Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug - SPD oder die Lust am Untergang
Geschrieben am 02-09-2008 |
Frankfurt/Oder (ots) - Zwei der SPD-Kanzler, die die Bundesrepublik bislang kannte, Schmidt und Schröder, sind an der eigenen Partei gescheitert, die sich an Fragen wie Haushaltskonsolidierung, Anpassung an weltwirtschaftliche Veränderungen oder Sicherheitspolitik zerrieb. Am Gang der Dinge hat das wenig geändert. Nur dass sich die SPD danach in der Opposition fand - wo es sie im Augenblick wieder hinzuziehen scheint. Die Linke in der Partei, zutiefst verunsichert von einer in Konkurrenz zu ihr auftrumpfenden Linkspartei, fordert eine Kurskorrektur und zelebriert das Denken der 70er Jahre, als man glaubte, immer nur noch ein Sozialprogramm auflegen zu müssen . Was bei der Angst vor Oskar Lafontaine freilich völlig verloren geht, ist, dass die Linkspartei, da wo sie regiert, pragmatisch bis zur Selbstaufgabe ist und in Berlin z.B. einen Sparkurs mitträgt, der sie, wäre sie Opposition, auf die Barrikaden triebe. An der Macht arrangiert sie sich mit dem, was geht und was notwendig ist. In der SPD haben das viele nicht begriffen.
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