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Verbraucherpreise Juni 2008:+ 3,3% zum Juni 2007

Geschrieben am 16-07-2008

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 16.07.2008 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2008 gegenüber Juni
2007 um 3,3% gestiegen. Dies ist die höchste Teuerungsrate seit
Dezember 1993 (damals: + 4,2%); zum dritten Mal in diesem Jahr stand
damit eine Drei vor dem Komma. Im Mai 2008 hatte die
Jahresveränderungsrate bei + 3,0% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat
Mai 2008 erhöhte sich der Index um 0,3%. Die Schätzung für Juni 2008
auf Basis der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde bestätigt.

Die hohe Jahresteuerungsrate im Juni 2008 ist weiterhin vom starken
Preisauftrieb für Energie und Nahrungsmittel geprägt. Diese beiden
Bereiche erklären weit mehr als die Hälfte der gesamten
Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr und umfassen etwa 20% der
Ausgaben der privaten Haushalte.

Im Jahresvergleich verteuerten sich bei den Energieprodukten vor
allem leichtes Heizöl (+ 61,9%) und Kraftstoffe (+ 15,0%; darunter
Diesel: + 30,0% und Super: + 10,5%). Auch die Preise für die anderen
Haushaltsenergien stiegen binnen Jahresfrist deutlich (darunter
Strom: + 7,2%; Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: + 6,3% sowie
Gas: + 5,3%). Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie
(Haushaltsenergie und Kraftstoffe) hätte die Teuerungsrate bei + 1,9%
gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2008 gegenüber
Juni 2007 um 7,6%, insbesondere Molkereiprodukte und Eier (+ 18,9%;
darunter Quark: + 31,1% und Schnittkäse: + 27,0%) sowie Speisefette
und -öle (+ 14,1%; darunter Margarine: + 23,3% und Butter: + 8,1%).
Auch die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse (+ 9,1%; darunter
Nudeln: + 27,9% und Brötchen: + 8,8%) lagen über denen des Vorjahres.
Speiseeis verteuerte sich ebenfalls überdurchschnittlich (+ 8,1%).
Eine unterdurchschnittliche Preisentwicklung war dagegen bei Fisch
und Fischwaren (+ 1,2%) zu beobachten.

Die Preise für langlebige Gebrauchsgüter sanken binnen Jahresfrist um
0,7% gegenüber dem Vorjahr, vor allem für
Informationsverarbeitungsgeräte (- 16,4%; darunter Notebooks: - 27,6%
und Fernseher: - 18,9%). Verbraucherfreundlich bleibt auch die
Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer (+
0,3%; darunter Bekleidung und Schuhe: + 0,2%). Dienstleistungen lagen
um 1,6% über den Indexstand des Vorjahres. Hier sind vor allem die
Wohnungsmieten (Nettokaltmieten) mit einem Gewicht von gut 20% im
Wägungsschema zu nennen, deren Preisentwicklung schon längerfristig
unter dem Verbraucherpreisindex liegt und daher dämpfend auf die
Inflation wirkt.

Der Preisanstieg von 0,3% gegenüber dem Vormonat ist im Wesentlichen
auf Preiserhöhungen für leichtes Heizöl (+ 4,8%) und Kraftstoffe (+
2,7%; davon Diesel: + 3,4%; Super: + 2,6% und Normal:+ 2,5%)
zurückzuführen. Daneben waren auch saisonbedingte Preisanstiege für
Beherbergungsdienstleistungen (+ 3,8%) und Pauschalreisen (+ 0,8%) zu
beobachten.

Die Lebensmittelpreise blieben gegenüber dem Vormonat im Schnitt
stabil (+ 0,1%). Neben den saisonbedingten Preisschwankungen bei
Gemüse (- 3,0%; darunter Salat und Paprika: jeweils - 37,8% sowie
Speisekartoffeln: + 18,3%) verbilligten sich Fisch und Fischwaren (-
0,5%). Bei Brot und Getreideerzeugnissen waren kaum Preisbewegungen
erkennbar (+ 0,2%). Dagegen erhöhten sich die Preise für
Molkereiprodukte und Eier (+ 0,5%; darunter H-Milch: + 3,4% und
frische Vollmilch: + 3,1%).

Verbraucherfreundlich entwickelten sich im Juni 2008 binnen
Monatsfrist vor allem die Preise für Bekleidung und Schuhe (- 0,9%;
davon Bekleidung: - 1,0% und Schuhe: - 0,6%); ein Grund dafür sind
vorgezogene saisonale Schlussverkäufe.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juni 2008 um 3,4%
höher als im Juni 2007. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um
0,4%. Die Schätzung für den HVPI vom 27. Juni 2008 wurde damit
bestätigt.


Detaillierte Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort
"Verbraucherpreisindex" kostenlos erhältlich ist.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.




Verbraucherpreisindex für Deutschland

Index Veränderung Veränderung
Gesamtindex/ Gewich- 2005 gegenüber gegenüber
Gütergruppen tung = Vorjahres- Vormonat
-------- in % 100 zeitraum
Jahr/Monat in %


Gesamtindex
im Juni 2008 100,0 107,0 3,3 0,3

Nahrungsmittel und
alkoholfreie
Getränke 10,4 112,7 7,1 0,0
Alkoholische Ge-
tränke, Tabakwaren 3,9 108,7 2,4 0,5
Bekleidung und Schuhe 4,9 100,5 0,2 - 0,9
Wohnung, Wasser,
Strom, Gas u.s.w. 30,8 108,9 4,0 0,4
Einrichtungsgegen-
stände, Haushalts-
geräte u.Ä. 5,6 102,2 1,3 0,0
Gesundheitspflege 4,0 103,2 1,9 0,4
Verkehr 13,2 113,4 5,6 1,0
Nachrichtenüber-
mittlung 3,1 91,7 - 3,6 - 0,5
Freizeit, Unterhal-
tung u.Ä. 11,6 98,3 0,1 0,0
Bildungswesen 0,7 140,5 5,9 0,0
Beherbergungs- und
Gaststättendienst-
leistungen 4,4 106,1 2,0 1,0
Andere Waren und
Dienstleistungen 7,4 106,0 2,4 0,1

Gesamtindex

2006 JD 101,6 1,6 -
2007 JD 103,9 2,3 -

2007 Juni 103,6 1,9 0,0
Juli 104,2 2,1 0,6
August 104,1 2,2 - 0,1
September 104,2 2,7 0,1
Oktober 104,5 2,8 0,3
November 105,0 3,2 0,5
Dezember 105,6 3,1 0,6

2008 Januar 105,3 2,8 - 0,3
Februar 105,8 2,8 0,5
März 106,3 3,1 0,5
April 106,1 2,4 - 0,2
Mai 106,7 3,0 0,6
Juni 107,0 3,3 0,3

JD = Jahresdurchschnitt

Weitere Auskünfte erhalten Sie über unsere Service-Nummer,
Telefon: (0611) 75-4777,
E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

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Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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