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Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv

Geschrieben am 25-08-2008

Berlin (ots) - Die Renditen in der gesetzlichen Rentenversicherung
werden auch langfristig positiv bleiben. Das erklärten der
Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Bert Rürup, und der Präsident der
Deutschen Rentenversicherung Bund, Herbert Rische.

"Nach den jüngsten Rentenreformen werden sich die Beitragsrenditen
in der Rentenversicherung zwar verringern, bleiben aber auch künftig
positiv", sagte Bert Rürup. Diese Aussage treffe auch für ledige
männliche Versicherte zu, die keine Witwen, Witwer oder Waisen mit
Ansprüchen auf Hinterbliebenenrenten hinterlassen. Besonders Frauen
und Ehepaare könnten im Vergleich zu männlichen Alleinstehenden mit
vergleichsweise höheren Renditen rechnen. Zu diesem Ergebnis kommen
aktuelle Berechnungen unabhängiger Institutionen wie der Deutschen
Rentenversicherung Bund, des Sachverständigenrates zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und des Sozialbeirates der
Bundesregierung. Von der Stiftung Warentest wurden diese positiven
Ergebnisse in ihrer Zeitschrift "Finanztest" in Heft 5/2006 und
7/2008 bestätigt.

"Die Renditeentwicklung sei daher definitiv kein Anlass, das
System der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich in Frage zu
stellen, zumal mit den aktuellen Reformen faktisch alle wichtigen
Maßnahmen umgesetzt wurden, um die Rentenversicherung dauerhaft gegen
die in der Bevölkerungsalterung angelegten Probleme abzusichern",
sagte Rische.

Auch die heute vorgelegten Renditeberechnungen des Deutschen
Instituts für Altersvorsorge (DIA) weisen methodische Schwächen auf.
Es wäre wünschenswert, wenn möglichst viele Arbeitnehmer die
Möglichkeiten der staatlich geförderten zusätzlichen kapitalgedeckten
Alterssicherung nutzen würden. Problematisch ist allerdings, Anreize
zum Altersvorsorgesparen über fragwürdige Renditeberechnungen für die
gesetzliche Rentenversicherung setzen zu wollen.

Insbesondere bringt das DIA bei ihren Renditeberechnungen auch
eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu
niedrigeren, realen Renditen führt. Bei Altersvorsorgeprodukten der
Finanz- und Versicherungswirtschaft lassen die Anbieter bei ihren
Renditeberechnungen die Inflation jedoch regelmäßig unberücksichtigt.
So gibt es nach Informationen der Zeitschrift "Finanztest" keinen
Lebensversicherer, der in seiner jährlichen
Versicherungsstandsmitteilung eine inflationsbereinigte
voraussichtliche private Rente ausweist.

Problematisch ist auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der
Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von
Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der
Renditen dieser Produkte hat das DIA das biometrische Risiko der
Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet. Während die Leistung der
gesetzlichen Rentenversicherung bis zum Lebensende gezahlt wird, kann
bei solchen Kapitalmarktprodukten die Absicherung im Rentenalter nur
solange reichen, wie Vermögen vorhanden ist. Um das individuelle
Risiko der Vorsorge für eine lebenslange Alterssicherung abzusichern,
müsste mit dem in den Anleihen oder Fonds angelegten Kapital bei
Rentenbeginn eine private Rentenversicherung abgeschlossen werden. Da
der Abschluss einer kapitalgedeckten Alterssicherung anders als die
gesetzliche Rentenversicherung freiwillig ist, müssen die Anbieter
dieser Produkte mit einer längeren Lebenserwartung rechnen als die
gesetzliche Rentenversicherung. Die Methode des DIA beim Vergleich
der Rendite von Vorsorgeprodukten ignoriert die unterschiedliche
Lebenserwartung in der gesetzlichen Rentenversicherung und in der
freiwilligen Alterssicherung dagegen. Der vorgenommene Vergleich mit
der Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung ist von daher
problematisch.

Originaltext: Deutsche Rentenversicherung Bund
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50838
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50838.rss2

Pressekontakt:
Dr. Dirk von der Heide
Pressesprecher

Tel. 030 865-89174
Fax 030 865-89425


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