WAZ: Kunst braucht Sponsoren. Kommentaron Gudrun Norbisrath
Geschrieben am 01-10-2008 |
Essen (ots) - Kunst braucht Geld. Ohne den Staat wäre sie reserviert für Wohlhabende; kein normaler Mensch könnte sich Karten fürs Konzert oder Theater leisten. Weil der Staat aber zufällig nicht viel übrig hat, wirbt die Kunst um Unternehmen: Sie sollen bezahlen, was ihren Mitarbeitern das Leben schöner macht und der Firma Ansehen verschafft. So viel zur Wechselbeziehung zwischen Kunst und Kapital.
Wenn Sponsoren jetzt drohen, kein Geld mehr für Essens Philharmonie zu geben, hat das zwei Seiten. Einerseits ist das kein guter Stil; Sponsoren sollten sich aus inhaltlichen Fragen heraushalten. Andererseits kann niemand gezwungen werden, etwas zu bezahlen, was er nicht für gut hält.
Es geht hier aber nicht darum, welches Streichquartett aufgeführt wird. Es geht um die Frage, ob ein Etat rechthaberisch überzogen wurde oder ob eine Intrige gegen einen Mann angezettelt wurde, der ein hoch gelobtes, aber nicht immer ausverkauftes Programm bietet. Das muss auch Sponsoren interessieren.
Eine schwierige Situation. Die Berufung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers wäre der erste Schritt zur Klärung - er sollte nicht so schwer zu gehen sein.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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