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KfW Bankengruppe unterzeichnet Vertrag mit Lone Star zur Veräußerung ihrer Anteile an der IKB

Geschrieben am 21-08-2008

Frankfurt (ots) -

- Entscheidender Meilenstein zur Beendigung einer bislang
einzigartigen Rettungsaktion zur Stabilisierung des
Finanzplatzes und der deutschen Volkswirtschaft
- Fortbestehen der Mittelstandsbank IKB gesichert
- Lone Star kündigt an, den Erhalt der IKB als Mittelstandsbank zu
sichern

Der Präsidialausschuss des Verwaltungsrats der KfW Bankengruppe
hat in seiner Sitzung am 20. August beschlossen, dem Verwaltungsrat
der KfW zu empfehlen, die IKB-Anteile der KfW an Lone Star zu
verkaufen. Heute unterzeichneten der Vorstand der KfW Bankengruppe
sowie Lone Star in Frankfurt am Main einen entsprechenden
Kaufvertrag. Danach erwirbt Lone Star den gesamten Anteil der KfW an
der IKB in Höhe von rund 90,8 %. Damit hat die KfW Bankengruppe den
entscheidenden Meilenstein zur Beendigung der Rettung der IKB und zur
Veräußerung ihrer Anteile an der IKB Deutsche Industriebank AG an
einen privaten Investor erreicht.

Der Verkaufsprozess einschließlich der Auswahl des Käufers wurde
von der KfW in Abstimmung mit dem Präsidialausschuss der KfW geführt.
Der Verkauf bedarf noch der Zustimmung des Verwaltungsrats der KfW
sowie weiterer Genehmigungen, etwa durch die BaFin und die
Europäische Kommission. Das Closing des Vertrags wird bis Oktober
2008 erfolgen. Mit dem geschlossenen Kaufvertrag erzielt die KfW
einen angemessenen positiven Kaufpreis unter Berücksichtigung einer
Verständigung über die Risikoteilung bei bestimmten Portfolio- und
Klagerisiken; u.a. erwirbt die KfW einen kleineren Teil des
On-Balance Portfolios der IKB als bisher geplant. Darüber hinaus
bringt Lone Star weiteres Eigenkapital in die IKB ein. Zu weiteren
Details des Kaufvertrages vereinbarten beide Vertragsparteien
Stillschweigen.

Die bilanziellen Gesamtbelastungen aus der IKB-Krise für die KfW
zum 31. Dezember 2007 beliefen sich auf 7,2 Mrd. EUR. Mit Abschluss
der Transaktion werden weitere bilanzielle Belastungen für die KfW
entstehen, die aber nach aktueller Bewertung nicht mehr als 10% der
vorgenannten Kosten aus den Rettungsmaßnahmen betragen.

Der Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe, Wolfgang Kroh,
unterstrich, dass mit der nun gefundenen Lösung die zentralen Ziele
der Rettungsaktion für die IKB erreicht worden sind. Ein
Zusammenbruch der IKB konnte verhindert und die IKB als
Mittelstandsbank erhalten werden. Der deutsche Finanzplatz wurde
stabilisiert und erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden
abgewendet. "Um die Ziele der IKB-Rettung zu erreichen, hat die KfW
außergewöhnliche Belastungen auf sich genommen, sich aber nicht
übernommen. Wir stehen weiterhin auf einer soliden finanziellen
Basis. Wichtig ist für uns, dass wir das Kapitel IKB-Rettung nun
abgeschlossen haben. Unüberschaubare Risiken in Bezug auf die IKB
existieren für uns nicht mehr. Wir können uns nun wieder voll auf
unsere Aufgabe als Förderbank konzentrieren", so Kroh.

"Die Entscheidung des KfW-Präsidialausschusses unser Angebot
anzunehmen, ist ein großer Erfolg für Lone Star. Wir freuen uns auf
die anstehende Aufgabe, Kapital, Expertise, Zeit und all unsere Kraft
einzusetzen, die IKB auf einen nachhaltigen Kurs langfristiger
Wertsteigerung zu bringen. Lone Star bietet die Basis, mit der die
Strategie, die IKB als führenden Anbieter von Finanzierungslösungen
für den deutschen Mittelstand zu stärken, implementiert werden kann",
so Bruno Scherrer, Senior Managing Director und Head of European
Investments von Lone Star.

Der Vorstandsvorsitzende der IKB Deutsche Industriebank AG, Dr.
Günther Bräunig, begrüßte den erfolgreichen Abschluss des
Verkaufsprozesses. Für die IKB, ihre Mitarbeiter und Kunden sei damit
eine lange Phase der Unsicherheit beendet. "Der neue Eigentümer Lone
Star bedeutet für die Bank einen Neuanfang und die Chance, das für
Deutschland so wichtige Geschäftsmodell einer auf den Mittelstand
fokussierten Geschäftsbank mit neuer Dynamik zu versehen", sagt
Bräunig.

Hinweis: Die Rede des Sprechers des Vorstandes der KfW
Bankengruppe, Wolfgang Kroh, ist unter www.kfw.de abrufbar.

Hintergrund: Chronik der Beteiligung der KfW an der IKB Deutsche
Industriebank AG, Düsseldorf

1985: Der Einstieg in eine Beteiligung der KfW an der IKB in Höhe
von rd. 1% erfolgt auf Bitten des Bundes, da die Stiftung
Industrieforschung ihre Bezugrechte im Rahmen einer Kapitalerhöhung
nicht ausüben kann.

2001: Die KfW übernimmt das von Allianz und Münchner Rück zum Kauf
angebotene Aktienpaket in Höhe von insgesamt rd. 33,2%. Hiermit soll
der IKB als wichtiger Mittelstandsfinanzierer erhalten bleiben. Der
Erwerb wird sowohl im Vorstand als auch im Verwaltungsrat Ende 2001
einstimmig beschlossen.

2003: Im Zuge der Fusion der DtA auf die KfW erhöht sich die
Beteiligung um weitere rd. 3,6%, die sich im Portfolio der DtA
befanden.

2008: Per 30.06.2008 beläuft sich der Anteil auf rd. 45,5%. Eine
Kapitalerhöhung im August 2008 erhöht den KfW-Anteil an der IKB auf
rd. 90,8%, der per Vertrag vom 21.08.2008 unter Gremienvorbehalt an
Lone Star verkauft wird.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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