LVZ: DOSB-Generaldirektor Vesper: Deutscher Sport hat Olympia-Menschenrechtsdebatte vorbildlich bewältigt
Geschrieben am 11-07-2008 |
Leipzig (ots) - Als "vorbildlich" sieht Michael Vesper, deutscher Olympia-Missionschef und Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) den deutschen Sport im Zug der menschenrechts- und Tibet-Debatte vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking aufgestellt. "Wir haben das Thema sehr offensiv schon zu einem Zeitpunkt aufgegriffen, als die Politiker sich dafür noch kaum interessiert haben", sagte Vesper in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Seit der Gründung des DOSB vor zwei Jahren sei man in einem ständigen Menschenrechts-Dialog. "Wir ducken uns vor dem Thema nicht weg. Im Gegenteil. Der deutsche Sport hat sich mit Blick auf Menschenrechte und China beispielhaft positioniert, stärker als alle anderen nationalen Verbände." Aber natürlich gehe es bei Olympia im Kern um den Sport. "Die politischen Trittbrettfahrer, die sich politisch in Szene setzen wollen, halten wir schon aus. Die Olympische Idee ist so stark, dass sie dieses Gewitter nicht nur überleben wird, sondern dass sie daraus gestärkt hervorgeht", meinte Vesper. Seit der Vergabe der Spiele nach Peking sei klar gewesen, dass sie in besonderer Weise im politischen Raum stattfänden. "Die Spiele zielen darauf, dem Dialog und der internationalen Verständigung zu dienen." Es gehe um Leistung, Fairplay und Miteinander. Was er aber in diesem Zusammenhang "an Instrumentalisierungsversuchen in den letzten Monaten erleben musste, war schon heftig". Er habe in seinen Gesprächen zum Thema Menschenrechte bei den chinesischen Funktionären "eine erstaunliche Offenheit erlebt". Als Reaktion auf die Vergabe der Olympischen Spiele nach Peking habe es eine Reihe von Verbesserungen gegeben. "Die Menschenrechte wurden in die Verfassung aufgenommen. Ich bin entschiedener Gegner der Todesstrafe. Aber es ist durchaus ein Fortschritt, dass in China die Todesstrafe künftig vom obersten Volksgerichtshof bestätigt werden muss." Auch die Enteignungen seien unter einen Entschädigungsvorbehalt gestellt worden. "Es wird aber Jahre dauern, bis so etwas überall im Land durchgesickert ist. Menschenrechte kann man nicht anknipsen wie einen Lichtschalter", meinte Vesper. Vesper erwartet aber in jedem Fall bleibende Folgen für die chinesische Gesellschaft, dank der Olympischen Spiele. "Das ist ein Luftzug, der durch alle Ritzen geht und der nicht einfach gestoppt werden kann. Es ist für Diktaturen immer ein Risiko, sich um Olympische Spiele zu bewerben", so Vesper.
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