(Registrieren)

ZDF-Programmhinweis / Mittwoch, 8. Oktober 2008, 22.45 Uhr, auslandsjournal XXL

Geschrieben am 02-09-2008

Mainz (ots) - Mittwoch, 8. Oktober 2008, 22.45 Uhr
auslandsjournal XXL
Afghanistan am Scheideweg

Das auslandsjournal in Übergröße: In doppelter Sendelänge widmet
sich "auslandsjournal XXL" der aktuellen Situation in Afghanistan.
Dietmar Ossenberg präsentiert aktuelle Einblicke in das geschundene
Land am Hindukusch, aus dem zu berichten für Journalisten immer
gefährlicher, immer unberechenbarer wird. Zu Gast im Studio wird
Afghanistan-Kenner Ulrich Tilgner sein, der nicht nur von seiner
aktuellen Reise erzählen wird, sondern auch eine eindrucksvolle
Dokumentation über die Stimmung der Bevölkerung mitbringt - eine
Bevölkerung, die sich als Opfer sieht in einem Krieg zwischen dem
Westen und den von außerhalb ihres Landes gesteuerten Taliban.

Doch längst ist dieser Krieg auch nach Deutschland gekommen. Nicht
erst, seit deutsche Soldaten in der Nähe von Kundus auf ein Auto
schossen, in dem sie Terroristen vermuteten, vielleicht vermuten
mussten - und sich plötzlich mit den Leichen einer Frau und zweier
Kinder konfrontiert sahen. Über zwei Dutzend deutsche Soldaten sind
in Afghanistan bereits gestorben. Im Oktober stimmt der Deutsche
Bundestag darüber ab, ob Deutschland sein Kontingent im Rahmen des
NATO-Einsatzes um 1000 auf 4500 Soldaten erhöht.

Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung befragt "auslandsjournal
XXL" die Verantwortlichen, die Befürworter und die Kritiker dieses
Einsatzes. Aber der Blick geht auch hinaus in die Welt: Wie gehen die
anderen am Hindukusch engagierten Staaten mit der wachsenden
Grausamkeit dieses Konflikts um, welche Schlüsse ziehen sie aus den
steigenden Belastungen für ihre Soldaten - angesichts weiterhin
wachsender Korruption und nur wenigen kleinen, hoffnungsfroh
stimmenden Teilerfolgen auf dem Weg zur Befriedung Afghanistans? Und
welche Perspektive gibt es überhaupt für die Menschen in diesem
zerrütteten Vielvölkerstaat?

Hilflos am Hindukusch
Ein Film von Ulrich Tilgner

Der Krieg in Afghanistan wird grausamer. Selbstmordattentäter
töten immer häufiger Zivilisten, und die Anschläge auf Konvois
ausländischer Soldaten nehmen zu. Inzwischen kontrollieren die Feinde
der Kabuler Regierung die Hälfte des afghanischen Staatsgebiets.

Afghanistans berühmtester Sänger Farhad Darya greift in seinen
Texten die Sehnsucht der Enttäuschten nach Frieden und normalem Leben
auf. Die Menschen strömen zu Tausenden zu seinen Konzerten. Daryas
Texte werden in der letzten Zeit immer politischer. Sein neuester Hit
beginnt mit den Worten "Werft Eure verdammten Waffen weg". Mit einer
privaten Initiative will der Sänger Familien unterstützen, damit
Straßenkinder endlich zur Schule gehen können. Eine Initiative, die
zu scheitern droht, weil sich die Spirale der Gewalt immer schneller
dreht. Vor allem aus Pakistan erhalten die Aufständischen
Unterstützung. Ulrich Tilgner hat die Grenzregion bereist und
verbitterte Menschen getroffen. Sie sehen sich als Opfer des Krieges
zwischen ausländischen Soldaten und den aus dem Nachbarland
gesteuerten Taliban.

Taliban-Kommandos verüben nicht nur Anschläge auf ausländische
Soldaten und Mitarbeiter der Regierung in Kabul, sie greifen auch
Lastwagen an, die die Bewohner der großen Städte mit Waren versorgen.
Die Aufständischen schaffen ein Klima von Angst und Verunsicherung.
Immerhin - die Straßen zwischen den großen Städten des Landes sind
acht Jahre nach dem Sturz der Taliban repariert, aber immer weniger
Menschen wagen eine Reise in andere Teile des Landes. Auch heute sind
viele Dörfer nur mit Eseln erreichbar. Unter solchen Bedingungen ist
es schwer, Hilfs- und Entwicklungsprojekte in den abgelegenen
Provinzen erfolgreich voranzubringen und neue zu beginnen.

