Bahn-Börsengang: Nur seriöse Investoren dürfen zum Zuge kommen!
Geschrieben am 05-09-2008 |
Frankfurt/Main (ots) - Im Hinblick auf die nahende Teilprivatisierung der DB AG hat der Bundesvorstand der Verkehrsgewerkschaft GDBA einen Forderungskatalog beschlossen, der ein Anforderungsprofil an mögliche Kapitalgeber aus gewerkschaftlicher Sicht darlegt.
Vor dem Hintergrund des von der Politik gewollten Börsengangs fordert die Verkehrsgewerkschaft GDBA vom Eigentümer die Anwendung eines strengen Auswahlverfahrens, das die Nachhaltigkeit deutscher Wirtschafts-, Verkehrs- und Sozialpolitik auch im Bereich des Schienenverkehrs- und der Logistikwirtschaft absichert.
Für die Verkehrsgewerkschaft GDBA sind drei Bereiche von besonderer Bedeutung, für die nachfolgende Beurteilungskriterien formuliert wurden.
Personalpolitik: - Investoren müssen die in Deutschland geltenden Gesetze und Regeln der Tarifautonomie, Mitbestimmung und Sozialpartnerschaft anerkennen. - Investoren sind hinsichtlich Unternehmenskultur und Personalpolitik einer strengen Überprüfung zu unterziehen. Dabei ist auf Erfahrungswerte Dritter (z.B. Belegschaften, Gewerkschaften) unbedingt zurückzugreifen. - Investoren, die als arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindlich gelten, sind vom Auswahlverfahren auszuschließen.
Verkehrspolitik: - Investoren müssen den verkehrspolitischen Zielen Deutschlands bzw. der EU und damit dem Erhalt und Ausbau des Schienenverkehrs ausdrücklich zustimmen. - Investoren, deren Beteiligungs-Engagement erfahrungsgemäß auf Erzielung höchster Renditen und/oder den kurz- bis mittelfristigen Verkauf erworbener Anteile ausgerichtet ist, sind vom Auswahlverfahren auszuschließen.
Wirtschafts- und Außenpolitik: - Investoren mit maßgeblichem Einfluss von Regierungen und deren Einrichtungen sind hinsichtlich Demokratie- und Rechtsstaatsverständnis der Herkunftsstaaten besonders zu überprüfen. - Investoren, die einen Anteilserwerb sehr wahrscheinlich mit externen wirtschafts- und außenpolitischen Zielen verbinden, sind vom Auswahlverfahren auszuschließen.
Ihre Forderungen hat die Verkehrsgewerkschaft GDBA an die Bundeskanzlerin, die zuständigen Ministerien sowie die Bundestagsfraktionen, die im Bundestag vertretenen Parteien sowie an die Vorsitzenden von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG gestellt.
Originaltext: GDBA Verkehrsgewerkschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16449 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16449.rss2
Pressekontakt: Verkehrsgewerkschaft GDBA, Uwe Reitz, Pressesprecher, Mobil: 0173 6996363, Mail: uwe.reitz@gdba.de
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