(Registrieren)

29. Deutscher Naturschutztag (DNT) in Karlsruhe / Mehr Naturschutz gegen die Folgen des Klimawandels / Einigkeit bei mehr als 800 Fachleuten

Geschrieben am 19-09-2008

Karlsruhe (ots) - Zum Abschluss des 29. Deutschen Naturschutztages
in Karlsruhe zogen die mehr als 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Bilanz zum diesjährigen Thema "Stimmt das Klima? Naturschutz im
Umbruch". Einigkeit herrschte bei den Experten, dass Naturschutz eine
zentrale Antwort auf den Klimawandel sein muss. "Die Funktionen des
Naturhaushalts sind für uns von unschätzbarem Wert" so die
Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Prof. Dr. Beate
Jessel, "sie können einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz
leisten". So könne durch besseren Schutz der Moore jährlich allein so
viel Kohlendioxid gebunden werden wie der Verkehrssektor in
Deutschland ausmache. Die Rechnung ohne die Natur zu machen kommt uns
teuer zu stehen, so das Urteil der Experten. Die Kosten für den
Schutz der Natur sind erheblich geringer als für hoch komplizierte
umwelttechnische Lösungen.

"Die Sicherung der biologischen Vielfalt vor dem Hintergrund eines
sich rasch wandelnden Klimas erfordert eine Konzentration der Kräfte.
Dabei müssen wir auch altbewährte Denkmuster verlassen. Naturschutz
darf nicht Selbstzweck sein. Bei der Erhaltung der Kulturlandschaft
müssen wir uns beispielsweise fragen, wie wir dies durch Tourismus
oder die Vermarktung regionaler Produkte auch wirtschaftlich
attraktiv gestalten können", ergänzte der baden-württembergische
Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL.

Der Klimaforscher, Prof. em. Dr. Hartmut Graßl, Universität
Hamburg, stellte in seinem Vortrag den nicht mehr vermeidbaren immer
rascheren Klimawandel als eine zentrale Bedrohung der biologischen
Vielfalt dar, die nicht durch Schutzgebiete erhalten werden könne,
sondern auch die erhöhte Vielfalt der Landschaften mit stark
veränderter, naturangepasster Nutzung erzwinge.

Der DNT fordert eine personelle Verstärkung der
Naturschutzbehörden. "In den vergangenen Jahren ist durch die
politisch geprägten Verwaltungsreformen auch ein massiver
Stel-lenabbau erfolgt", betonte der Vorsitzende des Bundesverbandes
Beruflicher Naturschutz, Heinz-Werner Persiel. "Das erweist sich
jetzt als schwerwiegender Fehler. Viele Kommunen sind nicht in der
Lage, die erforderlichen Aufgaben sachgerecht zu erfüllen".

Prof. Dr. Manfred Niekisch, Vizepräsident des Deutschen
Naturschutzringes (DNR), fordert mehr Mut zur Wildnis. Das Thema
Wildnis in Deutschland habe einen festen Stellenwert im Naturschutz.
Er stellte plausibel die Zusammenhänge zwischen dem Schutz von
Wildnis und des Klimas dar. "Wildnis ist nicht Chaos, sondern das
Ergebnis einer natürlichen, einer ästhetischen Entwicklung", sagte
Niekisch

Im Rahmen des Deutschen Naturschutztages wurde wieder die
Hugo-Conwentz-Medaille des Bundesverbandes Beruflicher Naturschutz
(BBN) verliehen. Dem Preisträger, Dr. Eberhard Henne, Vorsitzender
von Europarc Deutschland, wurde dieses Mal eine besondere Ehre
zuteil. Er erhielt die Auszeichnung aus den Händen von Astrid Klug,
der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium,
die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vertrat. Ausgezeichnet wurden
seine besonderen Verdienste als ehrenamtlicher
Naturschutzbeauftragter, für den Kranichschutz, in der Umsetzung des
Nachhaltigkeitsgedankens und für die Verbreitung der Dachmarke
"Nationale Naturlandschaften".

Die Veranstalter sind hochzufrieden. Die Herausforderung
Naturschutz und Klimaschutz wurde von den zahlreichen Akteuren des
deutschen Naturschutzes erfolgreich zusammengeführt. Die
Vertreterinnen und Vertreter des Landesministeriums für Ernährung und
Ländlichen Raum sowie der Stadt Karlsruhe haben sich als
hervorragende Gastgeber erwiesen.

