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Hohe Strompreise beflügeln Wechselbereitschaft

Geschrieben am 24-07-2008

Köln (ots) -

- Fünf Millionen Haushalte bereit, ihren Stromanbieter kurzfristig
zu wechseln

Der spürbare Anstieg der Strompreise und die prognostizierten
weiteren drastischen Preissteigerungen in den kommenden Jahren haben
dazu geführt, dass die Bereitschaft der Bundesbürger zum Wechsel
ihres Stromanbieters zunimmt. Dies zeigt die aktuelle Studie "Ein
Markt unter Spannung - Kunden im Wechselstrom?" des Marktforschungs-
und Beratungsinstituts psychonomics AG. Erstmals wurde dabei der
Energie-Wechselpotenzial-Index "ENDEX" ermittelt, der in Zukunft
regelmäßig Auskunft über die Wechselbereitschaften und
Wechselabsichten der Stromverbraucher in Deutschland geben wird.

Demnach denkt derzeit fast jeder zweite private Stromkunde (45%)
zumindest gelegentlich über einen Wechsel des bisherigen
Energieversorgers nach. Einen konkreten Entschluss zum Wechsel
innerhalb der nächsten 12 Monate haben aber erst vier Prozent
gefasst; weitere 13 Prozent können sich diesen grundsätzlich
vorstellen. Dies entspricht einem Wechslerpotenzial von etwa fünf
Mio. Haushalten in den kommenden 12 Monaten.

1.500 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden repräsentativ zu ihrem
Verhalten und ihren Einstellungen als private Stromkunden befragt.

Preis als schlagendes Argument

Hauptargument für die wechselbereiten Stromverbraucher ist zu über
90 Prozent der Preis; andere Gründe, wie schlechter Kundenservice des
eigenen Anbieters oder der Umweltschutz (Wechsel zu
Ökostrom-Anbieter), spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
Überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind die Wechselabsichten
derzeit in Mehrpersonenhaushalten und in den Bundesländern Thüringen,
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen; Schlusslicht ist hier Berlin.

Die wechselunwilligen Bundesbürger (aktuell: 55%) begründen ihren
mangelnden Wechselwillen sehr heterogen, vor allem aber damit, dass
sich der Aufwand ihrer Meinung nach finanziell nicht lohne (34%).
Neun Prozent geben darüber hinaus an, ihnen sei der Wechsel zu
kompliziert, acht Prozent geben zu, dass ihre Bequemlichkeit sie
daran hindert. Für weitere neun Prozent stellt ein kürzlich bereits
erfolgter Wechsel den Grund für ihre derzeitige Tatenlosigkeit dar.
Auch Befürchtungen, dass es beim Wechsel zu Problemen kommen könnte,
oder Sondertarife einen Wechsel unmöglich machen, spielen eine Rolle.

"Auf die Phase weitgehender Interesselosigkeit zu Beginn der
Liberalisierung des deutschen Strommarktes folgt - unter dem äußeren
Druck explodierender Energiepreise - jetzt eine Phase vorsichtiger
Auseinandersetzung, die allerdings erst selten in konkrete
Wechselentscheidungen mündet.", kommentiert Studienleiter Werner
Grimmer, Senior Manager bei der psychonomics AG.

Hoher Informationsbedarf und psychologische Wechselbarrieren

Wie wenig viele private Stromverbraucher bisher informiert und auf
die neue Situation vorbereitet sind, zeigt die Tatsache, dass zwei
von drei Stromkunden, die bereits über einen Anbieterwechsel
nachgedacht haben, sich noch völlig im Unklaren darüber sind, zu
welchem neuen Anbieter sie wechseln wollen. Zudem stehen einem
Wechsel des Stromversorgers auch psychologische Barrieren im Wege.
Denn obwohl ein Stromanbieterwechsel in der Realität deutlich
unkomplizierter ist als ein Wechsel von Telekommunikationsdiensten
oder Bankkonten, lösen Veränderungen an der zentralen "Lebensader"
Stromversorgung Verunsicherungen aus und gehen beispielsweise mit
Ängsten vor einer völligen "Trennung vom Netz" einher. Zudem werden
die Stromversorger häufig als bedrohliche, allmächtige Akteure
erlebt, denen man sich als "Kleinverbraucher" mit einem Gefühl der
eigenen Ohnmacht ergibt.

Billigstrom-Anbieter mit großen Wachstumschancen - Potenzial auch
für Mehrwert-Produkte

Im Hinblick auf den Gesamtmarkt aller wechselbereiten Stromkunden
lässt sich der größte "Wechselstrom" von den Großkonzernen und
kommunalen Anbietern hin zu den Stromdiscountern prognostizieren. Wer
bereits heute Kunde eines Billig- oder Ökostrom-Anbieters ist,
wechselt hingegen bevorzugt innerhalb des gleichen Segments. Jeder
fünfte wechselbereite Stromkunde zieht den Wechsel zu einem
Billigstromanbieter, insbesondere zur EnBW-Tochter "Yellow Strom"
oder der E.ON-Tochter "E Wie Einfach", in die engere Wahl.

Eine bedeutende Rolle bei der erfolgreichen Kundenbindung im
Energiemarkt werden neben Preisargumenten die eigenständige
Markenpositionierung, besondere Serviceangebote sowie attraktive
Zusatzleistungen (Assistance-Leistungen) spielen.

"Ähnlich wie in anderen liberalisierten Märkten mit austauschbaren
Produkten werden die traditionellen Energieversorger ihren Kunden
zukünftig ein prägnanteres Image und erlebbare Mehrwerte liefern
müssen, um ein Abwandern zu den Discountern zu verhindern.",
erläutert Grimmer.

Dass eine qualitätsorientierte Strategie Erfolg verspricht, zeigt
auch die psychonomics-Studie "Erfolgreiche Assistancen rund ums
Wohnen": Das Interesse der Kunden an Zusatzleistungen im Bereich der
Wohnumwelt, die einen unmittelbaren praktischen Nutzen stiften - wie
etwa Energieberatung oder Handwerker-Services - ist grundsätzlich
hoch. Einen attraktiven Mehrwert für bestimmte Marktsegmente leisten
speziell auch die Anbieter "grüner Energie": Denn für fünf Prozent
der Wechselwilligen spielt vor allem die Umwelt und nicht der Preis
bei der Wechselentscheidung eine zentrale Rolle; sie favorisieren
daher einen gezielten Wechsel zu einem Ökostromanbieter.

Die komplette Studie "Ein Markt unter Spannung - Kunden im
Wechselstrom?" - mit zahlreichen Differenzierungen nach
Anbietergruppen (Großkonzerne, regionale Anbieter, kommunale
Anbieter, Discountanbieter, Öko-Anbieter) sowie nach Bundesländern
und weiteren soziodemographischen Daten - ist über die psychonomics
AG bestellbar. Differenzierte Ergebnisse über die Wechselabsichten
ihrer Kunden liegen zu folgenden einzelnen Stromanbietern vor: EnBW,
E.ON, RWE und Vattenfall.

Kontakt zur Studienleitung: Werner Grimmer - E-Mail:
werner.grimmer@psychonomics.de - Tel.: +49 (0)221 42061-294.

Originaltext: psychonomics AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/25608
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_25608.rss2

Pressekontakt:

Kommunikations- und Pressebüro
Ansgar Metz
Haselbergstr. 19
D-50937 Köln
T +49 (0)177-295 3800
E-Mail: ansgar.metz@email.de


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