Die Bundesregierung will die Deutsche Post ein weiteres Jahr lang subventionieren
Geschrieben am 22-09-2008 |
Berlin (ots) -
Florian Gerster: Die Privilegierung des marktbeherrschenden Konzerns durch das Umsatzsteuergesetz muss Ende dieses Jahres auslaufen
Nach zuverlässigen Informationen des Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste e. V. (AGV-NBZ) will die Bundesregierung auf ihrer Kabinettsitzung am kommenden Mittwoch, 24. September 2008, für ein weiteres Jahr die Steuerprivilegierung der Deutschen Post beschließen.
Danach plant die Bundesregierung, die Umsatzsteuerbefreiung der Post erst zum 1. Januar 2010 aufzuheben. "Das zeigt, dass die Politik aus der misslungenen Liberalisierung des Briefmarktes seit Anfang dieses Jahres wenig gelernt hat. Ein marktbeherrschender Konzern wird damit ein weiteres Jahr mit rund einer halben Milliarde Euro subventioniert", sagt Florian Gerster, Präsident des AGV-NBZ.
Bisher ist die Deutsche Post als einziges Unternehmen im Briefmarkt in vollem Umfang von der Umsatzsteuer befreit. Nach Berechnungen der Unternehmensberatung WIK-Consult kostet dieses Privileg den Steuerzahler etwa eine halbe Milliarde Euro pro Jahr.
Der Deutschen Post bietet die Umsatzsteuerbefreiung einen gravierenden Wettbewerbsvorteil gegenüber den privaten Anbietern, die den Preiskampf mit dem Ex-Monopolisten kaum bestehen können. Daher ist die geplante Aufhebung des bisherigen Umsatzsteuerprivilegs der Deutschen Post - und somit die steuerliche Gleichbehandlung aller Briefdienste - grundsätzlich begrüßenswert.
Weniger verständlich ist jedoch die Entscheidung, dieses wichtige Signal für Wachstum und Arbeitsplätze im deutschen Brief- und Zustellmarkt bis in das Jahr 2010 hinauszuzögern. "Alle Anbieter im Brief- und Zustellmarkt haben in den drei Monaten bis Jahresende ausreichend Zeit, ihre Bilanzierung nach den Vorgaben des neuen Gesetzes umzustellen", sagt Gerster. Die Verschleppungstaktik der Bundesregierung bedeutet für die ohnehin Not leidenden privaten Briefzusteller ein verlorenes Jahr; dadurch drohen weitere Insolvenzen bei mittelständischen Briefdienstleistern.
Die eigentlich positive Stoßrichtung des Gesetzes wird dadurch sehr relativiert. Florian Gerster: "Wir fordern, dass die steuerliche Gleichbehandlung im Januar 2009 beginnen muss."
Originaltext: Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69616 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69616.rss2
Pressekontakt: Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste e. V. Rico Nelte, Geschäftsführer Friedrichstr. 149 10117 Berlin
Tel.: 030-30 32 99 96 eMail: presse@agv-nbz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
160041
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Solms lehnt deutsche Beteiligung an US-Rettungspaket ab Berlin (ots) - Bundestagsvizepräsident Hermann-Otto Solms (FDP) hält nichts davon, der US-amerikanischen Bitte nach staatlichen Finanzhilfen aus Europa für das geplante Banken-Rettungspaket nachzukommen. "Die Ursachen der Krise sind einzig und allein in den USA zu suchen und müssen auch dort behoben werden", sagte Solms dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). Solms erhob zudem Vorwürfe gegen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und auch die Aufsichtsgremien der Landesbanken. Über Monate hinweg habe die Fachaufsicht "restlos versagt", mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: "Werbekampagne für Weiterbildung" - Bayerns DGB-Chef Schösser will nach der Landtagswahl Staatsregierung und Arbeitgeber an den Verhandlungstisch holen Regensburg (ots) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bayern startet nach der Landtagswahl am 28. September eine Offensive im Bereich Weiterbildung. Dies kündigte dessen Vorsitzender Fritz Schösser im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung (Regensburg/Dienstagausgabe) an. Schösser will dabei den Gesprächsfaden aus dem "Beschäftigungspakt Bayern" aufnehmen, den der DGB 1994 mit Bayerns Staatsregierung unter Ministerpräsident Edmund Stoiber geknüpft hatte und der 2002 abgerissen ist. Der Schwerpunkt soll in Ausbau und Intensivierung mehr...
- Neues Deutschland: zur Lage in Nahost Berlin (ots) - Diese Botschaft hätte aufhorchen lassen: Der israelische Premier Ehud Olmert sieht gute Chancen für ein Friedensabkommen - noch dieses Jahr! Die Betonung liegt leider nicht auf »dieses«, sondern auf »hätte«. Denn der Premier ist sehr bald ein ehemaliger, dessen Meinung interessant, aber nicht maßgeblich ist. Doch auch ohne diesen Makel sind Olmerts Erklärungen nicht sehr belastbar. Beispiel Flüchtlingsfrage. Olmert spricht jetzt davon, dass »mit Flexibilität und Kreativität« das Problem der 4,4 Millionen palästinensischen mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu ETA-Anschlägen Frankfurt/Oder (ots) - Drei Attentate innerhalb von 24 Stunden - die lange Serie der ETA-Anschläge in Spanien will nicht abreißen. Doch die jüngsten Terrorakte der baskischen Untergrundorganisation sind weniger ein Zeichen neuer Stärke, als vielmehr ein verzweifelter Kampf um das eigene Überleben. ... Spanien hat mit den Mitteln des Rechtsstaates - seine einzige Waffe - viel gegen die ETA erreicht Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2 mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Finanzkrise Frankfurt/Oder (ots) - Es ist jetzt viel von verschärften Kontrollen der Finanzmärkte die Rede, die Abrechnung mit den Zockern in Nadelstreifen überaus populär. Aber man muss daran erinnern, dass die Krise ihren Ursprung in der Politik des billigen Geldes hat, mit der die US-Regierung eine wirtschaftliche Krise nach den Anschlägen vom 11. September vermeiden wollte. Dass diese nun gerade deshalb droht ist eine bittere Ironie der Geschichte und sollte uns eine gewisse Skepsis lassen gegenüber der Weisheit von politischer Führung und Kontrolle. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|