Staatsvertrag nur Absichtserklärung / Aktionsbündnis zuversichtlich feste Fehmarnbeltquerung zu verhindern
Geschrieben am 03-09-2008 |
Fehmarn (ots) - Mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages bleibt nach Auffassung des "Aktionsbündnisses gegen eine feste Fehmarnbeltquerung" alles offen. "Das Papier ist lediglich eine Absichtserklärung zweier Regierungen, mehr nicht", so Jürgen Boos, Sprecher der Bürgerinitiative. Erst müsse der Vertrag in den parlamentarischen Ausschüssen beraten werden, bevor Bundestag, Bundesrat und Folketing entscheiden. "Angesichts dauerhaft hoher Spritpreise und spürbarer Verkehrsrückgänge im Ostseeraum ist die Brücke überflüssig". Das Aktionsbündnis vertraut, wie beim Transrapid, der Vernunft der Politiker. Die Rohstoffpreisexplosion mache das Gesamtprojekt mit bis zu zehn Milliarden Euro doppelt so teuer wie ursprünglich angenommen. Die deutsche Hinterlandanbindung bleibt mit 840 Millionen Euro hinter europäischen Anforderungen für Transeuropäische Netzwerke (TEN) zurück. Das unterstreicht die von Bundesverkehrsminister Tiefensee geäußerte mangelnde Priorität des Projektes. Kosten real: ca. 2 Milliarden.
Dramatische Folgen hätte eine feste Fehmarnbeltquerung für Tourismus und Arbeitsplätze. Rund 1000 Mitarbeiter des größten Arbeitgebers Scandlines bangen um ihren Job. Bereits heuten kündigen Stammgäste Vermietern und Campingplatzbetreibern an, bei einer mehrjährigen Bauphase der Ferieninsel den Rücken zu kehren. Mit verheerenden Folgen für Einzelhandel, Beherbergung, Handwerk und Freizeitinfrastruktur.
Wesentlich, so Malte Siegert vom NABU, Mitglied im Aktionsbündnis, seien die Umweltfolgen. Gefährdung von 20 Millionen Wasservögeln durch eine Schrägkabelbrücke, jahrelange Baulärmbelästigung sensibler Schweinswale sowie unzureichend untersuchter Einfluss der Brückenpfeiler auf den Wasseraustausch zwischen Nord- und Ostsee wären unkalkulierbare Risiken. "Eine tote Ostsee ist kein Beitrag zu Natur- und Artenschutz". Erschreckend sei der lapidare Umgang mit der Schiffssicherheit. Kollisionsszenarien der Machbarkeitsstudie prognostizieren eine Havarie binnen 11 Monaten ohne Lotsensystem. Das Ergebis fehle in der Zusammenfassung. "Wer wider besseres Wissen Fakten unterschlägt und sich unabhängiger Untersuchungen verweigert, handelt grob fahrlässig." Rund 70 000 Schiffsbewegungen gibt es jährlich im Fehmarnbelt. Tendenz steigend. Der NABU-Bundesverband werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.
Originaltext: Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/72507 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_72507.rss2
Kontakt: Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung www.festebeltquerung.de Jürgen Boos: 0171-5424182 Malte Siegert: 0173-9373241
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