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Kupfer löscht in weltweitem Feldversuch resistente Krankenhauskeime aus / Gefährliche Bakterien infizieren in Europa jährlich drei Millionen Menschen

Geschrieben am 20-08-2008

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Manchmal kann Altbewährtes auch innovativ sein: Kupfer galt schon
in der griechischen Antike als stark antimikrobiell. Diese Fähigkeit
spielt jetzt beim Kampf gegen gefährliche Krankenhauskeime eine
zentrale Rolle. In einem weltweit beachteten Feldversuch wurde in der
Asklepios Klinik Wandsbek in Hamburg eine komplette
Krankenhausstation mit Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern aus
Kupfer ausgestattet. Denn die Keime werden nicht nur von Hand zu
Hand, sondern in vielen Fällen auch über das Berühren von Klinken und
Schaltern übertragen. Derzeit werten Wissenschaftler der Universität
Halle-Wittenberg die Proben der ersten Untersuchungsphase aus. Damit
ist die Asklepios Klinik Wandsbek Vorreiter dieser klinischen
Forschung in Europa.

Hauptgegner sind gefährliche, antibiotika-resistente Bakterien
(MRSA), an denen in Kliniken und Pflegeheimen weltweit zunehmend
Patienten erkranken. Klassische Hygienemaßnahmen reichen offenbar
nicht aus, die weitere Ausbreitung zu stoppen. Erste
Untersuchungsergebnisse haben jetzt nach Angaben der Klinik und der
begleitenden Forscher der Universität-Halle-Wittenberg "signifikant
geringere Überlebenschancen" von Mikroben auf Kupfer-Oberflächen
gezeigt, weshalb der Feldversuch in der zweiten Jahreshälfte
fortgesetzt wird. Mit einer Gesamtauswertung wird für Anfang 2009
gerechnet.

Weltweiter Wettlauf mit der Zeit

"Der Kampf gegen hochresistente Erreger ist mit den bisherigen
Mitteln wie dem Einsatz immer neuer Antibiotika und intensiver
Desinfektionsmaßnahmen nicht zu gewinnen. Wir müssen neue Wege gehen,
um das Gefahrenpotential für unsere Patienten zu reduzieren",
erläutert Professor Prof. Dr. med. Jörg Braun, Chefarzt der I.
Medizinischen Abteilung der Asklepios Klinik Wandsbek, die
Beweggründe für den Feldversuch. "Wissenschaftliche Untersuchungen
von mehreren unabhängigen Arbeitsgruppen zeigen zweifelsfrei, dass
Kupfer-Oberflächen effizient Bakterien und andere Keime abtöten
können", bestätigt auch Prof. Dr. Dietrich H. Nies, Direktor des
Institutes für Biologie an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg.

Die Asklepios Klinik Wandsbek ist mit ihrem Feldversuch (zweimal
acht Wochen mit wöchentlichen Beprobungen) in ein weltweites
Untersuchungsprogramm eingebunden. Vergleichbare Studien unter
klinischen Bedingungen sind geplant oder laufen derzeit zeitgleich
in Großbritannien, Südafrika, USA und Japan. In Wandsbek wurden dabei
in den vergangenen Wochen auf zwei Stationen Proben von Türgriffen,
Türplatten und Lichtschaltern genommen: einmal von den herkömmlichen
Oberflächen zum Beispiel aus Edelstahl, einmal von denen mit
Kupferlegierungen. Türklinken und Lichtschalter sind erfahrungsgemäß
die häufigsten Übertragungsflächen für Keime.

Jahr für Jahr 50.000 Tote allein in Europa

Nach seriösen Schätzungen treten allein in deutschen
Krankenhäusern jährlich mehr als eine halbe Million so genannter
nosokomialer - also in der Klinik erworbener - Infektionen auf.
Europaweit sind es nach Angaben des Europäischen Zentrums für
Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) europaweit drei
Millionen Fälle, wovon 50.000 tödlich verlaufen. Eine besonders große
Gefahr geht dabei von Antibiotika-resistenten Keimen wie MRSA aus
(MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).

Neben der zum Teil lebensbedrohlichen Gefahr für die Patienten
kommt noch ein enormer wirtschaftlicher Schaden hinzu, der allein in
Deutschland in die Milliarden gehen dürfte. Für die USA gibt es eine
Einschätzung des Centers for Disease Contral (CDC), wonach
nosokomiale Infektionen Kosten von mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar
anrichten. In Großbritannien schätzt der National Health Service
(NHS) die zusätzlichen Kosten auf eine Milliarde Pfund jährlich.
Patienten, die sich in der Klinik mit MRSA infizieren, liegen nach
Schätzungen im Durchschnitt bis zu vier Tage länger im Krankenbett
und verursachen Mehrkosten von 4.000 Euro, in Einzelfällen sogar bis
zu 20.000 Euro. Zu den häufigsten Komplikationen geschwächter
Patienten nach einer MRSA-Infektion zählen Wundinfektionen,
Lungenentzündungen, Blutvergiftungen und Harnwegsinfektionen

