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LBBW gleicht im zweiten Quartal schwierigen Jahresauftakt aus

Geschrieben am 28-08-2008

Stuttgart (ots) -

- Vorsteuerergebnis vor Restrukturierung im Halbjahr 12 Millionen
Euro

- Vorsteuerergebnis nach Restrukturierung minus 64 Millionen Euro

- Vorstandsvorsitzender Jaschinski: "Integration und
Restrukturierung der Geschäftsmodelle von Sachsen LB und LRP
sind Meilensteine"

- LBBW baut Kundengeschäft weiter aus -Konzern erwartet im
Gesamtjahr bei stabilen Märkten ein Ergebnis auf Vorjahresniveau

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) verzeichnete in einem
herausfordernden Marktumfeld in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2008 eine insgesamt zufriedenstellende Entwicklung im
operativen Geschäft. "Die erfreuliche Geschäftsentwicklung im zweiten
Quartal konnte die schwierigen ersten drei Monate des Jahres
ausgleichen", sagte Dr. Siegfried Jaschinski, Vorstandsvorsitzender
der LBBW. Vor allem das Geschäft mit Unternehmen und das
kapitalmarktorientierte Kundengeschäft haben sich gut entwickelt.
Trotz der Belastungen aus der Finanzmarktkrise erzielte die LBBW
operativ ein Ergebnis von 12 Millionen Euro. Einschließlich der
Kosten der Integration von Sachsen LB und LRP ergab sich ein
Konzernverlust vor Steuern von 64 Millionen Euro.

Die anhaltende Finanzmarktkrise wirkte sich in den ersten Monaten
des Jahres deutlich stärker aus als im zweiten Quartal. Für das
Halbjahr insgesamt ergaben sich Ergebnisbelastungen von 678 Millionen
Euro. Davon betrafen 464 Millionen Euro Wertminderungen bei
strukturierten Produkten (ABS). Hier spiegelte sich auch die
Übernahme der Sachsen LB wider, die zu einer Erhöhung des Bestands an
strukturierten Produkten auf rund 27 Milliarden Euro führte. Zudem
wurden stichtagsbezogene Bewertungskorrekturen von 214 Millionen Euro
bei Kreditausfallversicherungen (CDS) notwendig, die sich zu einem
großen Teil auf Bank- und Staatsadressen guter Bonität beziehen.
Bereinigt um diese beiden Effekte lag das operative Ergebnis mit 690
Millionen Euro über dem des Vorjahres (647 Millionen Euro).
Zusätzlich schlugen sich vorübergehende Marktwertrückgänge von
strukturierten Produkten erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage
mit 815 Millionen Euro nieder, von denen 650 Millionen Euro bereits
bis Mitte April angefallen waren. Angesichts der Qualität ihres
Portfolios geht die Bank nach wie vor davon aus, dass die
Bewertungskorrekturen spätestens bei Endfälligkeit zum allergrößten
Teil aufgeholt werden. Ausdruck der Qualität des Portfolios ist die
Tatsache, dass sich die echten Ausfälle seit Beginn der
Finanzmarktkrise nur auf 60 Millionen Euro belaufen.

Entwicklung der Erträge

Unter den einzelnen Ertragsposten erhöhte sich das Zinsergebnis im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 um 4,1 Prozent auf 1,14 Milliarden
Euro. Belastungen durch erhöhte Aufwendungen für Liquidität und
Refinanzierung sowie gestiegene Kosten zur Absicherung ausgewählter
Portfolien durch CDS konnten durch gegenläufige Ergebniszuwächse mehr
als ausgeglichen werden. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft
verzeichnete unter Beibehaltung der konservativen
Risikovorsorgepolitik eine Nettoauflösung von 23 Millionen Euro. Hier
wirken sich die hohe Qualität des Kreditportfolios und das weiterhin
gesunde wirtschaftliche Umfeld im Kernmarkt der LBBW aus.

Erfreulich entwickelte sich das Provisionsgeschäft. Das
Ertragsniveau des Vorjahres konnte trotz des schwachen Börsenumfeldes
mit 259 Millionen Euro um 2 Prozent übertroffen werden. Das
Handelsergebnis wurde durch negative Bewertungsergebnisse bei
strukturierten Produkten und CDS mit 565 Millionen Euro belastet.
Insgesamt betrug das Handelsergebnis minus 467 Millionen Euro. Das
sonstige betriebliche Ergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr mehr
als verdoppelt werden und lag bei 130 Millionen Euro. Der Zuwachs
resultierte vor allem aus dem Immobiliengeschäft.

Kostenentwicklung von Integrationen geprägt

Der Verwaltungsaufwand wuchs spürbar um 16,9 Prozent auf 904
Millionen Euro. Der Anstieg geht in erster Linie auf die erstmalige
Einbeziehung der früheren Sachsen LB zurück. Weitere Zuwächse
entfielen auf den Personalaufbau in Wachstumsfeldern sowie die
erforderliche Mehrdotierung der Pensionsrückstellungen im
Zusammenhang mit dem anstehenden Neuabschluss des Tarifvertrages für
das Bankgewerbe.

Das Finanzanlageergebnis weist ein Minus von 168 Millionen Euro
aus. Darin enthalten ist eine Nettobelastung von 113 Millionen Euro
in Folge der Finanzmarktkrise bei strukturierten Produkten der
Kategorien "Available for Sale" (AfS) beziehungsweise "Loans and
Receivables".

