Beteiligungsbranche trotzt Finanzkrise - Rödl & Partner-Studie zu Private Equity-Investitionen im deutschen Mittelstand
Geschrieben am 10-07-2008 |
München (ots) -
- Beteiligungsgesellschaften verstärken Engagement weiter - Bayern attraktivstes Bundesland für Private Equity-Investitionen - Umwelttechnologie bleibt Branche Nummer 1 für Kapitalinvestoren
Der Trend zu Kapitalinvestitionen in mittelständische Unternehmen hält unvermindert an. Die Beteiligungsunternehmen bewerten die Aussichten für das Jahr 2008 positiv. Die Subprime-Krise hat nicht die befürchteten Auswirkungen auf die Finanzierung von Investitionen im Mittelstand. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die freien Investitionsmittel an Beteiligungskapital sogar weiter erhöht. Die Umwelttechnologie behauptet sich dabei als Wachstumsbranche Nummer 1. Als attraktivster Investitionsstandort der Finanzinvestoren gilt Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Dies sind die wesentlichen Ergebnisse einer Befragung deutscher Private Equity-Gesellschaften durch die internationale Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner, die am 11.07.2008 in München vorgestellt wird. Für die Studie wurden im Frühjahr 2008 insgesamt 277 in Deutschland tätige Beteiligungsgesellschaften mit Schwerpunkt Mittelstand befragt. Über 1/3 der Unternehmen nahmen an der Befragung teil.
"Der Mittelstand profitiert vom wachsenden Engagement der Beteiligungsunternehmen in Deutschland", erklärt Wolfgang Kraus, als Geschäftsführender Partner für die Bereiche Financial Advisory Services und Business Consulting von Rödl & Partner verantwortlich. "Private Equity hat sich als feste Größe zur Wachstumsfinanzierung etabliert."
Grundsätzlich hat sich die Stimmung seit der "Heuschrecken"-Debatte verändert. "Die Einstellung mittelständischer Unternehmer zur Aufnahme von Beteiligungskapital hat sich merklich verbessert", betont Björn Stübiger, Leiter Corporate Finance. "90 Prozent der Beteiligungsunternehmen stellen fest, dass der Zugang zum Mittelstand leichter geworden ist. Viele Firmen möchten sich von Kreditinstituten unabhängiger machen und öffnen sich für Kapitalinvestoren."
"Die Krise auf den Finanzmärkten hat die Investitionsbereitschaft der Beteiligungsgesellschaften im Segment zwischen 5-20 Millionen Euro beflügelt", so Dr. Günther Niethammer, Partner von Odewald & Compagnie und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). "Allerdings sind derzeit die Möglichkeiten zum Ausstieg aus Investments beschränkt. Börsengänge fallen als Exitoption praktisch aus. Secondary Trade Sales werden durch den Engpass bei der Kreditfinanzierung erschwert. Es ist daher damit zu rechnen, dass sich die Beteiligungsunternehmen weiter auf die Wertsteigerung ihrer Investitionen konzentrieren. Dies wird dabei helfen, das Ansehen der Private Equity-Gesellschaften im Mittelstand weiter zu erhöhen."
Nach Informationen des BVK erhöhte sich das Volumen der Private Equity-Investitionen in Deutschland im Jahr 2007 auf 4.1 Mrd. Euro. Die Zahl der beteiligungsfinanzierten Unternehmen stieg auf 1.078. Das Volumen eingeworbener Finanzmittel wuchs um ca. 50 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro.
Die Umwelttechnologie bleibt weiterhin die Branche Nummer 1. Finanzinvestoren interessiert insbesondere die Clean- und Solartechnologie. 55% sehen in Clean Tech eine sehr attraktive, 45% eine attraktive Branche. Aber auch die Branchen Medizintechnik/Gesundheit sowie Maschinen- und Anlagenbau gelten als attraktiv. Unternehmen dieser Branchen haben große Chancen, Finanzierungsfragen durch externe Investoren zu lösen. Schwer haben es dagegen Firmen aus den Bereichen Immobilien, Bau, Handwerk und Textil. Diese Branchen gelten bei Investoren als unattraktiv.
Starkes Nord-Süd-Gefälle - Bayern attraktivster Investitionsstandort
Regional ergibt sich ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Bayern gilt bei Finanzinvestoren als attraktivster Standort (37%) gefolgt von Nordrhein-Westfalen (32%) und Baden-Württemberg (25%). In Ostdeutschland sind lediglich der Wirtschaftsraum Berlin (13%) und Sachsen (9%) von Interesse, die norddeutschen Bundesländer rangieren ausnahmslos am Ende des Rankings. "Bayern ist es gelungen, attraktive Rahmenbedingungen für wachstumsstarke Unternehmen zu schaffen. Daher überrascht es nicht, dass Finanzinvestoren hier besonders engagiert sind. Dies sollte ein Ansporn für alle Bundesländer sein, die Wachstumschancen mittelständischer Unternehmen zu verbessern", betont Kraus.
Fazit: Attraktivität von Beteiligungskapital wächst
Die Beteiligungsgesellschaften nutzen erfolgreich die Lücke, die durch die Kreditknappheit im Zuge der Finanzkrise entstanden ist. Das Image der Branche hat sich merklich verbessert. Stübiger: "Unternehmen, die Wachstum finanzieren wollen, können heute fast problemlos Beteiligungskapital von Finanzinvestoren aufnehmen. Private Equity-Investitionen haben sich im Mittelstand als feste Finanzierungsalternative etabliert."
Die Studie kann in der Pressestelle angefordert werden.
Rödl & Partner
Rödl & Partner ist eine der führenden internationalen Wirtschaftskanzleien. Das Kerngeschäft bilden die Rechtsberatung, Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Die Kanzlei erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Gesamtumsatz von 192,9 Mio. Euro und beschäftigt derzeit 2.750 Mitarbeiter.
Der Bereich Corporate Finance berät Unternehmen bei der Kapitalaufnahme am Kapitalmarkt, strategischen Partnerschaften, M&A-Transaktionen sowie der Finanzierung über Private Equity.
Originaltext: Rödl & Partner Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56333 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56333.rss2
Ansprechpartner:
Wolfgang Kraus, Geschäftsführender Partner Tel.: +49 (911) 91 93-33 33, E-Mail: wolfgang.kraus@roedl.de
Björn Stübiger, Leiter Corporate Finance Tel.: +49 (89) 92 87 80-5 15, E-Mail: bjoern.stuebiger@roedl.com
Pressekontakt
Matthias Struwe, Eye Communications Tel.: (0761) 1376221, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de
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