


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