Westfalenpost: Im Kriegseinsatz
Geschrieben am 27-08-2008 |
Hagen (ots) - Bestürzung über Tod in Afghanistan Von Bodo Zapp Die Kanzlerin ist "tief erschüttert", der Verteidigungsminister spricht den Angehörigen sein Mitgefühl aus - leider werden wir wohl nicht zum letzten Mal über Reaktionen auf traurige Nachrichten aus Afghanistan berichten. Und wie nach dem Tod des deutschen Soldaten in Kundus wird es spontane Bürger-Meinungen wie diese geben: "Holt unsere Jungs endlich nach Hause! Wir haben dort nichts verloren". Auch wenn man sich ein Ende der Schreckensmeldungen vom Kriegseinsatz wünscht (und darum handelt es sich): So einfach ist das nicht. Deutschland kann keine starke Rolle in der Welt anstreben und sich aus damit verbunden Verpflichtungen heraushalten. Worte wie "Die Verteidigung unserer Freiheit beginnt am Hindukusch" verlangen jedoch ehrliche Antworten, ob wirklich alles dafür getan wird, das Sterben in Afghanistan zu beenden, den täglichen Tod von Soldaten, Taliban-Kämpfern und Zivilisten. Ist die Zeit des Leidens unbegrenzt? Wie sieht es mit den Befriedungs-Fortschritten aus? Vor fünf Jahren galt die Region Kundus als sicher. Aus der Aufbauhilfe unter Waffenschutz ist längst ein Kampfeinsatz geworden. Wer heute zur Bundeswehr geht, weiß um die Gefahr für sein Leben. Auch Kampfberichte aus Südossetien schüren Ängste: Wer weiß, was noch auf uns zukommt . . . Ob die Welt anders aussähe, wenn Politiker selbst an die Front müssten, werden wir nie erfahren.
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