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WAZ: Merkel fehlt das Konzept. Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 14-07-2008

Essen (ots) - Es gibt Fehler, die sind besonders bitter, weil sie
anscheinend aufdecken, was ohnehin viele gedacht haben. Das Fatale an
Merkels Falschaussage, wonach der Staat die Stromrechnung von
Hartz-IV-Empfängern voll bezahle, ist der Eindruck, die Kanzlerin
bewege sich in größter Entfernung von den Problemen des Volks. Sieben
Millionen Menschen erhalten diese Transfers und wissen nur zu genau,
was Merkel nicht wusste: Die steigenden Stromkosten sind aus dem
Regelsatz zu bezahlen, der nicht mitsteigt.

Und die Energiepreise steigen weiter. Wenn auch der Anstieg des
Gaspreises im Gefolge der Ölpreise zu erwarten war - das Ausmaß von
25 Prozent erschreckt dann eben doch; nicht
allein Hartz-IV-Empfänger, sondern längst auch die Mittelschicht,
wenn eine vierköpfige Familie mit einem Durchschnittseinkommen zwölf
Prozent der verfügbaren Mittel für Energie ausgeben muss.

Merkel, die im Wahlkampf selbst eine Reduzierung der Ökosteuer
gefordert hat, ist inzwischen eine Getriebene. Von der CSU, vom
CDU-Wirtschaftsflügel. Es fehlt schlicht an Konzepten: in der
Energiepolitik und in der Steuerpolitik auch.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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