Sind Jungen im deutschen Schulsystem benachteiligt?
Geschrieben am 09-09-2008 |
Saarbrücken (ots) - Hohe Förderrate bei Jungen im LOS-Verbund, dem Verbund der Lehrinstitute für Orthographie und Schreibtechnik, spezialisiert auf die Therapie der Lese- und Rechtschreibschwäche
Wenn es beim Besuch von Kindergarten, Kindertagesstätte sowie Grundschule zunächst keinen Unterschied in der Lernentwicklung zwischen Jungen und Mädchen gibt, so hat eine Lern-Ausgangs-Untersuchung (LAU) in Hamburg herausgefunden, dass Jungen nicht nur generell seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, sondern auch seltener von den Lehrkräften für "gymnasialgeeignet" angesehen werden als Mädchen - bei gleichen Noten.
Die Ursache für diese Ungleichbehandlung liegt vermutlich im Vorsprung der Mädchen im sprachlichen Bereich, der bei der Beurteilung durch die Lehrkräfte stärker ins Gewicht fällt als der Vorsprung der Jungen in Mathematik am Ende der Grundschulzeit.
Lesen und Verstehen von Texten werden gerade heute als grundlegende Schlüsselqualifikationen für alle Formen des Lernens, des Aufbaus von Wissensstrukturen, für schulischen und gesellschaftlichen Erfolg angesehen. Die Datenlage einer LOS-Studie aus dem Jahr 2006 spricht hier eine klare Sprache: Danach sind in den LOS 71,5 Prozent der Schüler Jungen und 28,5 Prozent Mädchen.
"Dieser hohe Anteil der Jungen in der Fördermaßnahme entspricht dem in verschiedenen epidemiologischen Untersuchungen gefundenen Größenverhältnis, wonach Jungen unter den Kindern mit Lese-/Rechtschreibschwäche zwei- bis dreimal so häufig vertreten sind wie Mädchen", schreibt Dr. Peter May, wissenschaftlicher Leiter der LOS-Studie.
1982 gegründet, fördert der LOS-Verbund in rund 200 Städten in Deutschland, Luxemburg und Österreich insgesamt rund 20 000 lese-/rechtschreibschwache Kinder und Jugendliche pro Jahr. Eltern können die Lese-/Rechtschreibleistung ihres Kindes im LOS vor Ort kostenlos testen lassen. Weitere Informationen unter www.LOSdirekt.de oder www.LOSdirekt.at .
Detaillierte Hintergrundinformationen: http://www.losdirekt.de/experten.html sowie in der neuesten Ausgabe der LOS-Fachzeitschrift WORTSPIEGEL, S. 32, Jungen haben 's wirklich schwer!
Originaltext: LOS-Verbund Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53292 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53292.rss2
Pressekontakt: LOS-Verbund, Lortzingstraße 20, D-66111 Saarbrücken, Georg Maringer, Tel.: 0049 681 93678-511 E-Mail: info@los-verbund.de
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