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Neues Deutschland: zur Pressekonferenz von Wolfgang Clement

Geschrieben am 07-08-2008

Berlin (ots) - Für Clement muss der gestrige Akt schon das höchste
der Gefühle gewesen sein. Mehrere seiner Genossen sollen mit ihm
geackert haben, damit er wenigstens sein Bedauern zum Ausdruck
bringt. Den hessischen Genossen, die er vor der Landtagswahl zu
Jahresbeginn mit seiner indirekten Nichtwahlempfehlung düpierte,
hilft das späte wie halbherzige mea culpa nicht weiter. Wohl aber der
SPD-Spitze, die sich gestern vor Begeisterung über das angebliche
Einlenken des von Parteiausschluss bedrohten Delinquenten fast nicht
mehr einkriegte. Dabei kann von Läuterung nun wahrlich keine Rede
sein. In der Sache, so ist mit Clements Erklärung klar, wird das
Raubein aus Nordrhein-Westfalen auch weiter motzen und mit seiner
Auffassung zur Energiepolitik die Beschlusslage der Partei
ignorieren. Aber das verkauft sich einfach besser, wenn man noch
dazugehört. Clement will keinen Ausstieg. Weder den aus der
Atomwirtschaft - noch den aus dem Politikbetrieb.
Eigentlich müsste derlei Kalkül SPD-Chef Beck umtreiben. Aber
vermutlich hat der mehr Angst, dass ihm nach dem Aderlass der SPD am
linken Ufer infolge Schröders Agenda-Politik nun Parteirechte
verlustig gehen. Schließlich hatten sich schon
»Hände-weg-von-Clement-Komitees« gebildet, in denen der endgültige
Niedergang der Partei prophezeit wurde. Und überdies hat sich die SPD
in ihrer Geschichte stets leichter von den linken denn von den
rechten Genossen zu trennen vermocht. Das ist ja ihr eigentliches
Problem.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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