Lausitzer Rundschau: Neuer Vorstoß für den Mindestlohn: Schulterschluss Ost
Geschrieben am 14-07-2008 |
Cottbus (ots) - Was der Sozialdemokratie im Westen der Republik immer weniger gelingt - der traditionelle Schulterschluss mit den Gewerkschaften - soll jetzt wenigstens in den neuen Bundesländern wiederbelebt werden. Die SPD-Ost entdeckt klassische Felder der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und hofft, sich damit gegen die Linkspartei-Konkurrenz zu profilieren. Sie beschreitet dabei allerdings einen gefährlichen Pfad. Denn die Forderungen nach Lohnangleichung und einem bundesweit einheitlichen Mindestlohn sind wiederum nur gegen die CDU, ihren jetzigen Koalitionspartner - und damit nur zusammen mit der Linken -, durchsetzbar. Und sie sind angesichts der Tarifverträge, die die im DGB organisierten Gewerkschaften ausgehandelt haben, auch das Eingeständnis der eigenen Erfolglosigkeit. Denn es gibt ja eine Menge dieser Vereinbarungen, die zum Teil erheblich unter den jetzt vom SPD-Ostbeauftragten Tiefensee und dem DGB-Chef Sommer geforderten 7,50 Euro liegen. Wenn es ohne den Mindestlohn keinen wirklichen Aufschwung im Osten geben kann, dann heißt dies auch, dass wir weitere 15 Monate abwarten und dann auf eine neue Mehrheit im Bundestag hoffen sollen. Immerhin hat der Ost-Minister erkannt, dass den Menschen im Osten - ganz akut mit den steigenden Energiepreisen - eine Reihe neuer Probleme auf den Nägeln brennt. Aber da wird sich - siehe Pendlerpauschale - nicht allzu viel bewegen. Der neue Schulterschluss Ost des Genossen Tiefensee ist ganz still und heimlich auch eine vorsichtige Abkehr von den Vorstellungen der Schröder-Ära und ihren Nachbetern rund um Steinmeier und Platzeck. In deren Konzept vom vorsorgenden Sozialstaat spielen die traditionellen sozialen Reparaturanstrengungen keine Rolle mehr. Vor allem aber sind all diese Konzepte kaum mehr als propagandistische Übungen. Denn eine Mehrheit dafür - und damit die Chance der Verwirklichung - ist nicht in Sicht.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
148118
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Steinbrück wirbt für Große Koalition ab 2009: Bloß nicht noch vier Jahre Cottbus (ots) - Der Finanzminister und stellvertretende SPD-Vorsitzende Peer Steinbrück fände eine Neuauflage der Großen Koalition nach der Bundestagswahl gar nicht so schlecht. Sein Argument dafür ist nachvollziehbar. Angesichts der Mentalität der Deutschen werde ein Dreierbündnis die Kasse wahrscheinlich nicht zusammenhalten. Zu viele Sonderinteressen würden befriedigt werden. Falsch ist aber seine Feststellung, es sei ein Markenzeichen der Zusammenarbeit von Union und SPD gewesen, genau solche Wunschkonzerte verhindert zu haben. Erinnert mehr...
- Der neue Tag: Kommentarauszug zum CSU-Programm: Weiden (ots) - (...) Interessant ist aber, dass die CSU die Wahl mit ganz anderen, nämlich bundespolitischen Themen gewinnen will ... Wenn nicht alles täuscht, plant die CSU einen Ablenkungswahlkampf, der vermeiden soll, die Regierungspartei in die Niederungen der Landespolitik zu zwingen. Die CSU hat gute Gründe für diese Strategie. Denn so umfassend die Versprechen in Becksteins Regierungsprogramm auch sein mögen, in vielen Bereichen, wie der Schulpolitik, der Kinderbetreuung oder der Förderung des ländlichen Raums, sind sie nur bedingt mehr...
- Der neue Tag: Kommentarauszug zum Zugspitz-Drama: Weiden (ots) - "... Eigenverantwortung gilt gerade für Extremsportler. Wo bleibt der Respekt vor den hohen Bergen? Sie werden zur Sportarena und zum Fun-Park mit Adrenalin-Kick degradiert. Das Austesten der körperlichen Grenzen stieß auf der Zugspitze in eine zynische Dimension." Originaltext: Der neue Tag Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70539 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70539.rss2 Pressekontakt: Der neue Tag Redaktion Albert Franz Telefon: +49 (0961) 85-0 mehr...
- Lausitzer Rundschau: Protest gegen Sonderzug nach Finsterwalde / Platzeck nutzt abbestellte Strecke Cottbus (ots) - Wenn Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Donnerstag bei seiner Sommerreise mit einem Sonderzug von Potsdam im Bahnhof von Finsterwalde (Elbe-Elster) einfährt, wird er von Demonstranten erwartet. "Wir werden so stehen, dass er unsere Transparente nicht übersehen kann", kündigte Rainer Genilke, Stadtverordneter und Vorsitzender der Finsterwalder CDU-Fraktion, am Montag gegenüber der in Cottbus erscheinenden "Lausitzer Rundschau" (Dienstag) an. Die Demonstranten wollen erreichen, dass Finsterwalde wieder mehr...
- Rheinische Post: Rüttgers und Rau Düsseldorf (ots) - von Gerhard Voogt Die NRW-FDP hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) davor gewarnt, sich in die Traditionslinie seines Amtsvorgängers Johannes Rau (SPD) einzureihen. In diesem Jahr jährt sich Raus Vereidigung zum Regierungschef von NRW zum 30. Mal. Rüttgers erwägt, das Jubiläum durch eine Erklärung und hochkarätig besetzte Gesprächsrunden zu würdigen. Am Umgang mit Raus Erbe scheiden sich die Geister. Die Strippenzieher in der CDU-Zentrale glauben, durch Anleihen bei dem "Versöhner" im SPD-Lager punkten zu können. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|