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Neuorientierung bei der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden: Art und Anwendung der Hormone ist entscheidend

Geschrieben am 30-05-2006

Düsseldorf (ots) - Individuelle Gesundheitsrisiken wie Übergewicht
lassen sich im Wesentlichen durch die Frau selbst beeinflussen. In
erster Linie mit gesunder Ernährung, einem vernünftigen Lebensstil
und viel Bewegung. Liegen individuelle Risiken bei Frauen mit
Wechseljahresbeschwerden vor, sollte bei einer Hormonbehandlung eine
möglichst risikoarme Form gewählt werden. Neuere Studien zeigen: Die
Zufuhr von Estrogenen über die Haut ist bei angeborenen oder
erworbenen Störungen der Blutgerinnung, aber auch bei Frauen mit
Übergewicht sicherer als die Einnahme von Tabletten. Bei einer
Kombinationstherapie mit Estrogenen erhöht natürliches Progesteron
im Vergleich zu synthetischen Gestagenen nicht das Brustkrebsrisiko,
selbst wenn es über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.

Die Sicherheit der Hormontherapie ist aber nicht nur bei
Risiko-Patientinnen wichtig, betonte Privatdozent Dr. Alexander
Römmler vom Hormonzentrum München beim jüngsten Kongress der
Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin in
Düsseldorf. Eine Reihe methodenbedingter Risiken sind vermeidbar:
Allein durch die Kombination von natürlichen Hormonen sinkt die
Wahrscheinlichkeit für venöse Thrombosen. Unter der gängigen
Hormonersatztherapie mit Tabletten, die Estrogene und Gestagene
enthalten, steigt das Thromboserisiko. Werden Estrogene über die Haut
zugeführt, ist dies nicht der Fall.

Übergewichtige Frauen profitieren besonders von dieser Art der
Hormonersatztherapie, betonte Professor Heinz-Günther Bohnet aus
Hamburg: Mit der Ausprägung des Übergewichtes steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Blutgerinnsel in den tiefen Bein-
oder Beckenvenen entwickelt. Bei einem Body Mass Index (BMI) von
25-30 kg/m2 klettert das ohnehin erhöhte Grundrisiko unter Estrogenen
in Tablettenform auf das Dreifache, bei stark übergewichtigen Frauen
sogar auf das Fünffache an.

Auch für Patientinnen mit angeborenen Blutgerinnungsstörungen ist
die Anwendung von Estrogenen über die Haut weitaus sicherer als die
Tablettenform, betonte Bohnet. Insgesamt führen Estrogene in Form
eines Gels (wie Gynokadin® Dosiergel) offensichtlich nicht zu einem
erhöhten Risiko für venöse Gefäßverschlüsse. Die Gelform hat zudem
den Vorteil, dass sehr individuell, den täglichen Bedürfnissen der
Frau angepasst, dosiert werden kann.

Natürliche Sexualhormone in der sichersten Form anwenden

Als "epochale Erkenntnis" im Zusammenhang mit dem Brustkrebsrisiko
wertete Römmler die Ergebnisse der großen Studien, nach denen
Gestagene nicht - wie erwartet - vor Brustkrebs schützen. Sind dabei
Unterschiede zwischen synthetischen und natürlichen Gestagenen
maßgeblich? Für Römmler besteht hier kaum ein Zweifel. Er schreibt
dem körpereigenen Progesteron eine Schutzfunktion zu. Seine
Begründung: Das Brustkrebsrisiko einer Frau nimmt umso stärker ab, je
mehr Kinder sie geboren hat. In der Schwangerschaft sind die
Blutspiegel von Progesteron so hoch wie in keiner anderen
Lebensphase. "Es ist wahrscheinlich ein natürlicher Schutzfaktor
gegen Brustkrebs", so Römmler.

Seit kurzem werden diese Überlegungen gestützt durch die
Ergebnisse einer französischen Kohortenstudie, in der sich
natürliches, mikronisiertes Progesteron (Utrogest®) im Vergleich zu
synthetischen Gestagenen beim Brustkrebsrisiko als vorteilhafter
erwiesen hat: Bereits in der Zwischenanalyse nach 3,3 Jahren
Hormontherapie war das Brustkrebsrisiko in der Gruppe von Frauen
nicht angestiegen, die Estrogene in Kombination mit Progesteron
angewandt hatten. Die jüngste Auswertung umfasst nahezu 70.000
Frauen, eine Beobachtungszeit von 7,7 Jahren, 1.896 Brustkrebsfälle
und eine mittlere Dauer der Hormonanwendung von 5,5 Jahren. Hier
bestätigten sich die Unterschiede: Kein Anstieg des Brustkrebsrisikos
in der Kombination mit natürlichem Progesteron, dagegen ein
eindeutiger Anstieg bei Kombination mit synthetischen Gestagenen.

Quelle: Symposium "Neuorientierung bei der Hormonersatztherapie"
anlässlich der 6. Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Prävention
und Anti-Aging Medizin am 19. Mai 2006 in Düsseldorf

Originaltext: Dr. Kade/Besins Pharma GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=36090
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_36090.rss2

Pressekontakt:
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Schleißheimer Str. 12
85221 Dachau

Tel. 08131 / 66 996 80
Fax 08131 / 66 996 88
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