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Rheinische Post: Bsirske fliegt Kommentar VON THOMAS REISENER

Geschrieben am 01-08-2008

Düsseldorf (ots) - Was Verdi-Chef Frank Bsirske sich da erlaubt,
ist an Unverschämtheit kaum zu überbieten. Unverschämt der Lufthansa
gegenüber, aber unverschämt auch gegenüber den eigenen
Gewerkschaftsmitgliedern: Da treibt Deutschlands mächtigster
Gewerkschaftsboss sein Fußvolk am Boden in einen spektakulären
Arbeitskampf gegen die Lufthansa. Anstatt seinen Mannen beizustehen,
fliegt er dann aber selbst samt Frau fünf Wochen in die Südsee.
Erster Klasse. Mit der Lufthansa, von der er sich auch noch die
Tickets schenken lässt. Als Aufsichtsratsmitglied stehen Bsirske
solche Freiflüge zu. Aber muss er sie deshalb auch annehmen? Zu einem
Zeitpunkt, zu dem seine Gewerkschaft der Lufthansa mit einem
tagelangen Streik ohnehin schon 50 Millionen Euro Schaden zufügt? Und
wie wirkt diese Streikbrecherei auf die Gewerkschafts-Genossen? Der
Interessenkonflikt, in dem Bsirske als Streik-Führer und
gleichzeitiger Lufthansa-Aufsichtsrat stand, war auch ohne diesen
Skandal schon schwer zu ertragen. Aber mit seinem Freiflug hat
Bsirske seiner unglücklichen Doppelrolle die Krone aufgesetzt. Ein
nach dem Streik ehrlich gekauftes Air-France-Ticket hätte ihn vor
dieser Bauchlandung bewahrt.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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