Geld, Energie, Nahrung - Wie geht es weiter?
Geschrieben am 23-07-2008 |
München (ots) -
Deloitte-Ausblick auf weltweite Wirtschaftsentwicklung zeigt Risiken und Perspektiven für das zweite Halbjahr 2008
Preissteigerungen, insbesondere bei Nahrungsmitteln und Energie, sowie die Finanzkrise bleiben auch weiterhin die ökonomisch relevanten Megathemen. Laut dem aktuellen "Global Economic Outlook" von Deloitte werden sie die Weltwirtschaft noch länger beeinflussen. In Europa trifft die Inflation vor allem Länder, wo Konsum bzw. Lebenshaltung vornehmlich aus laufenden Einkommen gedeckt werden, so wie in Deutschland. Zwar haben die Volkswirtschaften Kontinentaleuropas bislang die Finanzkrise ohne nennenswerte Schäden überstanden, dennoch schlägt sich die Krise in den Stimmungsindizes merklich nieder. Der Eurozone Economic Sentiment Indicator liegt seit März ununterbrochen unter dem Vorjahresdurchschnitt. Auch in China und Indien zeigen sich Dämpfungseffekte, die unter anderem mit den deutlichen Preissteigerungen zusammenhängen.
"Obwohl sich europäische Unternehmen in der Finanzkrise als recht robust erwiesen haben, sind deren Auswirkungen - nicht zuletzt nach Anhebung des Leitzinses - zu spüren. Zu befürchten ist, dass sich trotz einer erhofften Abschwächung der Preissteigerungen nachgelagerte Effekte einstellen wie Lohnsteigerungen nach langer Lohnzurückhaltung. Doch wenn die Unternehmen durch den harten Euro und die hohen Energiepreise unter Druck geraten, werden sie diese Kosten an die Verbraucher weitergeben. Der Inflationseffekt wird nochmals verstärkt und die Investitionstätigkeit könnte in ganz Europa nachlassen", warnt Dr. Elisabeth Denison, Leiterin Research von Deloitte Deutschland.
Europa: beruhigende Aussichten trotz nachlassendem Wachstum Seit Anfang 2008 sind die Wachstumsprognosen der Eurozone mehrmals nach unten korrigiert worden. Vor allem deren Kernländer Deutschland, Frankreich und Italien erreichen unterdurchschnittliche Wachstumsraten. Allerdings profitieren diese noch von der Nachfrage der neuen EU-Mitglieder und Asien, was die schwache US-Nachfrage bislang kompensiert hat. Insgesamt sind die mittelfristigen Aussichten für die EU nicht schlecht: Der Export, der vom harten Euro wenig beeinträchtigt wurde, bleibt die starke Stütze der Wirtschaft. Ein Problem ist allerdings die Binnennachfrage - es gilt Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung kontinuierlich durch entsprechende Strukturreformen zu bekämpfen.
Wie autonom ist Asien? Die Weltwirtschaft zeigt sich aufgrund immer engerer Verflechtung zunehmend anfällig für Dominoeffekte - das wird angesichts der Finanzkrise deutlich. Dennoch konnte sich Asien teilweise von der aktuellen Entwicklung abkoppeln. Internationale Wirtschaftsexperten attestieren den asiatischen Volkswirtschaften eine weitgehende Unabhängigkeit von der US-Wirtschaft - asiatische Wirtschaftspolitiker sehen dies anders. So hat der schwache Dollar bis zum Frühjahr in Indien etwa zwei Millionen Jobs in der Textilindustrie gekostet und chinesische Exporteure leiden unter einem erstarkenden Yuan. Asien ist zwar nicht völlig immun gegen die Krise, muss jedoch geringere Auswirkungen befürchten als andere.
Inflation hat viele Väter
Weltweit gehören steigende Preise zu den größten Problemen der Volkswirtschaften und Wirtschaftszonen. Die Gründe sind vielfältig: Sie reichen von enormer Geldverfügbarkeit über währungspolitische Motive und überhitzte Konjunktur bis hin zu langfristigen Veränderungen der Weltwirtschaft - wie den steigenden Wohlstand neuer Märkte und die Verknappung billiger Arbeitskräfte. Um die Inflation nachhaltig zu bekämpfen, wird der Einsatz konjunkturdämpfender Mittel nicht zu umgehen sein.
Lebensmittel noch länger teurer
Die Grundnahrungsmittelnachfrage von Verbrauchern und Industrie wächst enorm. Demgegenüber stehen weltweit weniger Anbaufläche, Naturkatastrophen sowie steigende Ölpreise. Zahlreiche Länder haben sich zu Preisdeckelungen und Exportverbot entschlossen, was kurzfristig wirkt, langfristig aber die Märkte verzerrt und Anreize für eine erhöhte Produktion verhindert. Auch die Subventionen für die Landwirte der Industrieländer tragen zur Marktverzerrung und damit indirekt zur Fortsetzung der Krise bei. Insgesamt ist mit einer langfristigen Hochpreisigkeit von Nahrungsmitteln zu rechnen. Es bleibt zu hoffen, dass der Markt langfristig für eine Normalisierung der Lage sorgt, z.B. durch eine Ausweitung der Anbauflächen und der Produktion.
Steigende Preise machen sich auch in den Neuen Märkten bemerkbar. In Indien beträgt die Inflation über 11 Prozent. Weitere Faktoren wie die schwache Infrastruktur sorgen dafür, dass das indische Wachstum gebremst wird. Zudem hat die Royal Bank of India kürzlich den Zinssatz erhöht. "Mittelfristig wird die indische Wirtschaft in moderatem Tempo weiter wachsen", glaubt Dr. Elisabeth Denison. In China sind die Aussichten eher mäßig. Hier zeigt sich das Phänomen, dass Nahrungsmittel trotz festgelegter Energiepreise teurer werden - auf dem Land mehr als in der Stadt. Eines der zentralen Probleme Chinas ist die sich verteuernde Arbeit zusammen mit einem Fachkräftemangel. "Der Schlüssel zur effektiven Problemlösung liegt in China jedoch vor allem bei der Währungspolitik", so das Resümee von Dr. Elisabeth Denison.
Den kompletten Bericht finden Sie unter http://www.deloitte.com/dt t/research/0,1015,sid%253D50332%2526cid%253D217407,00.html zum Download.
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Deloitte Deutschland
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Originaltext: Deloitte Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2
Pressekontakt: Isabel Milojevic PR Manager Tel +49 89 29036-8825 imilojevic@deloitte.de
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