Rückschritt statt Fortschritt? / Fortschrittsbericht zur Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sieht Schwächung des "Indikators Biolandbau" vor
Geschrieben am 15-07-2008 |
Berlin/Mainz (ots) -
Bioland fordert gemeinsam mit Umwelt- und Verbraucherverbänden verbindliches neues Zeitziel 2015 für den Biolandbau
Die Bundesregierung plant in ihrem Fortschrittsbericht 2008 zur Nachhaltigkeitsstrategie eine Abschwächung des Indikators "Flächenanteil des Ökologischen Landbaus an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche". Zwar soll das Ziel 20 % Bioanbaufläche erhalten bleiben, das bisherige Zeitziel 2010 aber ersatzlos gestrichen werden. "Die ersatzlose Streichung eines konkreten Zeitziels würde den Indikator Biolandbau außer Kraft setzen und die bisherige Systematik unterlaufen", kritisiert Thomas Dosch, Präsident von Bioland, den Plan der Bundesregierung. "Die Bundesregierung würde sich damit von der Pflicht entbinden, mit konkreten Politikmaßnahmen dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Wer eine nachhaltige Entwicklung auch im Bereich der Landwirtschaft einleiten möchte, muss für die Entwicklung des Biolandbaus ein ambitioniertes Zieldatum vorgegeben", so Dosch. Gemeinsam mit Umwelt- und Verbraucherverbänden fordert Bioland in einem Schreiben an das Kanzleramt das Jahr 2015 als neues Zeitziel festzulegen. Bisher werden in Deutschland 5,1 % der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet. Angesichts einer anhaltend starken Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln gilt es, den Ausbau und die Entwicklung der heimischen Biolandwirtschaft durch politische Rahmenbedingungen voranzubringen. Andernfalls wird die Nachfrage zunehmend durch Importe gedeckt und werden die Nachhaltigkeitsleistungen einer heimischen ökologischen Produktion nicht genutzt.
Der Indikator "Flächenanteil des Ökologischen Landbaus an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche" ist einer von zwei Indikatoren, mit denen die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft gemessen wird. Der Biolandbau ist dabei ein idealer Nachhaltigkeitsindikator, da dieses Anbausystem in der Summe positive Effekte auf Natur und Umwelt, auf Arbeitsplätze, die Entwicklung des ländlichen Raums und die Lebensmittelqualität bewirkt. Der Biolandbau ist das natur- und umweltfreundlichste Landbausystem. Seine Ausdehnung trägt damit unmittelbar zu einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft bei.
Ein ausführliches Hintergrundpapier der Verbände finden Sie auf unserer homepage www.bioland.de
Originaltext: Bioland e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2
Pressekontakt: Bioland e.V. Kaiserstr. 18 55116 Mainz
Präsident, Thomas Dosch, Tel: 06131/2397914, E-Mail: praesidium@bioland.de
Pressestelle, Gerald Wehde, Tel: 06131/2397920, E-Mail: presse@bioland.de
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