Das Nothilfeprogramm der deutschen Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) will in der nordafghanischen Provinz Badakhshan
mit dem Bau von Straßen, Wasserleitungen, Bewässerungskanälen,
Schulen und Krankenstationen die Lebensbedingungen der Menschen in
den Dörfern Schritt für Schritt verbessern. Eine Herkules-Aufgabe.
Auch in der Provinz Nanghahar arbeiten deutsche Entwicklungshelfer.
Die Europäische Gemeinschaft finanziert Programme, um die Einnahmen
von Landwirten und Viehzüchtern zu verbessern. Statt Opium können die
Bauern heute Rosenöl produzieren. Frauen knüpfen Teppiche für den
Export. In Kleinarbeit entstehen Projekte, um neue Lebensgrundlagen
zu schaffen. Aber ausländische Spezialisten haben einen schweren
Stand, denn das Vertrauen in internationale Organisationen und die
eigene Regierung schwindet. Von den 6000 Ausländern in Kabul trauen
sich nur noch wenige auf die Straße. Sie leben weitgehend im
Verborgenen.

Mit zusätzlichen Waffen und weiteren Soldaten allein lassen sich
die Probleme Afghanistans nicht lösen. Der Einsatz des Westens droht
zu scheitern. Statt Frieden brachte die ausländische Intervention
einen neuen Krieg. Trotz aller Hilfe wurde das Elend nicht beseitigt
- stattdessen steigt die Korruption. Afghanistan steht am Abgrund.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

156525

weitere Artikel:
  • ISIC 2009 neu ab 1. September/Internationaler Studentenausweis Hamburg (ots) - Students Welcome: Die International Student Identity Card (ISIC) 2009 ist ab dem 1. September 2008 erhältlich und ermöglicht den Zugang zur einer Vielzahl und Vielfalt an studentischen Angeboten. Als weltweit anerkannter Nachweis des Studierendenstatus sind über 40.000 Vergünstigungen bei Übernachtungen, Bahn-, Bus-, Flug- und Fährtickets, Mietwagen, Museen und Sehenswürdigkeiten, Theater, Kinos und in der Gastronomie verfügbar. Alle ausführlichen Informationen sowie Onlineangebote und -services im Internet unter www.isic.de mehr...

  • Viel los am blauen Bauwagen / "Löwenzahn" ab 8. September von Montag bis Freitag im KI.KA Erfurt (ots) - Fritz Fuchs aus dem Bauwagen in Bärstadt taucht nach einem versunkenen Schatz, entlarvt einen Schiffsgeist und entwickelt einen völlig neuartigen Kaugummi. Jeden Tag ein neues Abenteuer in "Löwenzahn" (ZDF tivi) zeigt der KI.KA ab dem 8. September, montags bis freitags, um 16:05 Uhr. In 20 Folgen erlebt Fritz Fuchs, alias Guido Hammesfahr, zusammen mit Berner Sennenhund Keks spannende Geschichten und erfährt dabei eine Menge Wissenswertes aus Natur, Umwelt und Technik. Außerdem gilt es ein Rätsel zu lösen. Gewitzte mehr...

  • Preisverleihung des Wettbewerbs "Wege ins Netz 2008" Berlin (ots) - Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Peter Hintze hat heute auf der Internationalen Funkausstellung IFA 2008 in Berlin die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs "Wege ins Netz" ausgezeichnet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie führt den Wettbewerb bereits seit 2004 durch. Prämiert werden beispielhafte Projekte und Initiativen, die Menschen den Zugang ins Internet erleichtern und sie im Umgang mit den Neuen Medien weiterqualifizieren. Peter Hintze: mehr...

  • Georgien-Russland: Die EU spitzt ganz energisch den Mund -- aber sie pfeift nicht/ Wiedenroths tägliche Politik-Karikatur Flensburg (ots) - Flensburg (ots) - Der Titel der täglichen Politik-Karikatur von Götz Wiedenroth für Dienstag, 2. September 2008 lautet: Georgien-Russland: Die EU spitzt ganz energisch den Mund -- aber sie pfeift nicht. Bildunterschrift: "Ihrer Körpersprache nach bedankt sie sich für zuverlässige Energielieferungen!". Die Zeichnung ist ab heute unter http://www.wiedenroth-karikatur.de/02_AktuKariListeText.html und http://GWiedenroth.googlepages.com/goetzwiedenrothsnewest (with english comments) im Internet mehr...

  • Medienwoche diskutiert Medienpolitik für das Internetzeitalter / BBC-Generaldirektor Thompson: Public Value für die Digitale Gesellschaft Berlin/Potsdam (ots) - - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - "Wie kann eine Medienpolitik aussehen, die dem Internetzeitalter etwas angemessener ist als unsere bisherigen Instrumentarien?" Um diese Eingangsfrage von Moderator Dr. Lutz Hachmeister, Direktor des IfM, Institut für Medien- und Kommunikationspolitik, ging es am heutigen Dienstagvormittag beim Kongress der medienwoche@IFA im ICC Berlin. In seiner Keynote ging BBC-Generaldirektor Mark Thompson zunächst mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht