WEISSER RING zum Urteil im Münchner U-Bahn-Schläger-Prozess / Zeichen gesetzt: Schwere Gewalttaten führen zu konsequenten Sanktionen
Geschrieben am 08-07-2008 |
Mainz (ots) - Mit ihrem Urteil im Prozess um die schwere Gewalttat zweier junger Menschen in der Münchener U-Bahn Ende Dezember 2007 gegen einen wehrlosen Rentner zogen die Richter die erwartete Konsequenz angesichts einer derzeit kontrovers geführten Diskussion um die Jugendkriminalität. Der WEISSE RING hatte die überwiegende Anwendung des Jugendstrafrechts bei heranwachsenden Täter im Alter von 18 bis 20 Jahren wiederholt in Frage gestellt.
Für die Opfer von Kriminalität und Gewalt ist es sehr wichtig, dass das erlittene Unrecht nicht kleingeredet und verharmlost wird. Durch angemessene Strafen unter Ausschöpfung der bestehenden Strafrahmen kann dies weithin sichtbar verdeutlicht werden. "Noch immer erhalten zu wenige jugendliche Täter auch eine Strafe", beklagt Prof. Dr. Reinhard Böttcher, Bundesvorsitzender der Opferschutzorganisation WEISSER RING.
Kriminelle Karrieren können gerade im Anfangsstadium durch schnelle und spürbare Sanktionen eher gestoppt werden. Das Wundermittel zur Eindämmung von Jugendkriminalität gibt es nicht, aber eine Reihe lohnender und übereinstimmend beurteilter Ansätze. So muss das Entdeckungsrisiko für Straftäter erhöht werden. Den Tätern muss ihr Fehlverhalten zeitnah und eindringlich verdeutlich werden.
Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, vor kriminellen Übergriffen geschützt zu werden, egal, von wem sie ausgehen. Einem Opfer ist es im Grunde egal, ob es von einem 25jährigen, einem Ausländer, einem Deutschen oder von einem 17jährigen geschlagen und getreten wird.
"Das Opfer darf nicht auf dem Altar der Erziehung geopfert werden", so Böttcher. Auch im Jugendgerichtsverfahren muss sich das Opfer als Nebenkläger gegen die Attacken der Verteidiger wehren können. Schuldzuweisungen, weil sich das Opfer "oberlehrerhaft" benommen habe, dürfen nicht unwidersprochen stehen bleiben.
Die Politik muss das Thema Kriminalität mehr aus Opfersicht behandeln. Kein Zweifel besteht aus Sicht des WEISSEN RINGS an dem Verantwortungs- und Leistungswillen der Polizei, Jugendkriminalität konsequent zu verfolgen und diesem belastenden Phänomen durch präventives Handeln zu begegnen.
Natürlich tragen Elternhaus, Schule und andere soziale Umfelder Verantwortung für die Entwicklung junger Menschen. All das hat präventiven Charakter und kommt in vielen Bereichen leider viel zu kurz. Momentan geht es jedoch darum, wie jugendliche Täter dazu gebracht werden können, ihr Fehlverhalten und insbesondere das Leid, das sie den Opfern zufügen, zu erkennen mit dem Ziel, dass sie künftig ohne Aggression und Gewalt durchs Leben gehen. Konsequenz statt Härte ist angesagt.
Der WEISSE RING leistet im Rahmen seiner satzungsgemäßen Möglichkeiten u.a. mit seinen Wissenschaft, Justiz und Politik zusammenführenden Mainzer Opferforen einen Beitrag zur Versachlichung der Thematik. Hieraus entwickeln sich zugleich konkrete präventive Lösungsansätze zur Bekämpfung von Jugendkriminalität. Das Mainzer Opferforum des WEISSEN RINGS am 17./18.11.2008 steht unter dem Motto "Kriminalprävention durch familiale Erziehung", wobei ausdrücklich auch über Erziehungsstile und Wertorientierung in Familien mit Migrationshintergrund diskutiert wird. Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von Leyen wird ein Grundsatzreferat halten.
Originaltext: Weisser Ring e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6758 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6758.rss2
Pressekontakt: Pressesprecher:
Helmut K. Rüster Tel.: 06131/ 83 03 38 Fax: 06131/ 83 03 45 Internet: www.weisser-ring.de E-Mail: info@weisser-ring.de Weberstraße 16 55130 Mainz
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