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WAZ: Mehr Lehrstellen im Ruhrgebiet - Der nächste Mangel. Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 08-07-2008

Essen (ots) - Industrie und Handel bilden mehr aus, dem
erlahmenden Aufschwung zum Trotz und selbst im unlängst noch
abgehängten Ruhrgebiet. Den Mittelstand nun zu loben, er habe seine
Eigenverantwortung für den Nachwuchs erkannt, hieße ihn zu
verspotten. Es waren auch in den harten Jahren die kleinen und
mittelgroßen Betriebe, die weiter ausgebildet haben. Die es nicht
mehr taten, waren in der Regel pleite oder kurz davor. Die
Großkonzerne waren und sind es, die aus tiefgefrorenem Kalkül andere
ihre Fachkräfte ausbilden lassen.
Weil die letzten geburtenstarken Jahrgänge bald die Schule
verlassen, wird sich das Problem Lehrstellenmangel ins Gegenteil
verkehren. In einigen Branchen könnten bereits heute mehr Stellen
besetzt werden, wenn es geeignete Kandidaten gäbe. Diese Fachkräfte
werden uns fehlen und wir können kurzfristig nichts daran ändern.
Auch nicht, wenn wir den Betrieben Geld dafür geben, damit sie mehr
ausbilden. Es wäre auch eine Spur zu leicht, könnte sich die Politik
mit einem plumpen Ausbildungsbonus von jahrzehntelangen Versäumnissen
in der Bildungspolitik freikaufen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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