Das operative Ergebnis insgesamt bezifferte sich auf 12 Millionen
Euro. "Die Entwicklung der einzelnen Ertragsquellen zeigt, dass wir
im operativen Kundengeschäft gut unterwegs sind", erklärte
Jaschinski. Die Restrukturierungsaufwendungen von 76 Millionen Euro
gehen auf umfangreiche Projektaktivitäten im Zusammenhang mit der
Integration von Sachsen LB und LRP Landesbank Rheinland-Pfalz zurück.
Einschließlich der Restrukturierungsaufwendungen belief sich das
Konzernergebnis vor Steuern auf minus 64 Millionen Euro.

Der Steueraufwand betrug 80 Millionen Euro. Hiervon stammten 76
Millionen aus dem fusionsbedingten Wegfall bisher aktivierter
Verlustvorträge. Nach Steuern verzeichnete der LBBW-Konzern einen
Fehlbetrag von 144 Millionen Euro.

Starke Geschäftsfelder: Unternehmenskunden und Financial Markets

Die Segmentzahlen bestätigen die strategische Ausrichtung des
LBBW-Konzerns. Positiv entwickelten sich insbesondere die Segmente
Financial Markets und Corporates. Financial Markets konnte die
Erträge von 305 Millionen auf 452 Millionen Euro deutlich steigern.
Dies geht neben einem erfolgreichen Handel im Zinsgeschäft auf
Vertriebsanstrengungen im kapitalmarktorientierten Kundengeschäft
zurück, das im Zuge der Wachstumsstrategie gezielt gestärkt wurde.
Auch die operativen Erträge im Geschäft mit Unternehmenskunden
stiegen von 616 Millionen auf 745 Millionen Euro. Dahinter steht ein
breites Wachstum über alle Geschäftsfelder des Segments. Besonders
erfreulich ist hier der Anstieg der Provisionen um 24 Prozent dank
eines verstärkten Cross-Selling.

Im Segment Retail Clients lagen die operativen Erträge mit 307
Millionen Euro aufgrund des starken Wettbewerbdrucks leicht unter
Vorjahresniveau. Dem Margendruck begegnet die LBBW mit der selektiven
Weiterentwicklung des Geschäfts mit gehobenen Privatkunden. Trotz des
schwachen Börsenumfelds verzeichneten die Kundendepots einen Zufluss
an Neugeld von rund 1 Milliarde Euro. Die Auswirkungen der
Finanzmarktkrise schlugen sich insbesondere im Segment Credit
Investment Portfolio/Treasury nieder, das ein negatives operatives
Ergebnis aufwies.

Forcierung des Kundengeschäfts richtiger Weg

"Die LBBW hat in den vergangenen sechs Monaten entscheidende
Meilensteine erreicht", sagte Jaschinski mit Blick auf das vergangene
Halbjahr. Mit den Integrationen der vormaligen Sachsen LB und der
ehemaligen Tochter LRP Landesbank Rheinland-Pfalz würden Synergien im
deutlich zweistelligen Millionenbereich gehoben, zum Beispiel durch
einheitliche IT-Systeme und die Zusammenlegung von Stabsbereichen.
Mit der Übernahme der Sachsen LB hat die LBBW ihre Präsenz in
Mitteldeutschland gestärkt und sich ein Sprungbrett für die Expansion
in die wachstumsstarken Nachbarländer geschaffen. Unter der neuen
Marke Sachsen Bank wird seit April 2008 das mittelständische
Firmenkundengeschäft der früheren Sachsen LB sowie das Unternehmens-
und gehobene Privatkundengeschäft der Baden-Württembergischen Bank
(BW-Bank) in Mitteldeutschland gebündelt. Die neue Rheinland-Pfalz
Bank ist schwerpunktmäßig in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden
Wirtschaftsregionen Hessen und Nordrhein-Westfalen als regionale
Kundenbank mit einem besonderen Fokus auf Unternehmenskunden tätig.
Zusammen mit der BW-Bank im Heimatmarkt Baden-Württemberg steht der
LBBW-Konzern damit auf drei starken regionalen Säulen im
Kundengeschäft.

"Die Finanzmarktkrise hat nochmals verdeutlicht, dass unsere schon
lange vorher eingeleitete Weichenstellung zum Ausbau des
Kundengeschäfts strategisch richtig ist. Dass es zu einem
kundenorientierten Geschäftsmodell für Landesbanken keine Alternative
gibt, zeigen die Erfahrungen der kleineren Institute Sachsen LB und
LRP mit geringem Kunden- und großem Kreditersatzgeschäft. Mit der
Integration beider Banken demonstriert die LBBW ihre wirtschaftliche
Stärke", sagte Jaschinski. "Vielfältige, gut ausbalancierte
Ertragsquellen, die konservative Risikopolitik und die solide
Kapitalausstattung sind die Erfolgsfaktoren, an denen die LBBW
weiterhin festhalten wird. Auch zukünftig werden sowohl organisches
als auch anorganisches Wachstum mögliche Handelsoptionen darstellen."
Für das Gesamtjahr 2008 erwartet die LBBW ein Ergebnis in einer
Größenordnung wie im Vorjahr, sofern sich die Finanzmärkte nicht
wesentlich verschlechtern.

Weitere Informationen finden Sie im "Halbjahresfinanzbericht 2008"
der LBBW, der im Internet bereitgestellt ist:

" www.LBBW.de/halbjahresfinanzbericht2008 "

Originaltext: LBBW Landesbank Baden-Württemberg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7403
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7403.rss2

Pressekontakt:
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Michael Pfister
Pressesprecher
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart
Tel.: (07 11) 1 27-416 10
Fax: (07 11) 1 27-416 12
E-Mail: michael.pfister@LBBW.de
www.LBBW.de


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