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Heizen mit erneuerbaren Energien ist "in" / Über eine Million Wohnungen werden mit Holz, Sonne, Wind oder Wärmepumpen beheizt - Verdreifachung von 2002 bis 2006 - Klarer Schwerpunkt bei Eigenheimen

Geschrieben am 21-07-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Schon vor dem aktuellen Energiepreisschock haben die Menschen in
Deutschland bei der Heizung massiv auf erneuerbare Energien gesetzt.
Wie LBS Research auf Basis aktueller Daten des Statistischen
Bundesamtes mitteilt, hat sich die Zahl der Wohnungen, die mit Holz
oder sonstigen erneuerbaren Energien (Solaranlagen, Windenergie,
Wärmepumpen u. ä.) beheizt werden, von 347.000 (2002) auf 1.078.000
Einheiten im Jahre 2006 mehr als verdreifacht. Der Anteil dieser
Heizsysteme stieg damit in nur vier Jahren von einem auf drei Prozent
an. Vorreiter dieser Entwicklung sind die Hauseigentümer in Bayern
und Baden-Württemberg (siehe Grafik).

Wie bereits vier Jahre zuvor, so entfallen auch jetzt mehr als 60
Prozent aller mit erneuerbaren Energien beheizten Objekte auf die
beiden Süd-Länder. Relativ am stärksten aufgeholt haben Thüringen,
Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, wo die Zahl der betreffenden
Objekte seit 2002 um den Faktor 5 bis 7 angewachsen ist. Bezogen auf
die Gesamtzahl aller Wohnungen weist Thüringen hinter Bayern (7,9
Prozent) und Baden-Württemberg (5,4 Prozent) mit 4,3 Prozent bereits
die dritthöchste Quote an "Erneuerbaren" auf. Nordrhein-Westfalen
kommt demgegenüber nur auf einen Wert von 0,9 Prozent. Auch
Schleswig-Holstein, das Saarland, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
bleiben noch unter der Marke von zwei Prozent.

Das Bewusstsein für den Klimawandel, begrenzte Energieressourcen
und drohende Preissteigerungen hat in der ersten Hälfte dieses
Jahrzehnts offenbar beträchtliche Investitionen in zukunftsfähige
Heizanlagen freigesetzt. Dabei wurden bei den Ein- und
Zweifamilienhäusern bislang die größten Fortschritte erreicht. Auf
sie entfallen nach Angaben von LBS Research 86 Prozent der Wohnungen
mit Heizungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Das sind nicht nur
Eigenheime. Auch von den Mietwohnungen mit solchen Anlagen entfallen
rund zwei Drittel auf vermietete Einfamilienhäuser und Mietwohnungen
in Zweifamilienhäusern.

Nicht überraschend ist für die LBS-Experten, dass Selbstnutzer mit
einem Anteil von 72 Prozent überproportional vertreten sind. Ihr
Anteil ist gegenüber 2002 sogar noch einmal um vier Prozentpunkte
gestiegen. Der Grund: Sie können selbst über die Maßnahmen
entscheiden, und sie profitieren unmittelbar davon, nämlich über die
entsprechenden Energiekosteneinsparungen. Wie aus einer GfK-Umfrage
im Auftrag der LBS aus dem Jahre 2007 bekannt ist, wollen
Hauseigentümer künftig sogar verstärkt insbesondere auf Solaranlagen
setzen.

Differenziert man den Ist-Zustand nach dem Baualter, so liegt laut
LBS Research bei den jüngsten Objekten (ab dem Baujahr 2001) die
Quote der Wohnungen, die mit erneuerbaren Energien beheizt werden,
mit 6,5 Prozent naturgemäß am höchsten. Denn beim Neubau können
entsprechende Anlagen von vornherein eingeplant und mit dem relativ
geringsten Aufwand realisiert werden. Dass aber auch der
Gebäudebestand umgerüstet werden kann, zeigt die Tatsache, dass
bereits gut sechs Prozent der bis 1918 fertig gestellten Wohnungen
über Heizungen mit Holz, Solaranlagen oder Wärmepumpen verfügen.
Unterdurchschnittlich sind diese Energiequellen dagegen noch in den
Baujahrgängen 1949 bis 2000 vertreten.

Wie viel sich in den letzten Jahren bei der Beheizungsstruktur
bewegt hat, wird nach Auskunft von LBS Research auch aus anderen
Zahlen deutlich. So geht bei den fossilen Energieträgern der Trend
weiter weg vom Heizöl, nämlich von 31,8 Prozent (2002) auf 30,2
Prozent, das sind weniger als 11 Millionen Einheiten (2006). Die Zahl
der mit Kohle beheizten Wohnungen ist in vier Jahren sogar um 35
Prozent auf nur noch 370.000 zurückgegangen; auch in den neuen
Ländern spielen sie eine immer geringere Rolle. Der einzige weitere
"Gewinner" - wenn auch nur in relativ bescheidenem Umfang - ist die
Gasheizung, auf die mit 17,6 Millionen fast die Hälfte aller
Wohnungen in Deutschland entfallen. Die Zahl der mit Fernwärme
beheizten Objekte, die vor allem im Osten große Bedeutung haben, ist
dagegen mit 4,8 Millionen genauso konstant geblieben wie die knapp
1,5 Millionen Wohnungen mit Stromheizung.

Die Aussichten für eine weitere Aufwärtsentwicklung der
erneuerbaren Energien in Wohngebäuden sind günstig. Die
LBS-Immobilienexperten verweisen in diesem Zusammenhang auf eine
aktuelle Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bauindustrie, wonach 93
Prozent der Bevölkerung den Ausbau erneuerbarer Energien für eine
wichtige Klimaschutzmaßnahme halten. Dieser Wert liegt eindeutig über
den Quoten für alle anderen möglichen Ansätze. Auch das Bewusstsein,
dass man selbst etwas zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen muss, ist
weit verbreitet. 77 Prozent wissen außerdem, dass der Einsatz
erneuerbarer Energien beim Neubau oder dem Umbau von Gebäuden
finanziell gefördert wird. Das ist besonders wichtig, weil die
betreffenden Maßnahmen - insbesondere im Gebäudebestand - durchaus
nennenswerte Beträge kosten und ohne staatliche Unterstützung häufig
nicht in Gang kommen können.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:
Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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