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Rabattverträge: Neue Vertragsformen kommen / EUROFORUM-Konferenz "Rabattverträge 2009", 02. und 03. Dezember 2008 im Dorint Hotel an der Messe Köln

Geschrieben am 23-09-2008

Düsseldorf (ots) - Knapp 98 Prozent aller geschlossenen
Rabattverträge betreffen Generika. Das könnte sich bald ändern:
Nachdem die Krankenkassen ihre Rabattverhandlungen bislang auf
Wirkstoffe konzentrierten und damit im laufenden Jahr voraussichtlich
rund 310 Millionen Euro einsparen, nehmen sie nun vermehrt
patentgeschützte Arzneimittel ins Visier. Risk-Share-, Cost-Share-
und Mehrwertverträge heißen die Modelle, in denen die Bedingungen für
den Einsatz der Originalpräparate ausgehandelt werden. Auf der
EUROFORUM-Konferenz "Rabattverträge 2009" am 2. und 3. Dezember 2008
in Köln diskutieren Vertreter von Kassen und Pharmaunternehmen sowie
Juristen die Auswirkungen der unterschiedlichen Vertragsoptionen. Den
Vorsitz hat Prof. Dr. Günter Neubauer, Direktor des Instituts für
Gesundheitsökonomik, inne. Das Programm ist abrufbar unter:
http://www.euroforum.de/ots-rabatt08

Vertragsmodelle abseits der Rabattvereinbarungen

Als nach eigenen Angaben erste Krankenkasse schloss die DAK im
Oktober 2007 zwei Risk-Share-Verträge mit dem Pharmahersteller
Novartis ab. Für die Wirksamkeit der Arzneimittel - Produkte zur
Behandlung von Osteoporose und zur Begleitung einer
Nierentransplantation - übernimmt Novartis eine Qualitätsgarantie und
erstattet im Schadensfall die Arzneimittelkosten in voller Höhe
zurück. "Damit sichern wir gemeinsam die Qualität der Behandlung, und
unsere Kunden erhalten Zugang zu besonders wirksamen und
hochinnovativen Originalpräparaten", kommentierte DAK-Vorstandschef
Prof. Dr. Herbert Rebscher den Vertragsabschluss. Auf der
EUROFORUM-Konferenz erläutert Rebscher mögliche Preisvereinbarungen
abseits klassischer Rabattverträge und zeigt Spielräume in der
Vertragsgestaltung. Ihre Einschätzung zu Risk-Share-Modellen geben
Vertreter von Wyeth Pharma, der Kaufmännischen Krankenkasse und
Johnson & Johnson Medical ab.

AOK - Ausschreibungsfrist verlängert

Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg,
und Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg,
sprechen über ihre Erfahrungen mit Rabattverträgen, die Chancen und
Risiken neuer Vertragsformen und die Umsetzung von Rabattverträgen
über Hausärzte. Die Angebotsfrist der neuen Ausschreibung
patentfreier Arzneimittel hat AOK-Verhandlungsführer Hermann bis zum
3. November verlängert. Der Start der Rabattverträge verschiebt sich
damit voraussichtlich auf den 1. März. Mit der Ausschreibung von 64
Wirkstoffen erhofft sich die AOK nach eigenen Angaben jährliche
Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich. (www.aok.de,
10.09.2008 und 10.08.2008)
Welche strategischen Überlegungen Pharmaunternehmen anstrengen, bevor
sie sich zur Teilnahme an einer Ausschreibung entscheiden, erläutert
außerdem Susanne Eble, Leiterin Gesundheitsmanagement bei Berlin
Chemie.

Kritik an Ausschreibungen

Dr. Jan Byok, Rechtsanwalt und Kenner des Gesundheitswesens,
beobachtet die aktuelle Entwicklung mit Sorge: "Es ist
unverantwortlich, wenn der Marktführer AOK seine Nachfragemacht
bündelt und darauf abzielt, die Hersteller von Generika in die Knie
zu zwingen", so der Jurist. Weltweit lauerten finanzstarke
Großkonzerne bereits auf den Markteintritt in Deutschland - eine
Gefahr für kleine und mittelständische Pharmaunternehmen. Wenn Kassen
nun auch ihre Nachfrage nach patentgeschützten Originalpräparaten
über Ausschreibungen deckten, "widerspricht das dem Exklusivrecht des
Herstellers als Lohn für seinen Entwicklungseinsatz." (www.ftd.de,
23.08.2008) Die möglichen Folgen des Ausschreibungsdrucks für den
Pharma- und Gesundheitsmarkt beschreibt Byok in seinem Vortrag.
Außerdem gibt er einen Ausblick auf die aktuellen Vorhaben des
Gesetzgebers. Auch Dr. Alexander Natz vom Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) beurteilt auf der Konferenz
den Stellenwert von Rabattverträgen bei patentgeschützten
Arzneimitteln.

Originaltext: EUROFORUM Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6625
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6625.rss2

Pressekontakt:
Romy König
Senior-Pressereferentin
EUROFORUM Deutschland GmbH
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69/244-327-3391
Fax: +49 (0) 69/244-327-4391
Mailto:romy.koenig@informa.com
www.euroforum.de


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