WAZ: Sozialcharta für LEG-Mieter - Unsensibel - Leitartikel von Norbert Robers
Geschrieben am 09-09-2008 |
Essen (ots) - Mag sein, dass die Sozialcharta, die der US-Immobilienfonds Whitehall beim Kauf der 93 000 Wohnungen der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) unterzeichnet hat, nicht einzigartig ist. Aber es ist eben auch nicht selbstverständlich, dass sich ein Investor derart haarklein vorschreiben lässt, was er in den kommenden zehn Jahren zu tun und zu lassen hat. Umso unverständlicher ist es, dass sich Whitehall und die zuständigen NRW-Ministerien bis heute weigern, die Liste der sozialen Verpflichtungen zu veröffentlichen. Der Hinweis darauf, dass es sich um einen vertraulichen Vertragsbestandteil handelt, ist rein formeller Art. Whitehall und die Landesregierung hätten sich kurzerhand darauf einigen können, ja müssen, diese Regel in diesem einen Fall außer Kraft zu setzen, um den Mietern die Charta an die Hand geben zu können. Der Effekt wäre in doppelter Hinsicht ein positiver. Die Mieter könnten sich ein eigenes Bild von den detaillierten Schutzregelungen machen - Whitehall hätte sich reichlich Vorwürfe und Spekulationen sparen können. Selbst schuld.
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