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Simbabwe: Menschen hoffen auf ein Ende der Not / Hilfswerke: Machtteilung eröffnet Chance zur Lösung der humanitären Krise

Geschrieben am 19-09-2008

Stuttgart (ots) - Nach Einschätzung der evangelischen Hilfswerke
"Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe hat sich die
humanitäre Lage in Simbabwe extrem zugespitzt. "Die Menschen sind
hungrig und verzweifelt", beklagte der Menschenrechtler Brian
Raftopoulous bei seinem Besuch in Deutschland. Für den Direktor der
in Südafrika ansässigen Partnerorganisation von "Brot für die Welt",
SPT ("Solidarity Peace Trust"), eröffnet das historische Abkommen
über die Machtteilung in Simbabwe endlich die Chance zur Lösung der
humanitären Krise.

SPT dokumentiert seit Jahren Menschenrechtsverletzungen in
Simbabwe. Dort konnten Hilfsorganisationen in den vergangenen Monaten
wegen der eskalierenden Gewalt nur sehr eingeschränkt arbeiten.
"Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen seit
Jahren Partner, die sich für die Stärkung der Zivilgesellschaft, die
Verbesserung der Bildung, die Ernährungssicherung auf dem Land sowie
die Aidsvorsorge engagieren.

Laut Raftopoulous sind die Nahrungsmittelreserven im Land
weitgehend aufgebraucht. In manchen Teilen des Landes ist seinen
Angaben zufolge die letzte Ernte fast vollständig ausgefallen. "Wir
sind dringend auf Unterstützung angewiesen", betonte er. Die
wirtschaftliche und humanitäre Krise habe jetzt ihren Höhepunkt
erreicht. Deshalb habe es keine Alternative zu dem Abkommen über die
Machtteilung gegeben.

Der Menschenrechtler beklagte, dass es in den vergangenen 20
Jahren nicht mehr ein so großes Ausmaß an politisch motivierter
Gewalt im Land gegeben habe wie in den letzten Monaten. Diese sei von
der Regierung und der herrschenden Partei ausgegangen. "Tausende
wurden getötet, gefoltert, geschlagen und vertrieben." Der 54-Jährige
sprach von einem regelrechten Krieg. Er schätzt, dass es bis zu 200
Tote gegeben hat. Dazu seien mehrere tausend Menschen verletzt und
zum Teil schwer verstümmelt worden. Nach dem Abkommen müsse nun der
Prozess der Versöhnung beginnen. Darin sieht Raftopoulous eine der
größten Herausforderungen für die kommenden Jahre. "Die Opfer wollen
jetzt, dass die Täter bestraft werden."

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat humanitäre Hilfe für Simbabwe als
vordringlich bezeichnet. Hilfsorganisationen und Kirchen müssten alle
Möglichkeiten nutzen, um den Ärmsten umgehend zu helfen, sagte Huber
in Johannesburg. Die südafrikanische Stadt war eine der Stationen der
Afrikareise einer Delegation des Rats der EKD, die noch bis 22.
September unterwegs ist. Stationen sind Namibia, Südafrika und
Äthiopien. Bei der Reise stehen auch Besuche von Projekten von "Brot
für die Welt" auf dem Programm.

Originaltext: Diakonie Katastrophenhilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6693
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Pressekontakt:
Rainer Lang: 0711/2159-147 oder 0174 313 56 51


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