Weltweit läuft die Forschung auf Hochtouren

Anlass zu den Untersuchungen in der Hamburger Asklepios Klinik
haben Laboruntersuchungen gegeben, bei denen 99,9 Prozent der
Bakterien, darunter auch die hochgefährlichen MRSA-Erreger, innerhalb
eines Zeitraumes von wenigen Minuten bis zwei Stunden auf
Kupferoberflächen eliminiert wurden. Auf Edelstahloberflächen wurden
dagegen Überlebensraten derselben Mikroben von bis zu drei Tagen
gemessen. Erst im März dieses Jahres hat deshalb die US-Umweltbehörde
EPA die antimikrobakterielle Wirksamkeit von Kupfer bescheinigt. Die
aktuellen Forschungen schließen dabei eine wissenschaftliche Lücke,
die schon sehr lange existiert: "Die Menschheit hat Jahrtausende
lange positive Erfahrung mit der hygienischen Wirkung von Kupfer",
sagt Dr.-Ing. Anton Klassert, Geschäftsführer Deutsches
Kupferinstitut (DKI). "Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme im
Gesundheitswesen hat das DKI jetzt erste Schritte unternommen, um
diese Eigenschaften von Kupfer in einem modernen Krankenhaus
anzuwenden", so der Leiter des europäischen Kupferkompetenzzentrums
"Antimikrobielle Eigenschaften".

Bildmaterial sowie die Powerpoint-Präsentationen der Vortragenden
zum Thema "Kupfer & Keime" steht auf Nachfrage zur Verfügung.

Asklepios:

Asklepios ist eine der führenden und innovativsten internationalen
Klinikketten. Der Konzern trägt Verantwortung für über 100
Einrichtungen, knapp 40 Tageskliniken, rund 22.000 Betten und 36.000
Mitarbeiter in Deutschland, Europa und den USA. Jährlich vertrauen
der Kette über eine Million Patienten ihre Gesundheit an. Mit diesen
Kennzahlen und einer Umsatzverantwortung von rund 2,3 Milliarden Euro
in der Gesamtgruppe ist Asklepios die größte private Klinikkette in
der Bundesrepublik und in Europa. Jedes 40. Baby in Deutschland kommt
in einer der Asklepios Kliniken zwischen Sylt und Lindau zur Welt. In
Hamburg, wo Asklepios insgesamt sechs Geburtshilfen betreibt,
darunter die beiden größten Norddeutschlands, erblicken zwei von vier
Neugeborenen das Licht der Welt bei Asklepios. Die Asklepios Kliniken
Hamburg GmbH zählt mit rund 11.000 Mitarbeitern zu den drei größten
privaten Arbeitgebern in der Hansestadt, der bedeutendsten
Klinikstadt Deutschlands. Die Asklepios Kliniken behandeln in Hamburg
jeden zweiten Krankenhauspatienten - doppelt soviel, wie das
Universitätsklinikum der Hansestadt. Asklepios Kliniken in und um
Hamburg: Altona, Barmbek, Cardio Clinic, Harburg, Klinikum Nord
(Ochsenzoll/Heidberg), St. Georg, Wandsbek, Westklinikum Rissen, Bad
Oldesloe, Bad Schwartau, Sylt. Innovation: Gemeinsam mit den Partnern
Intel und Microsoft hat Asklepios 2006 das "Asklepios Future Hospital
Programm" begründet. Im Rahmen dieses Programms entwickeln inzwischen
zahlreiche weltweit führende Partner (darunter Bosch, Fujitsu
Siemens, HP, Lufthansa Systems, SAP, T-Systems u.v.m.) zusammen mit
Asklepios in den Einrichtungen der Klinik-Kette fortlaufend
innovative Lösungen für das gesamte globale Gesundheitssystem. Die
Nachhaltigkeit und Systematik der Zusammenarbeit mit so vielen
führenden Unternehmen des Gesundheitswesens sichert allen Asklepios
Einrichtungen dauerhaft eine Stellung an der Spitze der weltweiten
Entwicklung. Auf dem Gebiet der Klinischen Forschung und Entwicklung
stellt Asklepios proresearch (Hamburg) mit weltweit mehr als 100
Auftraggebern, der Teilnahme an über 180 multinationalen Studien,
zwei Dutzend nationalen und internationalen Universitäten als Partner
(darunter Basel, Charité Berlin, Heidelberg, Montreal, München,
Ontario, Paris, Stanford, Tübingen) die größte klinische
Forschungsorganisation der Hansestadt.

Originaltext: Asklepios Kliniken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65048
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65048.rss2

Pressekontakt:
Asklepios Kliniken Hamburg
Mathias Eberenz
Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: +49 (40) 1818 826632
E-Mail: m.eberenz@asklepios.com

Deutsches Kupferinstitut
Ingrid Keller
Tel.: +49 (211) 47 96 314
E-Mail: ikeller@kupferinstitut.de


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