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Lausitzer Rundschau: Forderung nach nächtlichem Alkoholverkaufsverbot Nach Ursachen forschen

Geschrieben am 06-08-2008

Cottbus (ots) - Spätestens seit sich im vergangenen Jahr ein
Berliner Gymnasiast mit mehr als 50 Tequila ins Koma getrunken hat
und später an den Folgen gestorben ist, sind Warnungen vor
Alkoholmissbrauch junger Leute bei Politikern in aller Munde. Ebenso
Forderungen nach neuen gesetztlich verankerten Tabus. Denen fügt der
Brandenburger CDU-Vize Sven Petke jetzt noch einen Vorschlag hinzu:
Der nächtliche Alkoholverkauf soll verboten werden. Das Thema ist gut
fürs Sommerloch. Doch Petke sollte sich noch erinnern können, dass
Jugendliche gerade Verbotenes anspornt, Erwachsene auszutricksen. Es
ist also naiv, zu glauben, dass ein nächtliches Verkaufsverbot an
Tankstellen aufs Trinken Versessene abhält, anderweitig Vorsorge zu
treffen. Nein, neue Gesetze brauchen wir nicht. Bestehende Regeln zum
Jugendschutz sind ausreichend, über ihre Einhaltung muss gewacht
werden. Doch Verbote nützen wenig, wenn Einsicht fehlt. Mädchen und
Jungen klar zu machen, dass sie ihrer Gesundheit schaden, und dass
Saufen nicht gesellschaftsfähig ist - hier sind vor allem Eltern und
Großeltern, aber auch die Lehrer gefragt. Sie dürfen nicht wegsehen,
sondern müssen einfühlsam nach Ursachen für drohende Suchtkarrieren
forschen: Schulstress, Einsamkeit, Langeweile. Die Gründe für die
immer wiederkehrende Flucht in den Rausch sind vielfältig. Hier ist
die Gesellschaft gefordert, zu helfen. Nicht mit neuen Verboten,
sondern mit Therapien und anderen Präventionsofferten. Den Anfang
aber müssen Mütter und Väter machen, indem sie ihren Kindern einen
verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vorleben - und das jederzeit.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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