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Allgemeine Zeitung Mainz: zur Finanzkrise

Geschrieben am 30-09-2008

Mainz (ots) - Das Nein vor allem aus den Reihen der Republikaner
im US-Kongress zum Rettungsprogramm für die in ihren Grundfesten
erschütterte Bankenwelt Amerikas wird nicht das letzte Wort sein.
Denn die Alternative wäre der Zusammenbruch der gesamten
Finanzstruktur vom Atlantik bis zum Pazifik. Da wird selbst der
hartgesottenste Verfechter freien Unternehmertums einsehen müssen,
dass zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg deutlich mehr
Staat der einzige Weg aus der Krise sein wird. Es könnte sich jetzt
als Glück im Unglück erweisen, dass der Wahlkampf in den USA auf die
Zielgerade einbiegt. So können beide Kandidaten ihre Gefolgschaft
disziplinieren. Amerikas zutiefst verunsicherte Bürger werden nämlich
keinem ihre Stimme geben, der die gegenwärtige Krise in eine
Katastrophe münden lässt, nur um unerschütterlich an den Maximen
einer staatsfernen, frei agierenden Marktwirtschaft festzuhalten, die
gerade ihren Bankrott erklären muss. Es ist also an McCain und Obama,
ganz schnell dafür zu sorgen, dass Amerikas Politiker den Ernst der
Lage genau verstehen. In Deutschland scheint das der Fall zu sein.
Das Rettungspaket für die Hypo Real Estate ist zwar auf dem Weg,
zugleich aber werden die Weichen dafür gestellt, dass die Fehler der
Vergangenheit sich nicht wiederholen. Der Konzern wird zerlegt, die
Einzelteile auf ihren Wert geprüft und dann verwertet. Die
Entschiedenheit, mit der der Bundesfinanzminister dies darlegt, lässt
darauf schließen, dass es zwischen Staat und helfenden Banken darüber
Konsens gibt. Angesichts dieser Aussichten dürfte auch den schärfsten
Kritikern der milliardenschweren Hilfsaktion der Wind aus den Segeln
genommen werden. An den Börsen ging es gestern ein Stück aufwärts.
Das hat nichts mit Fakten zu tun, sondern allein mit Gefühlen.
Gestern überwog die Hoffnung.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
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Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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