Kölner Stadt-Anzeiger: "Die Nato-Politik zu Georgien legt die Lunte an ein Pulverfass" Ulrich Weisser, früher Chefstratege der Bundeswehr: Das Bündnis braucht Russland zur Konfliktlösung
Geschrieben am 22-08-2008 |
Köln (ots) - Heftige Kritik an der Nato-Politik gegenüber Russland übt Ulrich Weisser, Vize-Admiral a.D. und früher als Leiter des Planungsstabes Chefstratege der Bundeswehr. Das Bündnis steuere auf eine Konfrontation mit Russland zu, deren Gefahren in keinem Verhältnis zu den Problemen Georgiens stehen, schreibt Weisser in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Wochenendausgabe). "Die Scharfmacher in der Nato, allen voran die USA, haben durchgesetzt, dass es vorerst keine Sitzungen des Nato-Russland-Rates mehr gibt", beklagt Weisser, der auch an führender Stelle in der Nato tätig war. Dabei sei der Nato-Russland-Rat gerade "als Forum für Konsultationen zwischen der Nato und Russland in Krisenzeiten" gegründet worden. "Die USA, Großbritannien, Polen und die Balten haben das Bündnis auf einen gefährlichen Kurs gebracht, der für Europa nichts Gutes verheißt", schreibt Weisser. Er weist darauf hin, dass der Nahe und Mittlere Osten die krisenträchtigsten Regionen der Welt seien und für Europa eine ständige strategische Herausforderung. "Zentralasien hat alle Ingredienzien für Krisen und Konflikte: immense Energievorräte, vielfache ethnische Gegensätze, korrupte Regime, islamische Fundamentalisten und ölbestimmte Gegensätze der Weltmächte", argumentiert Weisser. Wer die Lunte an dieses Pulverfass lege, können nur verlieren: "Georgien rasch in die Nato aufzunehmen bedeutet nichts anderes", schreibt Weisser. Die Allianz brauche Russland - "für politische Lösungen auf dem Balkan, im Iran, im Nahost-Konflikt und vor allem für Energiesicherheit". Deshalb sei es im deutschen Interesse, einen anderen Kurs zu steuern und "dabei durchaus in Kauf zu nehmen, im Gegensatz zur Bush-Administration und zu einigen unserer Nachbarn im Osten zu stehen".
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2
Pressekontakt: Kölner Stadt-Anzeiger Politik-Redaktion Telefon: +49 (0221)224 2444 ksta-produktion@mds.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
154619
weitere Artikel:
- WAZ: Flugzeugunglück von Madrid - Ausgeliefert - Leitartikel von Jens-Martin Gorny Essen (ots) - Mit 170 Menschen in einer engen Röhre, auf einem schmalen Sitz zwischen zwei Wildfremden. Dem Auftrieb, der Technik und dem Können der Piloten ausgeliefert. Für manche eine Horrorvorstellung. "Ich will hier raus", denken sie. Vor dem verhängnisvollen zweiten Startversuch wollten einige Passagiere die Unglücksmaschine von Madrid verlassen. Doch die Besatzung ließ das nicht zu. Man kann natürlich nicht einfach die Tür öffnen, um jemanden aussteigen zu lassen, wenn ein Flugzeug mit laufenden Triebwerken auf den Start wartet. mehr...
- WAZ: Der Trend zu Bürgerinitiativen - Politisch und doch parteifern - Leitartikel von Tobias Blasius Essen (ots) - Politikverdrossenheit lautet der Sammelbegriff, der von niedriger Wahlbeteiligung bis zum Mitgliederschwund der Volksparteien alles zu erklären scheint. Wer jedoch die zahlreichen lokalen Bündnisse und Initiativen sieht, die als bunte außerparlamentarische Opposition aus Bürgern aller Milieus für oder gegen ganz konkrete Projekte vor der eigenen Haustür mobil machen, ahnt: Politikverdrossenheit ist keine politische Teilnahmslosigkeit, sondern allenfalls ein Überdruss an Parteipolitik. Im punktuellen Engagement vieler mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Absturz in Madrid Halle (ots) - Der Rauch über der Unglücksstelle auf dem Flughafen von Madrid hatte sich noch nicht verzogen, schon schossen die Spekulationen ins Kraut. War das Flugzeug zu alt? Hätte die Maschine, nachdem es zuvor technische Probleme gab, überhaupt starten dürfen? Und warum ließ der Pilot Passagiere, die zwischen den beiden Startversuchen aussteigen wollten, nicht mehr hinaus? Angesichts der 153 Todesopfer müssen diese Fragen deutlich gestellt werden. Doch vorsichtig sollte man mit schnellen Antworten sein. Statt der Spekulationen braucht mehr...
- RNZ: Die Spuren der Täter Ein Kommentar zur Enttarnung von Kinderschändern in Netz Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Die Täter sind mitten unter uns - aber man sieht sie nicht. Sie hocken versteckt zuhause, laden sich Fotos und Filme herunter, die Vergewaltigungen und das Quälen von Kindern zeigen. Alleine im aktuellen Fahndungserfolg gibt es knapp 1000 deutsche Tatverdächtige und alleine 21 in der näheren Region. Menschen, die durch ihr Tun, das menschenverachtende Treiben Krimineller unterstützen. Und das ist den Tätern zuhause am PC möglicherweise gar nicht in vollem Umfang bewusst: Sie sind selbst die mittelbaren mehr...
- Rheinische Post: Hoffnung für Irak Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann Washington und Bagdad haben einen Abzugsplan für die US-Truppen aus dem Irak erarbeitet. Prima möchte man ausrufen, endlich ist das Abenteuer vorbei und der Frieden zieht in der gebeutelten Region ein. Die Abzugs-Nachricht schafft Erleichterung, nicht nur für Amerikaner und Iraker. Die Welt kann aufatmen, denn sie hat ein Problem weniger. Wirklich? Natürlich klingt es gut, dass die US-Soldaten bis Ende 2011 aus dem Irak abziehen sollen. Doch niemand hat verbindlich gesagt, dass sie dies auch unwiderruflich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|