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NABU mit erfreulicher Bilanz 2007 - Über 450.000 Mitglieder und Förderer

Geschrieben am 10-07-2008

Berlin (ots) - Der NABU konnte auch im vergangenen Jahr wieder auf
eine breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Über 450.000
Mitglieder und Förderer waren in erster Linie für die Gesamteinnahmen
von 21,2 Millionen Euro verantwortlich. Mit 13,2 Millionen Euro
hatten die Mitgliedsbeiträge daran wieder den größten Anteil.

"Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen und die
Anerkennung der Arbeit der vielen Menschen, die sich für den NABU und
eine intakte Natur engagieren", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke
anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2007. Erfreulich sei
die Steigerung bei den Einnahmen aus Spenden um gut 150.000 Euro auf
rund 2,41 Millionen Euro (2006: 2,25 Millionen Euro).

Für den NABU wichtige umweltpolitische Erfolge 2007 waren der von
der EU-Kommission beschlossene Importstopp für Wildvögel, die
Novellierung der Verpackungsverordnung, mit der die
Trittbrettfahrerei im Endverbraucherhandel beendet wurde sowie das
Anbauverbot von Genmais im brandenburgischen Naturschutzgebiet
"Ruhlsdorfer Bruch". "Das aktuelle Gentechnikgesetz klammert
Schutzgebiete nach wie vor völlig aus. Jeder Landwirt kann in
ökologisch sensiblen Gebieten genmanipulierte Organismen anbauen. Der
NABU fordert hier seit langem wirksame Abstandsregelungen", so
Tschimpke. Als einziges Bundesland habe bislang nur Brandenburg
reagiert.

Erfolgreich war auch die gemeinsam mit dem Beratungsausschuss für
das Deutsche Glockenwesen gestartete Aktion "Lebensraum Kirchturm"
mit dem Ziel, Kirchtürme als wichtige Lebensräume für Turmfalken,
Schleiereulen und Fledermäuse zu öffnen. Bis heute wurden bundesweit
über 200 Kirchen für ihr Engagement mit einer Plakette geehrt. Mit
dem Bundeswildwegeplan hat der NABU erstmals ein Programm vorgelegt,
um Deutschlands dichtes Verkehrsnetz für wandernde Tierarten
durchlässiger zu machen. Der NABU fordert darin die Errichtung von
125 Grünbrücken und anderen Querungshilfen. Die erforderlichen rund
30 Millionen Euro pro Jahr sollen aus dem Bundesverkehrswegeplan
bestritten werden.

Ernüchternd wertete der NABU die Ergebnisse der
EU-Ratspräsidentschaft und des G8-Gipfels in Heiligendamm vor allem
im Bereich Klimaschutz. Auch die aktuellen Beschlüsse beim Treffen
der Staatschefs in Japan würden im Kampf gegen den Klimawandel nicht
weiterhelfen. "Die G8-Staaten müssen sich endlich zu einer
Reduzierung ihrer Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um mindestens 25
bis 40 Prozent gegenüber 1990 verpflichten. Alles andere sind reine
Lippenbekenntnisse", so Tschimpke. Ebenso wie der Klimawandel bleiben
viele Themen wie der alarmierende Artenschwund, der Umbau der
Energieversorgung und die Neuausrichtung der globalen Agrarpolitik
weiter aktuell. Die anhaltend hohen Preise für Energie und
Nahrungsmittel zeigen, dass neben gesetzlichen Regelungen auch über
einen Wandel im Lebensstil reicher Länder gesprochen werden muss.
Tschimpke: "Die Getreidemenge für die Tankfüllung eines
Mittelklassewagens mit Bioethanol könnte auch einen Menschen ein Jahr
lang ernähren. Deshalb ist jeder eingesparte Liter Benzin und jede
Verminderung des Fleischkonsums ein wichtiger Schritt zur Lösung der
Ernährungskrise."

Unverständlich sei die vor dem Hintergrund steigender
Energiepreise wieder aufflammende Diskussion um
Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken. "Längere Laufzeiten
werden nicht zu sinkenden Strompreisen, sondern wie bislang zu weiter
steigenden Gewinnen der Energiekonzerne führen. Atomreaktoren sind
und bleiben eine träge und ineffiziente Form der Energieumwandlung.
Schon jetzt kommen wir seit über einem Jahr problemlos ohne die
Pannen-AKWs Brunsbüttel und Krümmel aus", so Tschimpke. Der einzige
Weg zu einer nachhaltigen Form der Energieerzeugung sei der Ausbau
erneuerbarer Energien sowie mehr Effizienz. Die Senkung des
Energieverbrauchs müsse endlich in den Mittelpunkt der Klimapolitik
rücken.

Mit Blick auf den nationalen Naturschutz habe die Bundesregierung
mit der Verabschiedung der nationalen Biodiversitätsstrategie 2007
einen Schritt für den Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen
getan. Um das Artensterben in Deutschland aufzuhalten, müssten nun
Länder und Kommunen in die Pflicht genommen werden. Leider sei das
ursprünglich ambitionierte Umweltgesetzbuch inzwischen von der Agrar-
und Verkehrslobby so torpediert worden, dass es kaum noch dem
eigentlichen Ziel - ein einheitliches und verbindliches
Naturschutzrecht zu schaffen - diene.

Mit 7,8 Millionen Euro förderte der NABU 2007 die Arbeit der
Aktiven in den rund 1500 Orts- und Kreisgruppen (2006: 7,1 Millionen
Euro). Der Anteil der allgemeinen Verwaltungsausgaben konnte mit
unter sechs Prozent der Gesamtausgaben von 20,2 Millionen Euro auch
2007 erfreulich klein gehalten werden.

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe vergrößerte im vergangenen
Jahr ihren Flächenbesitz um 428 Hektar auf 5.965 Hektar. Das Vermögen
der Stiftung betrug am Jahresende 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1,8
Millionen Euro).

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510.


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