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Aktuelle Umfrage zur Fahrradnutzung in drei Ländern zeigt: Auch im deutschen Städter steckt ein Holländer

Geschrieben am 29-09-2008

Köln (ots) -

- Querverweis: Grafiken werden über obs versandt und sind unter
http://www.presseportal.de/grafiken abrufbar -

Radfahrernation? Mit diesem Stichwort verbindet man spontan unsere
niederländischen Nachbarn oder auch die dänischen. Doch die Deutschen
müssen sich in Sachen Fahrradnutzung nicht verstecken: Wie eine
aktuelle Umfrage des Zentrums für Gesundheit der Deutschen
Sporthochschule Köln im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP)
des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung in den
drei Ländern* zeigt, fahren 45 Prozent der Deutschen regelmäßig
Fahrrad, d. h. mindestens dreimal pro Woche. Allerdings zeigen sich
dabei klare Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen
Gebieten. Und obwohl der Gesundheitsaspekt des Radfahrens bei den
befragten Deutschen besondere Priorität hat, ist das Fahrrad deutlich
weniger in den Alltag integriert als bei Dänen und Niederländern.

Am sportlichsten: Holländer und Großstädter

Die intensivste Fahrradnutzung verzeichnen die Niederlanden: Über
63 Prozent der Befragten fahren mindestens drei Mal wöchentlich
Fahrrad. In Deutschland und Dänemark sind dies lediglich ca. 45 bzw.
46 Prozent. Auch was die dabei zurückgelegte Entfernung angeht,
liegen die Niederländer vorne: Knapp 18 Prozent fahren mehr als 30 km
pro Woche, weitere 31 Prozent zwischen 10 und 20 km. Die Deutschen
radeln etwas weniger, liegen aber noch deutlich vor ihren dänischen
Nachbarn.

Die aktivsten Radfahrer sind in allen drei Ländern die Bewohner
von Großstädten und Mittelstädten. Hier wird nicht nur regelmäßiger
Rad gefahren als in Kleinstädten und auf dem Land, auch die
zurückgelegten Entfernungen sind größer. Ungefähr 16 Prozent der
Groß- und Mittelstädter fahren mehr als 30 km pro Woche, während es
auf dem Land lediglich 9 Prozent sind. "Für einen positiven Effekt
auf die Gesundheit sollte täglich eine Distanz von etwa fünf
Kilometern angestrebt werden" erläutert Prof. Dr. Ingo Froböse vom
Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln. "Dabei
haben auch viele kurze Distanzen, wenn Sie häufig und regelmäßig
absolviert werden, einen hohen gesundheitlichen Nutzen."

Drei gute Gründe fürs Zweirad: Gesundheit, Natur, Flexibilität

Dänen, Deutsche und Niederländer sehen im Radfahren dieselben
Vorzüge: So sind Bewegung und Fitness, das Naturerlebnis sowie
Unabhängigkeit und Flexibilität überall den meisten Befragten
wichtig.

In Deutschland ist der Gesundheitsaspekt bei der Fahrradnutzung am
weitaus stärksten ausgeprägt und wird mit zunehmendem Alter immer
wichtiger. Mit fast 77 Prozent geben die meisten Befragten Bewegung
und Fitness als Grund an. Auch was den konkreten Gesundheitsnutzen
des Radfahrens betrifft, kennen sich die Befragten gut aus: So weiß
die große Mehrheit, dass die Ausdauer verbessert (86 Prozent),
Herz-Kreislauf-System und Muskulatur gestärkt (84 bzw. 83 Prozent)
und der Stoffwechsel angeregt wird (61 Prozent).

Die "Ausreden": warum das Rad oft stehen bleibt

Gründe das Fahrrad stehen zu lassen gibt es natürlich viele. Die
wichtigste Rolle spielt dabei in allen Ländern die zu weite
Entfernung, wie jeweils etwa 47 Prozent der Befragten angeben. Ein
weiteres wichtiges Motiv ist die eigene Bequemlichkeit - mehr als ein
Drittel gibt in allen drei Ländern an, einfach keine Lust zum
Radfahren zu haben. Das Wetter hält über 40 Prozent der Deutschen vom
Gebrauch des Fahrrads ab - wesentlich mehr als in den Nachbarländern
mit 18 Prozent in den Niederlanden und 25 Prozent in Dänemark. Zudem
fühlen sich die Deutschen deutlich unsicherer auf dem Rad als Dänen
und Holländer.** Auch das Fehlen bzw. der schlechte Zustand von
Radwegen, wird in Deutschland viel häufiger bemängelt als in den
anderen Ländern.

Radfahren in Deutschland: vor allem ein Freizeitvergnügen Die
Einbindung des Fahrrads in alltägliche Abläufe ist bei den
Niederländern und Dänen insgesamt deutlich verbreiteter als bei den
Deutschen. So gaben von ihnen nur ca. 19 Prozent an, mit dem Rad zur
Arbeit zu fahren. In den Niederlanden und Dänemark sind es hingegen
31 bzw. 30 Prozent. Auf der anderen Seite ist Fahrradfahren als
Freizeitbeschäftigung bei den Deutschen besonders beliebt: 70 Prozent
radeln in ihrer Freizeit, während dies nur 63 Prozent der
Niederländer und 58 Prozent der Dänen bevorzugen.

Im Unterschied zu den eher ländlichen Regionen, nutzen die
Bewohner von Groß- und Mittelstädten ihr Fahrrad über die Freizeit
hinaus auch deutlich stärker für den Weg zur Arbeit, für Einkäufe und
andere Alltagsangelegenheiten. Vor allem die Jüngeren (bis 25 Jahre)
greifen auf das Rad als Transportmittel zum Job zurück.

Besser, aber nicht genug: die deutschen Radwege

In Sachen Infrastruktur für Radfahrer stehen in Deutschland -
stärker als in den Nachbarländern - die Radwege im Mittelpunkt:
Häufiger Radfahren würden knapp 50 Prozent der Befragten, wenn das
Radwegenetz ausgebaut würde und ca. 40 Prozent, wenn die Qualität der
Radwege verbessert würde. Beide Aspekte sind jedoch gleichzeitig die
am häufigsten genannten Verbesserungen der letzten fünf Jahre.
Weitere Voraussetzung für eine häufigere Radnutzung sind in
Deutschland besser beleuchtete Radwege (ca. 31 Prozent) sowie
diebstahlsichere Abstellplätze am Zielort (ca. 29 Prozent).

* Online-Befragung von 1.049 Deutschen, 550 Dänen und 686
Niederländern ab 14 Jahren, Erhebungszeitraum 15. - 23. Juli 2008

** Zwölf Prozent der Deutschen haben Angst, weil sie schlecht oder
nicht Radfahren können oder ihnen zu starker Autoverkehr herrscht
(Dänemark 8,8 Prozent, Niederlande 5,2 Prozent).

Originaltext: Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/72970
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_72970.rss2

Pressekontakt:

Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln
Prof. Dr. Ingo Froböse
Am Sportpark Müngersdorf 6
50933 Köln
Tel.: 0221/4982-4790
E-Mail: froboese@dshs-köln.de


komm.passion Hamburg GmbH
Stefan Klos
Hoheluftchaussee 95
20253 Hamburg
Tel.: 040/42 32 40-54
E-Mail: stefan.klos@komm-passion.de


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