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Neue Studie "Wachstumsfaktor Innovation": Deutschland im internationalen Standortvergleich unteres Mittelmaß - Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen notwendig

Geschrieben am 01-06-2006

Berlin (ots) - Deutschland ist im internationalen
Innovationswettbewerb nur unteres Mittelmaß und landet auf Platz 11
von 16 Industriestaaten. Dies belegt die Benchmarkstudie
"Wachstumsfaktor Innovation", die das Institut der Deutschen
Wirtschaft Köln im Auftrag des Roman Herzog Instituts erarbeitet hat.
Professor Dr. Roman Herzog, Bundespräsident a.D. und
Ehrenvorsitzender des Roman Herzog Instituts (RHI), sagte bei der
Vorstellung der Studie in Berlin: "Dass Deutschland zwar den zweiten
Platz der Patentanmeldungen weltweit einnimmt, sich aber im
Innovationswettbewerb nicht behaupten kann, belegt das
Umsetzungsproblem von der Idee zum Markterfolg und den Mangel an
innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen hierzulande."

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine allgemeine Senkung von
Einkommen- und Unternehmensteuern sowie eine Stärkung der
Anlegerrechte internationale Investoren locken würden. Um die
Innovationskraft in Deutschland weiter zu stärken, müssen die
staatlichen Forschungsressourcen erhöht werden. Das Ziel der
Europäischen Union, jährlich drei Prozent des BIP in Forschung und
Entwicklung zu investieren, erreicht Deutschland, wenn die
staatlichen Aufwendungen von heute bis zum Jahr 2010 um 20 Prozent
erhöht werden.

Eine erfolgreiche Innovationsstrategie muss Menschen, Gesellschaft
und Staat sowie die Unternehmen in einem Zusammenhang betrachten.
Randolf Rodenstock, Vorsitzender des Roman Herzog Instituts, über die
unternehmensbezogene Ebene: "Um Forschung zu optimieren, müssen wir
auch die Strukturen in den Unternehmen hinterfragen. Bei der
Entwicklung von Patenten und Ideen sind wir gut, aber die Früchte
ernten durch Markterfolg andere. Die Unternehmen müssen sich erstens
von ihrer Technikverliebtheit verabschieden und vielmehr die
Kundenbedürfnisse fokussieren. Zweitens benötigen wir den
Know-how-Transfer von Hochschulen zum Mittelstand, der trotz
jahrzehntelanger Bemühungen noch weit unterentwickelt ist. Und unser
Augenmerk muss drittens auch der Führungskultur in den Unternehmen
gelten, die noch innovationsfreundlicher gestaltet werden kann."

Professor Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln, sprach sich dafür aus, die staatliche Förderpolitik
zu überdenken. "In Deutschland konzentrieren sich die Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten auf wenige Regionen - allen voran auf
Süddeutschland. Eine Innovationsförderung mit der Gießkanne ergibt
daher keinen Sinn", sagte Hüther. Wesentlich effizienter sei es, die
vorhandenen Innovations-Ballungsräume zu fördern.

Das Roman Herzog Institut wurde im Jahr 2003 gegründet, um die
reformerischen Anliegen des Namensgebers aufzunehmen und einen
langfristigen Handlungsrahmen für Wirtschaft und Gesellschaft zur
"Zukunft der Arbeit" zu entwickeln.


Originaltext: Roman Herzog Institut e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62380
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62380.rss2

Kontakt:

Katja Schlendorf, Tel.: 089/55178-371, www.romanherzoginstitut.de


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