 Allgemeine Zeitung Mainz: zu Öl- und Benzinpreisen
Geschrieben am 06-08-2008 |
Mainz (ots) - Besserung in Sicht
Wer in den vergangenen Tagen tanken musste, konnte leicht einen
Wutanfall bekommen. War über das Wochenende Benzin im Großraum
Rhein-Main auch an sehr vielen Markentankstellen für um die 1,40 Euro
je Liter zu bekommen, war es gestern damit vorbei. 1,48 Euro, oft
auch über 1,50 Euro stand da an der Zapfsäule. Die Sache ist auf den
ersten Blick um so unverständlicher, als weltweit seit Wochen der
Preis für Rohöl kontinuierlich sinkt und die Aussichten, dass das so
weiter geht, ausgesprochen gut sind. Dass sich solche Bewegungen
nicht rasch auf den Endverbraucherpreis durchschlägt, ist zwar
nachvollziehbar, aber es das scheinbar so völlig willkürliche,
zuweilen tägliche Auf und Ab, das den Autofahrer zu Recht fragen
lässt, wer da wie mit ihm umspringt. Bis zu zehn Cent Unterschied von
einem Tag auf den Anderen hat nichts mit Angebot und Nachfrage zu
tun, sondern es ist schlicht der Versuch, den schnellen Euro zu
machen. Alle bisherigen Versuche der Aufsichtsbehörden, diesem
Treiben Einhalt zu gebieten, sind bisher fehlgeschlagen. Doch sollte
die Einschätzung der Experten stimmen, dass sich die Abwärtsbewegung
beim Rohöl dauerhaft in Richtung 80 bis 100 Dollar je Fass bewegt,
wird es mit den für den Verbraucher so teuren Spielchen erst einmal
vorbei sei. Denn der Abschwung der US-Wirtschaft wird kaum
aufzuhalten sein und deshalb ist der Markt mittlerweile voll mit
Ware. Das lässt denn auch die Spekulanten weiterziehen, die in den
vergangenen Monaten hauptsächlich für die Preisexplosion
verantwortlich waren. Rückkehr also zu früheren verschwenderischen
Gewohnheiten? Der Schock, den wir alle erlebt haben, sollte dazu
führen, weiter konsequent über einen anderen Umgang mit der auf Dauer
knapper werdenden Ressource Öl umzugehen. Es wäre ein richtiger, weil
die Zukunft sichernder Entschluss.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Peter Königsberger
Telefon: 06131-48-5921
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