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Rolf Hochhuth: "Theater als politische Anstalt" / Tagung in Weimar zu Person und Werk

Geschrieben am 12-09-2008

Weimar (ots) - Renommierte Vertreter aus Wissenschaft und
Theaterpraxis treffen vom 25.-28. September 2008 im Kulturzentrum
"mon ami" in Weimar zusammen, um mit dem Dramatiker Rolf Hochhuth
über sein Werk und die Zukunft des politischen Theaters zu
diskutieren. Seit dem "Stellvertreter" (1963), einer Anklage des
Schweigens von Papst Pius XII. angesichts des Holocausts, steht
Hochhuth für politisches Theater par excellence. Die Tagung findet zu
einem pikanten Zeitpunkt statt: Derzeit läuft der Prozess zur
Seligsprechung von Papst Pius XII.

Wie kein Zweiter hat Rolf Hochhuth mit seinem politischen Theater
wichtige Beiträge zur Entwicklung des Welttheaters geleistet.
Anliegen der internationalen und interdisziplinären Tagung ist es,
erstmals die Hauptlinien, die innere Struktur des umfangreichen
Gesamtwerks sichtbar werden zu lassen. Neben den Vorträgen finden
Filmvorführungen, eine Theateraufführung (Inselkomödie),
Podiumsdiskussionen und eine Lesung mit Hochhuth statt. Geleitet wird
die Tagung vom renommierten Tübinger Rhetorikprofessor Gert Ueding,
ein führender Hochhuth-Kenner. Laut Veranstalter, dem Akademiegründer
Dr. Ettore Ghibellino, geht es darum, die soziale Verbindlichkeit des
Theaters einzufordern, seine Verantwortung gegenüber einer
Wirklichkeit, in der Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit zu
entleerten Spielmarken der politischen Propaganda verkommen sind.
Konkret zeigt etwa Intendant und Regisseur Sewan Latchinian von der
Neuen Bühne Senftenberg (Theater des Jahres 2005) innovative Wege
auf, politisches Theater zu inszenieren. Die Tagung findet statt,
während sich der Vatikan im fortgeschrittenen Prozess der
Seligsprechung von Papst Pius XII. befindet. Ab Oktober sollen dessen
Leistungen anlässlich seines 50. Todestages mit einer Ausstellung und
Tagungen gewürdigt werden. Dem Kirchenoberhaupt setzte Hochhuth 1963
mit seinem Drama "Der Stellvertreter" ein unrühmliches Denkmal:
Aufgrund seines Schweigens habe der Heilige Vater sich mitschuldig an
der Ermordung der Juden gemacht. Auf der Tagung wird dazu eine
Podiumsdiskussion mit Hochhuth und Vertretern katholischer und
jüdischer Seite stattfinden (Donnerstag, den 25.09. ab 20.00 Uhr).

- Aktuelle Rolf Hochhuth-Bilder zur freien Verfügung sowie
Programm: http://www.annaamalia-goethe.de/salve-akademie.html
- Video-Interview von Ettore Ghibellino mit Rolf Hochhuth im
"Thüringer Augenzeuge" (online ab 13.09.):
http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.vlog.php

Originaltext: Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69735
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69735.rss2

Pressekontakt:
Pressesprecher: Olaf Nenninger 0176 612-640-36
Anmeldungen: Sara Wollenhaupt 0176 646-831-83

Anna Amalia und Goethe Akademie zu Weimar
Cranachstraße 29, D-99423 Weimar
Tel.: 03643 7737 612; Fax: -572
post@AnnaAmalia-Goethe.de


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