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Im Jahr 2006 verdienten Frauen 24% weniger als Männer

Geschrieben am 26-08-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen
in Deutschland mit 14,05 Euro im Jahr 2006 um 24% unter dem
durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern in Höhe von
18,38 Euro.

Die größten Verdienstabstände zwischen Frauen und Männern gab es
im Jahr 2006 bei unternehmensnahen Dienstleistungen (30%), im Kredit-
und Versicherungsgewerbe (29%) und im Verarbeitenden Gewerbe (28%).
Niedrige Verdienstabstände zwischen den Geschlechtern bestanden in
den Wirtschaftszweigen Bergbau (5%), Verkehr- und
Nachrichtenübermittlung (9%) sowie Gastgewerbe (13%). In diesen drei
Wirtschaftszweigen arbeiteten jedoch aufsummiert nur 7% aller Frauen.
In keinem Wirtschaftszweig verdienten Frauen im Durchschnitt mehr als
Männer.

Mit steigendem Alter der Beschäftigten nahm der
Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern zu. Während er in
der Altersgruppe 25 bis 29 Jahre durchschnittlich 10% betrug, lag er
bei den 30- bis 34-Jährigen bereits bei 15%. In diese Lebensphase
fallen häufig schwangerschafts- und mutterschutzbedingte
Erwerbsunterbrechungen bei Frauen. Bei der Geburt ihres ersten Kindes
waren Frauen im Jahr 2006 in Deutschland im Durchschnitt knapp 30
Jahre alt. Der Anstieg des Verdienstabstandes setzte sich bei den 35-
bis 39-Jährigen mit 22% weiter fort. Bei den 60-Jährigen und Älteren
war er mit 31% am größten.

Im früheren Bundesgebiet lag der Verdienstunterschied zwischen
Frauen und Männern mit 25% deutlich höher als in den neuen Ländern
mit 6%. Eine Ursache waren deutlich höhere Verdienste der Männer im
früheren Bundesgebiet im Vergleich zu den neuen Ländern. Der
Bruttostundenverdienst von Männern im früheren Bundesgebiet lag 49%
über dem der Männer in den neuen Bundesländern. Bei Frauen betrug
diese Differenz nur 19%.

Der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern - international
auch Gender Pay Gap genannt - ist definiert als prozentualer
Unterschied des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes von
Frauen und Männern. Er wird für das Berichtsjahr 2006 europaweit nach
einer neu konzipierten Definition und Methodik berechnet.
Einheitliche und einzige Datenquelle für das Berichtsjahr 2006 ist
die Verdienststrukturerhebung, die die gesamte Wirtschaft mit
Ausnahme der Wirtschaftszweige "Land- und Forstwirtschaft",
"Fischerei und Fischzucht" und "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung
und Sozialversicherung" bei Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten
abdeckt. Die bisherigen Beschränkungen auf Beschäftigte mit einer
wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 15 Stunden und einem Alter
zwischen 15 und 64 Jahren entfallen. Nach alter und neuer Definition
und Methodik veröffentlichte Ergebnisse zum Verdienstabstand zwischen
Frauen und Männern sind daher nicht unmittelbar vergleichbar. Würden
die oben genannten Beschränkungen bezüglich Arbeitszeit und Alter
weiter gelten, läge der Verdienstabstand bei 22%. Damit wäre er
nahezu auf dem gleichen Niveau wie in den Jahren 2000 bis 2005.

Weitere Informationen zur Verdienststrukturerhebung finden Sie im
Internetangebot von Destatis unter www.destatis.de, Pfad: Verdienste
und Arbeitskosten, Was ist die Verdienststrukturerhebung? Weitere
Hintergründe zum Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern finden
Sie auch in dem gleichnamigen STATmagazin-Beitrag unter
www.destatis.de.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
E-Mail: verdienste@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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