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Rheinische Post: Kommentar: Warenhäuser: Tod auf Raten

Geschrieben am 05-08-2008

Düsseldorf (ots) - Binnen eines Monats sind drei traditionsreiche
Häuser zahlungsunfähig geworden: erst Wehmeyer, dann Hertie, nun
SinnLeffers. Das ist kein Zufall. Alle drei gehörten einst zum
Warenhaus-Konzern Karstadt, der 2004 in Gänze vor der Pleite stand.
Weder der damalige Konzern-Chef Wolfgang Urban noch seine Kollegen
bei den Töchtern hatten eine Antwort auf die deutsche
Einzelhandelskrise gefunden. Als den Verbrauchern das Geld immer
knapper geworden war, hatte sich die Handels-Landschaft geteilt: Gut
ging es den Discountern, die die Schnäppchenjäger bedienten, und den
Premiumhäusern, die ihren Kunden Konsumerlebnisse bescherten.
Dazwischen fanden bodenständige Häuser wie SinnLeffers und Wehmeyer
keinen Platz.
Dann kam Thomas Middelhoff und räumte bei Karstadt auf. In den Augen
vieler Aktionäre hat er gute Arbeit geleistet, da er den
Mutterkonzern unter anderem durch den Verkauf der Töchter sanierte.
Doch für die Mitarbeiter von SinnLeffers, Wehmeyer und Hertie hat er
die Galgenfrist nur verlängert. Middelhoff verkaufte sie an
Investoren, die zu wenig vom deutschen Einzelhandel verstanden und
die neuen Töchter durch brutale Verträge aussaugten. Die Rechnung
dafür zahlen nun tausende Mitarbeiter und viele deutsche Kommunen, in
denen das Herz der Innenstadt zu schlagen aufhört.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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