Veranstalter sind traditionell der Bundesverband Beruflicher
Naturschutz (BBN), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der
Deutsche Naturschutzring (DNR) sowie das jeweils gastgebende Land, in
diesem Jahr Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für
Ernährung und Ländlichen Raum. Der nächste Deutsche Naturschutztag
soll turnusgemäß in zwei Jahren in Norddeutschland stattfinden.

Originaltext: Deutscher Naturschutzring
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29188
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29188.rss2

Pressekontakt:
Bundesamt für Naturschutz
Franz August Emde
0228-8491-4444
Presse@bfn.de

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg
Thomas Deines
0711-126 2356
Thomas.Deines@mlr.bwl.de

Bundesverband Beruflicher Naturschutz
Angelika.Wurzel
0228-331097
drl-bonn@t-online.de

Deutscher Naturschutzring
Helga Inden-Heinrich
0175-5724843
Inden-Heinrich@dnr.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

159721

weitere Artikel:
  • Fischbach: Rechtspopulistische Hetze in Nordrhein-Westfalen unerwünscht Berlin (ots) - Anlässlich des Anti-Islamisierungskongresses, der am Wochenende in Köln stattfindet, erklärt die Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Ingrid Fischbach MdB: Die Kongressveranstaltung, zu welcher der rechtspopulistische Verein "Pro Köln" aufgerufen hat, ist desaströs. Die rechte Stimmungsmache in Köln konterkariert den respektvollen Dialog zwischen Religionen und Nationalitäten, wie er bei uns in der Bundesrepublik geführt wird. Die Mischung aus antiislamistischem und rechtsnationalem mehr...

  • Neue Netze knüpfen! Leistungsrückschritte überschatten Freude über Fortschritte bei Bürgerrechten / Europäischer Protesttag künftig in lokalen Bündnissen mit Senioren und Familien Berlin/Bonn (ots) - Der 5. Mai wird auf eine breitere Basis gestellt. Lokale Bündnisse zum Beispiel mit Senioren und Familien sollen den politischen Forderungen am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen künftig mehr Durchschlagskraft verleihen. Dies beschlossen 150 Menschen mit und ohne Behinderungen auf einem bundesweiten Kongress zum zehnjährigen Jubiläum des 5. Mai in der Heilig-Kreuz-Kirche Berlin. Seit 1998 streiten die Aktion Mensch und über 100 Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe mehr...

  • Simbabwe: Menschen hoffen auf ein Ende der Not / Hilfswerke: Machtteilung eröffnet Chance zur Lösung der humanitären Krise Stuttgart (ots) - Nach Einschätzung der evangelischen Hilfswerke "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe hat sich die humanitäre Lage in Simbabwe extrem zugespitzt. "Die Menschen sind hungrig und verzweifelt", beklagte der Menschenrechtler Brian Raftopoulous bei seinem Besuch in Deutschland. Für den Direktor der in Südafrika ansässigen Partnerorganisation von "Brot für die Welt", SPT ("Solidarity Peace Trust"), eröffnet das historische Abkommen über die Machtteilung in Simbabwe endlich die Chance zur Lösung der humanitären mehr...

  • Fromme: Fehler bei Steueridentifikationsnummer zügig beseitigen Berlin (ots) - Anlässlich falscher Eintragungen des Geburtsortes im Rahmen der neuen Steueridentifikationsnummer, erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Im Rahmen der Einführung der neuen Steueridentifikationsnummer wird unter bestimmten Bedingungen nicht Deutschland, sondern Polen als Geburtsort eingetragen. Das ist der Fall bei Personen, die in den ehemals deutschen Gebieten geboren sind, die jetzt jenseits der Oder-Neiße-Linie liegen, mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Wirtschaftsexperte Horn warnt vor Überbewertung des US-Rettungsplans - Finanzmarkt braucht "Regulierungsrahmen" Saarbrücken (ots) - Der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, hat vor überzogenen Erwartungen an das Rettungspaket der USA für die krisengeschüttelte Finanzwirtschaft gewarnt. "Der Plan bedeutet nicht, dass jede Bank, die jetzt in Schwierigkeiten steckt, vor dem Zusammenbruch gerettet wird", sagte Horn der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Aber mit dem Signal aus den USA sei klar, dass der Staat das Finanzsystem nicht untergehen lassen werde. Dies sei zu begrüßen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht