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USA, Euro-Land und Japan steuern im zweiten Halbjahr in eine Rezession / "Capital Investor"-Interview mit Klaus Martini, Chief Investment Officer der Deutschen Bank

Geschrieben am 28-09-2008

Köln (ots) - Weltwirtschaft wird 2009 nur um drei Prozent wachsen
/ Bankenkrise währt noch bis zu drei Jahren / Kreditklemme ist
globales Phänomen / Schlechte Nachrichten in Kursen noch nicht
eingepreist

Köln, 28. September 2008 - Die entscheidenden Größen der
G8-Staaten stehen vor einer massiven wirtschaftlichen Schwächephase.
Wie der Chief Investment Officer der Deutschen Bank, Klaus Martini,
in einem Interview mit dem wöchentlichen Finanzdienst "Capital
Investor" betonte, "steuern die USA, Euro-Land und Japan im zweiten
Halbjahr in eine Rezession". Zudem werde ihr Beitrag "für das
weltweite Wirtschaftswachstum auch 2009 gering sein". Martini rechnet
im nächsten Jahr weltweit lediglich mit einem Zuwachs von drei
Prozent. Davon entfalle aber insgesamt nur ein Prozentpunkt auf die
USA, Euroland und Japan. Den Rest steuern die Schwellenländer bei.

Die Bankenkrise ist für Martini noch lange nicht vorbei, "auch
wenn das derzeit niemand seriös voraussagen" könne. Nach seiner
Erfahrung aus der Vergangenheit erscheint aber "ein Zeitraum von
eineinhalb bis drei Jahren realistisch". Ohne das Rettungspaket der
US-Regierung stände das Finanzsystem wahrscheinlich vor dem
Zusammenbruch. Deshalb sei die Aktion dringend notwendig. Ob so aber
dauerhaft Stabilität in den Markt zurückkomme, könne allerdings
niemand abschätzen. Vielleicht werde sogar ein weltweites
Hilfsprogramm notwendig sein. Der Preis für die Sanierung des
Finanzsystems werde auf jeden Fall hoch sein: "Sie könnte in den USA
fünf bis zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts kosten", sagte
Martini zum "Capital Investor".

Martini sieht auch große Probleme für Unternehmen bei der
Kreditbeschaffung. Die Kreditvergabe funktioniere nur noch
eingeschränkt. Damit werde die Kreditklemme zu einem globalen
Problem. In der aktuellen Vertrauenskrise sei aber "weniger der Preis
des Geldes, sondern mehr dessen Verfügbarkeit ein Problem".

Vor voreiligen Investments in Aktien warnte Martini eindringlich:
"Vieles ist noch nicht absehbar. Es ist zu früh, den Helden zu
spielen und auf breiter Front in sinkende Aktienmärkte zu
investieren." Die schlechten Nachrichten seien in die derzeitigen
Kurse noch nicht eingepreist.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Jochen Mörsch, Redaktion 'Capital Investor', Tel. 0221/4908-283,
E-Mail: moersch.jochen@capital.de


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