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Saarbrücker Zeitung: Umweltstaatssekretär Müller kritisiert Überkapazitäten bei Stromversorgung - dezentrale Strukturen notwendig

Geschrieben am 07-08-2008

Saarbrücken (ots) - Hinter dem aktuellen Streit über den
Atomausstieg steckt nach Einschätzung des Parlamentarischen
Staatssekretärs im Bundesumweltministerium, Michael Müller (SPD), die
Frage, ob die gegenwärtigen Versorgungsstrukturen in Deutschland
beibehalten werden sollen oder nicht. "Das ist die eigentliche
Auseinandersetzung", sagte Müller der "Saarbrücker Zeitung"
(Freitag-Ausgabe)

Derzeit habe Deutschland eine Kraftwerksleistung von insgesamt
120 000 Megawatt. "In der Spitze werden hier zu Lande aber nur 80
000 Megawatt benötigt", erläuterte der SPD-Politiker. Das Stromsystem
basiere auf großen zentralen Kraftwerken, die "riesige Reserven"
erforderten, falls ein oder gar mehrere Kraftwerke ausfielen.
"Deshalb haben wir diese stark überdimensionierte
Erzeugungskapazität", sagte Müller. Die Energieversorgung der Zukunft
müsse jedoch in dezentralen Strukturen liegen, die viel weniger
Kapazitäten benötigten.

"Nach allen Erfahrungen sind dezentrale Strukturen, also deutlich
mehr regionale Erzeugerkapazitäten, wesentlich stabiler als zentrale
Strukturen", so Müller. Dadurch würden auch Einsparungen gefördert.
"Wenn nur allein in jedem deutschen Haushalt die effizientesten
technischen Haushaltsgeräte zum Einsatz kämen, dann wäre die Hälfte
der deutschen Atomkraftwerke überflüssig", sagte der Umweltpolitiker.

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57706
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Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


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