Von Mensch zu Mensch: Organspende ist eine Entscheidung für das Leben
Geschrieben am 03-06-2006 |
Neu-Isenburg/Essen (ots) - Unter dem Motto "Von Mensch zu Mensch - Hoffnung durch Organspende" wurde am heutigen bundesweiten Tag der Organspende in einem ökumenischen Gottesdienst im Dom zu Essen den Menschen gedankt, die ihre Organe nach ihrem Tod gespendet haben. Gleichzeitig riefen Vertreter der großen Kirchen, der Politik, der Selbsthilfeverbände und Experten bundesweit zur Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende auf. In Deutschland warten derzeit rund 11.500 Menschen auf eine dringend erforderliche und oftmals lebensrettende Transplantation.
Die Auftaktveranstaltung in Essen zum heutigen Tag der Organspende stand im Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die nach ihrem Tod ihre Organe gespendet haben. "Lasst uns beten für die Verstorbenen, deren Organe es anderen möglich gemacht haben, zu überleben und zu neuer Lebensfreude zu gelangen", so lautete die erste Fürbitte im ökumenischen Dankgottesdienst im Dom zu Essen.
Unter der Schirmherrschaft des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef-Laumann, sowie des Weihbischofs Franz Vorrath, Bistum Essen, und Präses Nikolaus Schneider, Evangelische Kirche im Rheinland, organisierten drei Selbsthilfeverbände - der Bundesverband der Organtransplantierten e.V., die Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V. und der Bundesverband Niere e.V. - in diesem Jahr gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) eine bundesweite Auftaktveranstaltung zum Tag der Organspende.
Deutliche Appelle wurden von allen Beteiligten auch an die Bevölkerung in Deutschland gerichtet. Gemeinsame Botschaft aller Vertreter war: "Jeder Mensch sollte sich zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende beschäftigen und eine Entscheidung hierzu treffen." Organspende nach dem eigenen Tod sei eine Entscheidung für das Leben eines anderen Menschen.
Aktuelle Statements anlässlich des Tages der Organspende von Vertretern der Selbsthilfeverbände, der Politik, der Kirche und der DSO:
Monika Kracht, Vorsitzende des Bundesverbandes der Organtransplantierten e.V.
"Welchen Segen die Organspende für die Organempfänger, insbesondere für Kinder, darstellt, erleben wir immer wieder in unserer Arbeit als Selbsthilfeverband für Transplantationsbetroffene. Zudem darf ich jeden Tag das Wunder der Organspende durch meine Tochter erleben, die 1987 lebertransplantiert wurde. Die Dankbarkeit für dieses große Geschenk gibt mir die Kraft, mich immer wieder für die Organspende und die Betroffenen einzusetzen. Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen in den Bundesländern als Gesetzgeber die Kraft finden, positive Rahmenbedingungen für die Organspende zu schaffen."
Jutta Riemer, Vorsitzende der Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e.V.
"Im Rahmen der ehrenamtlichen Arbeit erleben wir die Freude der erfolgreich transplantierten Menschen, aber auch das Leid derjenigen, die sehr lange - manchmal zu lange - auf das rettende Organ warten müssen. Am heutigen Tag steht unser Dank an die Organspender und deren Angehörige im Vordergrund. Um die Last der Entscheidung von den Familien der Organspender zu nehmen, wünsche ich allen Menschen den Mut, sich mit dem Thema Organspende - und Transplantation - zu Lebzeiten zu befassen, eine Entscheidung zu treffen und diese im Organspendeausweis festzuhalten. "
Christian Frenzel, Geschäftsführer Bundesverband Niere e.V.:
"Aufklärung über Organspende ist nach wie vor bitter notwendig, und die Gesellschaft darf den Organmangel nicht ignorieren. Die großartigen medizinischen Möglichkeiten der Organtransplantationen können nur dann allen Betroffenen zugänglich gemacht werden, wenn die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung deutlich zunimmt."
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
"Sprechen Sie sich für eine Organspende nach Ihrem Tod oder nach dem Tod eines Angehörigen aus. Organspende ist ein Ausdruck gelebter Solidarität und christlicher Nächstenliebe."
Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland
"Ich habe die Schirmherrschaft für diesen Tag der Organspende übernommen, weil ich selber seit vielen Jahren mit Überzeugung einen Organspendeausweis besitze. Möge die Veranstaltung dazu beitragen, dass viele Menschen davon überzeugt werden, selber Organspender zu werden."
Weihbischof Franz Vorrath, Bistum Essen
"Wir setzen uns ökumenisch gemeinsam dafür ein, dass die Bereitschaft zur Organspende wächst und gestärkt wird. Es ist mir deswegen ein großes Anliegen, durch Übernahme der Schirmherrschaft einen Beitrag für einen vertieften und gewissenhaften Diskurs über diese Fragestellungen zu unterstützen und zu fördern."
Professor Dr. Günter Kirste, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation:
"Wir brauchen eine deutliche Klimaveränderung in Deutschland zur Organspende: Zum einen sollte jeder zu Lebzeiten eine zustimmende Entscheidung zur Organspende treffen. Zum anderen müssen alle Krankenhäuser in Deutschland die Organspende als einen selbstverständlichen Teil ihres Versorgungsauftrages annehmen und entsprechend umsetzen. Dann werden wir Schritt für Schritt den Organmangel in Deutschland abbauen."
Dr. med. Ulrike Wirges, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Nordrhein-Westfalen
"Dass die bundesweite Auftaktveranstaltung zum Tag der Organspende im Bundesland Nordrhein-Westfalen stattfindet, ist für mich Freude und Motivation zugleich. Nach langer Zeit ist es uns im letzten Jahr gelungen, die Organspendezahlen in NRW um 25 Prozent zu steigern. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Politik und im Gesundheitswesen wollen wir diesen erfolgreichen Weg weitergehen."
Originaltext: Deutsche Stiftung Organtransplantation Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34285 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34285.rss2
Pressekontakt: Ilja Stracke, Bereichsleiterin Kommunikation Claudia Hagel, Referentin Presse und Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Stiftung Organtransplantation, Emil von Behring-Passage, 63263 Neu-Isenburg, Tel.: 06102/3008-396 oder -314, Fax: 06102/3008-188, E-Mail: presse@dso.de, Homepage: www.dso.de
Digitales Bildmaterial von der Veranstaltung kann ab 3. Juni 2006, 16.00 Uhr, von der DSO-Webseite heruntergeladen werden: www.dso.de und dort unter Presseservice.
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