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Börsen-Zeitung: Conti schließt die Reihen, Kommentar zum Continental-Abwehrkampf von Gottfried Mehner

Geschrieben am 23-07-2008

Frankfurt (ots) - Jede andere Entscheidung wäre verheerend
gewesen. Ein in einem Abwehrkampf stehendes Unternehmen, bei dem sich
auch noch die Organe bekriegen, hätte keinerlei Aussicht auf eine
erfolgreiche Selbstverteidigung gehabt. Bei Continental haben sich
die Reihen jetzt sichtbar für alle geschlossen. Dabei soll nicht
behauptet werden, dass sie das zuvor nicht waren. Es gehört zu den
üblichen Destabilisierungsstrategien in einer feindlichen
Übernahmeschlacht, dass Heerscharen von Marktflüsterern unterwegs
sind. Beide Seiten haben ihre Bataillone in Stellung gebracht. Und
finden Multiplikatoren.

Die Attacke von Schaeffler hat zunächst vor allem einen
intellektuellen Reiz: Hat da jemand wirklich einen Kniff gefunden, um
die üblichen Meldeschwellen zu umgehen? Danach sieht es aus. Die
Gefahr ist bei Conti keineswegs gebannt, dass hier ein
funktionierender Umweg gefunden wurde. Inzwischen mehren sich zwar
die Anzeichen, dass international und national die Meldepflichten für
Differenzgeschäfte verschärft werden. Aber Conti wäre überhaupt nicht
damit geholfen, wenn durch eine künftige Justierung solche Fälle in
Zukunft verhindert würden, für das Unternehmen selbst aber diese
Änderungen zu spät kämen. Das wäre ein Opfer zu viel.

Conti hat gestern von einer stark emotionalisierten
Totalopposition auf eine eher argumentativ begründete Ablehnung
umgeschaltet. Es werden nachteilige Steuereffekte und erhöhte
Finanzierungskosten angeführt. Es dürfte auch zeitgewinnende
Unternehmensdiplomatie sein, dass eine Einigung mit der Schaeffler
Gruppe "erstrebt" wird, denn gleichzeitig werden eindeutige
Forderungen erhoben. Einer Übernahme wird Conti nur dann zustimmen,
wenn eine "angemessene" Prämie gezahlt wird. Das ist sehr dehnbar.
Ansonsten soll sich Schaeffler mit einer für Conti akzeptablen
Beteiligungsquote (20%) bescheiden.

Am Markt wäre es gut angekommen, wenn Conti neben der
Abwehrrhetorik auch kurz mal einen Blick in ein gut bestücktes
Abwehrarsenal zugelassen hätte. Hier hieß es nur sehr verklausuliert,
dass man "einige Optionen" im Köcher habe. Denn ein erfolgreicher
Überrumpelungsangriff von Schaeffler ist Gift für die Börse, an der
es um informativen Gleichstand geht. Eine Waffengleichheit muss
schnellstens her. Sonst könnte Schaeffler schnell Nachahmer finden.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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