Grauduszus: "Erhalt der flächendeckenden Versorgung vorrangige Aufgabe"
Geschrieben am 28-08-2008 |
Erkrath (ots) - "Eine einzige Stellschraube in unserem Gesundheitssystem ist möglicherweise ein wenig gängiger gemacht worden, das System selbst benötigt aber nach wie vor dringend die von Ärzten und Patienten gewollte große Reparatur!" Für Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ), ist die jetzt erreichte Einigung zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung auf 2,5 Milliarden Euro die "seit langem überfällige Nachzahlung auf offen stehende Rechnungen für bislang nicht bezahlte Leistungen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland." Im übrigen werde es sich schon in naher Zukunft erweisen, ob es sich bei diesem Abschluss nicht lediglich um buchhalterische Spielereien politisch gegängelter Körperschaften handele.
Das weitaus wichtigere Problem der akut drohenden Industrialisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland habe man einmal mehr nicht angepackt: "Einer krankmachenden Gesundheitspolitik, die auf Call-Center, Medizinische Versorgungszentren und Gesundheitsfabriken setzt, muss Einhalt geboten werden!"
Das bewährte System der flächendeckenden haus- und fachärztlichen Versorgung, die "massiv bürokratiebereinigt vor Daten-Begehrlichkeiten geschützt werden muss", müsse zum Wohl der Patienten erhalten bleiben. Der vertraute "Arzt um die Ecke", der freiberuflich und in ärztlicher Unabhängigkeit seiner Profession nachgehen kann, solle ausgehungert und damit eliminiert werden und damit ebenso wie das gewachsene vertrauensvolle Arzt-Patient-Verhältnis auf dem Altar einer Poliklinik-Renaissance geopfert werden.
Deshalb müsse "mit aller Kraft für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung gekämpft werden", verwies Grauduszus auf die Groß-Demonstration am 19. September in Berlin. Diese vertraute Versorgung sicherzustellen bei einer Gebührenordnung , die einer hohen Behandlungsqualität und dem medizinischen Fortschritt gerecht werde, sei das Gebot der Stunde.
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