Rheinische Post: Börse straft Banken
Geschrieben am 12-09-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Georg Winters
Deutsche Bank und Postbank mögen von ihrem Deal überzeugt sein - die Börse hat sie gestern gnadenlos abgestraft. Deutsche-Bank-Chef Ackermann hat den richtigen Schritt getan, indem er sich den Zugriff auf Deutschlands größte reine Privatkundenbank als Gewinn-Stabilisator gesichert hat. Aber die Eigentümer müssen dafür bluten, und das in stärkerem Maße als gedacht. Die Deutsche Bank zahlt einen hohen Preis dafür, dass sie die ausländische Konkurrenz vom deutschen Massen-Markt fernhält - und die Zeche für die Folgen der Finanzkrise. Der größte Gewinner beim Banken-Monopoly ist dieser Tage die Post. Der Einstieg in den Ausstieg aus der Postbank verstärkt die vielbeschworene Konzentration auf das Kerngeschäft des Konzerns. Und die Post kann beim Häppchen-Verkauf ihres Tafelsilbers noch darauf hoffen, mit dem zweiten Teil Kasse zu machen. Dass Gewerkschafter den Abbau Tausender Arbeitsplätze fürchten, ist ein Ritual. Aber: Josef Ackermann hat die Deutsche Bank kompromisslos auf Rendite getrimmt. Das wird er bei der Postbank auch tun, sobald der Branchenführer die Mehrheit hält. Die Jobgarantie gilt bis Sommer 2011. Aber schon jetzt dürfte bei manchen die Job-Angst umgehen.
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