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Erzeugerpreise Juli 2008: + 8,9% gegenüber Juli 2007 Preisschub bei Erdgas, Strom und Mineralölerzeugnissen

Geschrieben am 19-08-2008

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 19.08.2008 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach
Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2008 um
8,9% höher als im Juli 2007. Eine höhere Jahresteuerungsrate hatte es
letztmalig im Oktober 1981 (+ 9,1%) gegeben. Im Juni 2008 hatte der
Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte noch um 6,7% über dem
Vorjahr gelegen. Gegenüber Juni 2008 stieg der Index um 2,0%.

Wie schon in den vergangenen Monaten hatten die Preise für Energie
den höchsten Einfluss auf die Jahresteuerungsrate. Sie stiegen im
Jahresvergleich um 24,5%. Gegenüber Juni 2008 war Energie um 5,1%
teurer. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise
im Jahresvergleich lediglich um 3,6%.

Die Preise für Erdgas lagen um 27,1% über dem Vorjahresniveau und
erklären allein knapp ein Viertel der Jahresteuerungsrate. Von Juni
2008 bis Juli 2008 stiegen sie um 7,5%. Mit einem Plus von 39,1% war
die Steigerung im Jahresvergleich bei der Abgabe an Kraftwerke am
höchsten. Weiterverteiler zahlten 37,9% mehr als im Juli 2007,
Ortsgasversorgungsunternehmen 34,6% und Industriekunden 24,9%. Für
private Haushalte war Erdgas um 8,0% teurer als im Juli 2007 (+ 2,0%
gegenüber Juni 2008).

Strom war gegenüber Juli 2007 um 22,6% teurer (+ 5,7% gegenüber
Juni 2008). Weiterverteiler mussten im Vorjahresvergleich 37,5% mehr
bezahlen (+ 9,3% gegenüber Juni 2008), gewerbliche Großabnehmer mit
Sondervertrag zahlten 22,8% mehr (+ 5,5% gegenüber Juni 2008). Für
Haushalte stiegen die Preise im Jahresvergleich um 4,6%, gegenüber
Juni 2008 um 0,6%.

Die Preise für Mineralölerzeugnisse stiegen gegenüber Juli 2007 um
28,3% (+ 1,6% gegenüber Juni 2008). Die einzelnen Mineralölprodukte
zeigten folgende Veränderungsraten gegenüber Juli 2007
(beziehungsweise Juni 2008): Schweres Heizöl + 79,4% (+ 19,7%),
leichtes Heizöl + 63,0% (+ 1,9%), Flüssiggas + 40,6% (+ 4,6%),
Dieselkraftstoff + 30,2% (+ 0,7%), Motorenbenzin + 11,5% (+ 1,1%).

Steinkohle und Steinkohlebriketts waren um 65,1% teurer als im
Juli 2007, gegenüber Juni 2008 stiegen die Preise um 12,1%.

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess
verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), stiegen gegenüber
Juli 2007 insgesamt um 5,0% (+ 1,3% gegenüber Juni 2008). Der höchste
Preisanstieg war hier bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen mit
einem Plus von 90,1% zu beobachten (+ 10,1% gegenüber Juni 2008). Die
zurzeit leicht rückläufigen Preise für Futtermittel für Nutztiere
lagen um 35,7% über denen vom Juli 2007 (- 0,9% gegenüber Juni 2008).
Mahl- und Schälmühlenerzeugnisse, wozu vor allem Mehl, Reis und
bearbeitete Getreidekörner gehören, waren 23,0% teurer als im Juli
2007, gegenüber Juni 2008 gaben die Preis um 1,4% nach.
In der Metallverarbeitung stiegen die Preise für Betonstahl um 87,4%
gegenüber Juli 2007 (+ 2,7% gegenüber Juni 2008). Warmgewalzter
Walzdraht war um 66,6% teurer als im Vorjahr (+ 17,7% gegenüber Juni
2008). Walzstahl verteuerte sich um 21,0% (+ 6,5% gegenüber Juni
2008).
Die Preise für metallische Sekundärrohstoffe lagen um 37,1% über
denen vom Juli 2007 (- 1,0% gegenüber Juni 2008), Edelmetalle und
Halbzeug daraus waren um 27,5% teurer (+ 5,4% gegenüber Juni 2008)
sowie chemische Grundstoffe um 13,4% (+ 4,3% gegenüber Juni 2008).
Dagegen lagen die Preise für Blei, Zink und Zinn und Halbzeug daraus
um 40,8% niedriger als im Juli 2007 (- 2,7% gegenüber Juni 2008).
Spanplatten waren um 4,8% preiswerter als im Juli 2007 (- 1,7%
gegenüber Juni 2008).

Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im Juli
2008, wie bereits im Juni 2008, bei + 4,2%. Die Preise für
pflanzliche und tierische Öle und Fette wiesen in diesem Bereich mit
+ 41,3% den höchsten Anstieg auf, sanken aber gegenüber Juni 2008 um
1,9%. Teigwaren kosteten im Vorjahresvergleich 35,3% mehr (+ 11,4%
gegenüber Juni 2008). Die Preise für Käse und Quark stiegen um 17,7%
(+ 0,7% gegenüber Juni 2008), für Fleisch um 11,3% (+ 1,7% gegenüber
Juni 2008). Milch und Milcherzeugnisse waren um 10,9% teurer als im
Juli 2007 (+ 1,6% gegenüber Juni 2008), Backwaren um 7,5% (- 0,2%
gegenüber Juni 2008).

Methodischer Hinweis zum Index der Erzeugerpreise:
Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem
Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in
Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt
damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des
Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des
Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise
gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im
Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen,
Suchwort "gewerbliche Erzeugerpreise", kostenlos erhältlich ist.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Gerda Gladis-Dörr,
Telefon: (0611) 75-2750,
E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de


Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte
(Inlandsabsatz)
Deutschland

Veränderung
gegenüber Veränderung
Jahr / Monat 2000 = 100 Vorjahres- gegenüber
zeitraum Vormonat
%

2004 JD 105,8 + 1,6 -
2005 JD 110,7 + 4,6 -
2006 JD 116,8 + 5,5 -
2007 JD 119,1 + 2,0 -

2007 Juni 119,1 + 1,7 + 0,2
Juli 119,0 + 1,1 - 0,1
August 119,1 + 1,0 + 0,1
September 119,3 + 1,5 + 0,2
Oktober 119,8 + 1,7 + 0,4
November 120,8 + 2,5 + 0,8
Dezember 120,7 + 2,5 - 0,1

2008 Januar 121,7 + 3,3 + 0,8
Februar 122,6 + 3,8 + 0,7
März 123,4 + 4,2 + 0,7
April 124,7 + 5,2 + 1,1
Mai 126,0 + 6,0 + 1,0
Juni 127,1 + 6,7 + 0,9
Juli 129,6 + 8,9 + 2,0

JD = Jahresdurchschnitt

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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